nh24 Sonntagsspaziergang durch Hofgeismar
HOFGEISMAR. 2015 fand in Hofgeismar der Hessentag statt und hat die ehemalige Kreisstadt über die Region hinaus bekannt gemacht. Besiedelt wurde der Ort nachweislich seit 7000 Jahren durchgängig. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hofgeismar im Jahr 1082, wobei bekannt ist, dass schon 300 Jahre früher hier ein Fronhof existierte.
Zugegeben, es ist mit ein wenig Wegstrecke verbunden, alles Interessante in Hofgeismar auf einem Spaziergang zu entdecken. Aber es lohnt sich! Gut erkennt man, wie die Stadtmauer rund um den mittelalterlichen Stadtkern verlief. Dort findet man Parks und schöne Plätze zum Verweilen. Am Marktplatz mit dem mächtigen Rathaus aus dem 14. Jahrhundert, das im 19. Jahrhundert umgebaut wurde, erahnt man, wie reich die Geschichte der Stadt ist. Sie wird im Stadtmuseum Hofgeismar, nordöstlich vom Marktplatz, in 14 Abteilungen sichtbar. Ein schöner Ausgangspunkt für einen Stadtspaziergang. Spannend ist auch das Apothekenmuseum im Steinernen Haus.
Weltliches und kirchliches ganz dicht beieinander
Vom Marktplatz aus lohnt sich ein kleiner Abstecher zur Altstädter Kirche, die von einer schönen Parkanlage und alten Gebäuden umgeben ist. Hier sind weltliche Verwaltung (Rathaus und Finanzamt) und kirchliche Verwaltung ganz dicht beieinander. Die Fußgängerzone über Marktstraße und Töpfermarkt bietet Einkaufsvergnügen und abermals Einblicke in die Geschichte der Stadt.
Angeblich haben die Hofgeismarer einmal ihre Stadt vor einer Belagerung gerettet. Mit 18 zu sieben Augen hatte man die angreifenden Braunschweiger spielend besiegt. Daran erinnert eine Bronze-Plastik von Karin Bohrmann-Roth. Außerhalb der Zeiten von Corona ist auch der Töpfermarkt Brunnen ein Ort zum Verweilen.
Entlang der Bahnhofstraße erkennt man die alte Pracht der Festungsstadt und vom Theodor-Rocholl-Park geht es dann über die Gleise, vorbei am Bahnhof Richtung Gesundbrunnen. Hier ist ein wichtiges Zentrum der evangelischen Kirche, nämlich die Evangelische Altenhilfe Gesundbrunnen, die Evangelische Akademie und eine Tagungsstätte, das Predigerseminar und eine geriatrische Klinik. Sie prägen das Hofgeismar der Gegenwart maßgeblich mit.
Ein lohnender Abstecher Richtung Reinhardswald
Wer von hier noch ein paar Kilometer abwechslungsreiche Landschaft genießen möchte, gelangt auf einer schnurgeraden Route durch den Wald zu Schloss und Gutshof Beberbeck, das vor ein paar Jahren einmal zu einer touristischen Hochburg ausgebaut werden sollte. Daran angrenzend findet man im Reinhardswald den Urwald an der Sababurg und natürlich das Dornröschenschloss Sababurg, wo die Märchenfigur angeblich viele Jahre im Schlaf verbracht haben soll. Heute ist sie ein wunderbarer Ort zum Heiraten, aber auch jederzeit ein schönes Ausflugsziel. Der am Fuße der Burg gelegene Tierpark ist ein weiteres Highlight für die Region. (Rainer Sander)