VIDEO: Exotische Tiere lösen Galloways im Biotop an Teichen ab
LOHFELDEN-VOLLMERSHAUSEN. Wer an den Vollmarshäuser Teichen spazieren geht, könnte sich neuerdings die Augen reiben. Tiere, die man zumeist nur aus dem Fernsehen kennt, tummeln sich dort in relativ wilder Natur, baden – im Gegensatz zu heimischen Kühen – vollständig im Tümpel, genießen das Wasser und lieben die Freiheit des großzügig angelegten Biotops.
Wo bisher die Galloway-Rinder vom Hof Gundelach weideten, haben jetzt echte italienische Wasserbüffel ihren Platz gefunden. Die experimentierfreudige Landwirt-Familie hat mit diesen Tieren völliges Neuland betreten. Wasserbüffel werden in Deutschland sehr wenige gehalten. In Europa leben sie in größeren Populationen nur in Italien, Rumänien und Bulgarien. Aus Italien kennt man Wasserbüffel vor allem als Rohstoffgeber für den leckeren Büffel-Mozzarella.
Kein Mozzarella aus Lohfelden
Diesen mediterranen Käse wird es aus Lohfelden allerdings so bald noch nicht geben, denn die sechs Wasserbüffel an den Vollmarshäuser Teichen sind allesamt echte Kerle. Auch in der Natur leben junge Bullen in sogenannten Junggesellenverbänden. Aber Bullen geben nun mal keine Milch, also besteht auch keine Aussicht auf Käse. Etwa ein Jahr sind alle sechs alt und irgendwann – in zwei bis drei Jahren vielleicht – wird das Fleisch für Gourmets ein Leckerbissen sein. Familie Gundelach möchte ausprobieren, wie sie mit den ungewohnten Tieren klarkommt. Bisher jedenfalls ganz gut, obwohl sie sehr ursprünglich sind und eine Zucht als außerordentlich schwierig gilt. Blutrassen dürfen nicht zusammenkommen, Inzucht ist bei dieser Tierart ein tödliches Risiko. Ob Gundelachs einen Versuch wagen, haben sie noch nicht entschieden.
Die Hörner der Bullen können außerdem Respekt einflößen, sagt Max Gundelach. Dabei sind die Tiere außerordentlich zutraulich und gutmütig. Sie wollen gerne gestreichelt werden, verwildern aber auch ungewöhnlich schnell. Deswegen geht jeden Tag jemand zu ihnen und kümmert sich um die Wasserbüffel. Jedes Tier wird anders, eben sehr individuell.
Artfremdes Futter könnte tödlich sein
Familie Gundelach freut sich, wenn die Vollmarshäuser und Lohfelden die Tiere an den Teichen besuchen, bittet aber – im Interesse der Tiere – darum, diese nicht zu füttern oder mit Futter anzulocken. Durch ihre Ursprünglichkeit sind die – im Grunde wilden – Tiere keine Allesfresser. Sie fressen Gras und Ufervegetation, bei menschlicher Nahrung könnten sie leicht todkrank werden. Das wird in Lohfelden niemand wollen, ist sich Max Gundelach sicher. Also: gucken – gern, füttern – Nein! (rs)