
(v.l.): Eigentümer Julius und Matthias Paar, Dr. Eberhardt Kettlitz, Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Gudensberg, und Bürgermeister Frank Börner © Foto: privat | nh
Moderner Wohnraum in der Stadt Gudensberg
GUDENSBERG. Etwas förmlich wurde es bei der Unterzeichnung der Sanierungsvereinbarung im Sitzungssaal des Gudensberger Rathauses, als Eigentümer Julius und Matthias Paar, wie auch Bürgermeister Frank Börner, ihre Namenszüge unter das Papier setzten.
Es sichert die durchgreifende Sanierung eines charakteristischen und stadtbildprägenden Ackerbürgerhauses in der Altstadt ab: Das vermutlich aus dem Jahr 1705 stammende Haus „Renthof 4“ soll in neuem Glanz erstrahlen und nach der Sanierung in fünf Wohneinheiten dringend benötigten Wohnraum bieten.
Sonst herrschte gelöste Stimmung beim Termin, der nach der Unterzeichnung in das Objekt führte. Dort fällt sofort der hohe Sanierungs- und Modernisierungsbedarf ins Auge, auch wenn die Bausubstanz an einigen Stellen besser ist als erwartet, wie Matthias Paar erklärt. Ziel der Stadt Gudensberg sei es, etwas gegen den Mangel an Mietwohnungen zu machen und dabei nachhaltig wirkende Investitionen zu unterstützen, erläutert Bürgermeister Börner.
Leuchtturmprojekt

Das Sanierungsvorhaben Renthof 4. Links davon das bereits von Bauherrn Matthias Paar sanierte Haus Braugasse 4 © Foto: privat | nh
Bauherr Matthias Paar, der diesmal seinen Sohn Julius als künftigen Zimmermann mit ins Boot geholt hat, habe bereits beim Nachbarobjekt Braugasse 4 gezeigt, dass er es verstehe, ein „Leuchtturmprojekt“ zu meistern. Dort sei es kein Wunder gewesen, dass die Wohnungen schnell belegt waren und immer wieder Interesse geäußert werde.
Auch im Gebäude Renthof 4 würde attraktiver Wohnraum entstehen, sagt Matthias Paar: „Wir planen fünf Wohneinheiten, darunter 2 Appartements im Dachgeschoß, zwei Wohnungen mit je 60 sowie eine mit rund 100 Quadratmetern. Die Räume bekommen eine ausreichende Raumhöhe, eine Innenraumdämmung und sind nach der Sanierung auf Neubaustandard.“ Nicht nur denkmalgerechtes, sondern auch nachhaltiges Sanieren ist für den in Körle beheimateten Bauherrn, im Hauptberuf Bataillonskommandeur der Bundeswehr, selbstverständlich: „Auch die vorhandene Fotovoltaikanlage werden wir erneuern.“
Einzelmaßnahme im Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“
Die Förderung der Sanierung des Hauses erfolgt als Einzelmaßnahme im Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“, mit dem der Gudensberger Altstadt in den kommenden zehn Jahren neue Vitalität verliehen werden soll. Die öffentliche Förderung beträgt nach den Richtlinien des Städtebauförderprogramms 25 % der anerkannten Kosten, aber maximal 75.000 €. Rund drei Viertel stammen aus Fördermitteln des Bundes. Den Rest gibt die Stadt dazu.
Gudensberg plant weiteres Anreizprogramm für Sanierungen
Die Förderung kleinerer Sanierungsvorhaben mit bis zu acht Stunden Beratung durch ein Architekturbüro und bis zu 20.000 € für Gebäudesanierung und -modernisierung sieht ein Anreizprogramm der Städtebauförderung „Lebendige Zentren“ vor, welches im September in den städtischen Gremien beraten werden soll. Auch Vorhaben im Außenbereich können mit bis zu 5.000 €uro gefördert werden. (pm | rs)