Katrin Lang ist Ansprechpartnerin für Schulen und Kommunen
MARBURG. Aufklären, sensibilisieren, trainieren und koordinieren: Das sind die Aufgaben von Katrin Lang, der Beauftragen des Landreises Marburg-Biedenkopf für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung.
Die gelernte Diplom-Sozialpädagogin und Zugführerin bei der Freiwilligen Feuerwehr Breidenbach-Wiesenbach steht als Mitarbeiterin des Fachbereichs Gefahrenabwehr den Kommunen, Schulen, Kindergärten, Senioren und Feuerwehren im Landkreis zur Seite.
Die Kombination ihrer bisherigen Erfahrungen als Pädagogin und Feuerwehrfrau ist hierzu die ideale Grundlage. „Uns als Kreis ist die Aufgabe der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung wichtig. Ich finde es schön, dass wir dafür mit Katrin Lang eine kompetente und motivierte Mitarbeiterin im Einsatz haben“, freut sich Landrätin Kirsten Fründt.
In Zusammenarbeit mit den Lehrkräften plant und konzeptioniert Katrin Lang beispielsweise die Unterrichtung von Schülerinnen und Schüler in Hinblick auf die Gefahren und richtigen Verhaltensweisen bei Feuer und Rauch. Dazu gehört auch das richtige Verhalten bei Notrufen, das Löschen von Bränden und Informationen über die Arbeit der Einsatzkräfte.
„Das können auch schon so kleine aber wichtige Dinge sein, wie das korrekte und sichere Anzünden und Ausblasen eines Streichholzes“, erklärt Katrin Lang. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen nach dem Konzept des Kreises dabei als Multiplikatoren wirken, indem sie inhaltliche Grundlagen der Brandschutzerziehung im Rahmen des Unterrichts vermitteln. Der eigens hierfür erstellte Leitfaden zur Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung in Schulen mit wichtigen Themen und Anregungen zur pädagogischen Vermittlung dient dabei als Basis der theoretischen Wissensvermittlung. Auch eine Fortbildung für Lehrkräfte der kreiseigenen Schulen wird der Landkreis anbieten.
Damit auch der Praxis-Teil und die Werbung für die teilweise unter Nachwuchssorgen leidenden Freiwilligen Feuerwehren nicht zu kurz kommt, empfiehlt der Landkreis nachdrücklich, dass die örtlichen Feuerwehren außerdem die Schulen besuchen und den Schülerinnen und Schülern so wichtige praxisnahe Inhalte vermitteln. Dabei dient die Brandschutzkoordination auch als Vermittlungsstelle zwischen den Schulen und Feuerwehren.
Doch die Brandschutzerziehung- und -aufklärung endet nicht bei den Schulen: Denn grundsätzlich ist es das Ziel, Kinder, Heranwachsende sowie auch erwachsene Personen soweit aufzuklären, dass sie Brandgefahren erkennen, sich im Brandfall richtig verhalten und einfache Maßnahmen zur Selbsthilfe kennen. „Damit reicht der Tätigkeitsbereich sozusagen vom Kindergarten bis zum Seniorenheim“, erklärt Katrin Lang.
Dabei können die Aufklärungsmaßnahmen in vier Bereiche gegliedert werden: Der sachgerechte Umgang mit Feuer, das Verhüten von Bränden, richtiges Verhalten bei Bränden sowie das Informieren über die Aufgaben der Feuerwehr.
Aber auch die generelle Kompetenz zur Reaktion in anderen Schadens- und Notfällen, wie das Absetzen eines Notrufes, die Inanspruchnahme von technischer Hilfeleistung oder Hilfe durch den Rettungsdienst erfordern, soll gestärkt werden.
Dabei ist auch die Koordination von und mit den Brandschutzerziehern in den Kommunen ein wichtiger Teil der Arbeit. Denn in den Kreis-Kommunen gibt es eigene ehrenamtliche Brandschutzaufklärer. Hier ist Koordination, beispielsweise mittels gemeinsamer Netzwerktreffen, gefragt. Denn es ist wichtig, abzuklären, wo noch Bedarfe und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Brandschutzaufklärung bestehen.
„Ohne die Ehrenamtlichen geht es nicht“, betont Katrin Lang die Wichtigkeit des Ehrenamtes. Daher war es vor der Einrichtung von hauptamtlichen Strukturen schon weit vorher eine richtungsweisende Entscheidung des Landkreises, mit Conny Fackert eine ehrenamtliche Kreisbrandmeisterin für die Brandschutzerziehung einzusetzen.
Deshalb sind neben der generellen Brandschutzaufklärung und dem Training von Multiplikatoren auch der Netzwerkausbau sowie die Gewinnung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer wichtige Aspekte ihrer Tätigkeit.
Doch wann wird eigentlich von Brandschutzerziehung und wann von Brandschutzaufklärung gesprochen? „Bei Kindergärten, Kindertagesstätten, Grundschulen und bis zur Sekundarstufe eins, also bis zur zehnten Klasse, reden wir eher von Brandschutzerziehung, ab der Sekundarstufe zwei und bei Erwachsenen von Brandschutzaufklärung. Grundsätzlich sind die Inhalte aber relativ ähnlich. Die Wissensvermittlung findet dabei aber natürlich bedarfsgerecht statt“, erklärt Katrin Lang.
„So können wir das Brandschutzbewusstsein fördern, wichtige Hintergründe von Abläufen aufzeigen und im besten Fall Brandtote verhindern“, erklärt Lang, die selbst seit 1996 in der Feuerwehr aktiv ist. (pm)
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