Engin Eroglu eröffnet Europabüro in Schwalmstadt am Valentinstag
SCHWALMSTADT. Europa-Abgeordnete haben keine Wahlkreise. Es gibt keine regionale Zuordnung und die meisten Europa-Büros sind nicht nur deshalb in Berlin. Dort ist ein Büro sogar Pflicht und automatisch im Bundestag vorhanden, erklärt Engin Eroglu, der seit der letzten Wahl in Brüssel die Freien Wähler vertritt.
Üblicherweise also Berlin, für den „Schwälmer Jung“, wie Bürgermeister Stefan Pinhard ihn gestern Abend nannte, aber die Schwalm. In der Festungsstraße hat der Abgeordnete aus Schwalmstadt sein Büro eingerichtet. Berlin sei schön, aber es sei wichtig, auch vor Ort präsent zu sein.
Zu Gast waren Politiker, Bürgermeister, Unternehmer, Banker und andere Ehrengäste aus Schwalmstadt, der Region, dem Landkreis und selbst aus anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Bayern, wo die Freien Wähler im Landtag sitzen und mitregieren. „Renew Europe“ heißt die Fraktion auf europäischer Ebene, aber zur Eröffnung des Büros gab es leckeres von Fleischer Benny Braun, Bäcker Möller und Getränke von der Schwalm Bräu.
Bürgermeister Stefan Pinhard: „Schwalmstadt ist Hochburg der gesamten Partei“
Als städtischer Gastgeber für das Büro hatte der parteilose Bürgermeister Stefan Pinhard perfekt recherchiert. Gemeinsam Europa gestalten sei das Motto der Freien Wähler und das in der Konfirmationsstadt, aus der sich die Konfirmation in ganz Europa verbreitet hat. Aber hier waren auch die Wahlergebnisse besonders auffällig: Deutschlandweit erreichte die Partei gerade einmal 2 Prozent, in Hessen landesweit sogar nur 1,7 Prozent. In Schwalmstadt aber 5,93 Prozent. Deutlich mehr als in Bayern. Trotz Regierungsbeteiligung kamen die Freien Wähler dort nur auf 5,3 Prozent: „Schwalmstadt ist die Hochburg der gesamten Partei“ stellte der Bürgermeister humorvoll und unter Applaus fest. „Aber“, so Pinhard, „die Bürger haben hohe Erwartungen. Klar, der Kandidat aus der Region hat hier mit seiner Heimatsverbundenheit gepunktet.
Dass man mit Europa über den Dingen stehen kann, wurde auch schnell klar, hatten Bürgermeister und Freie Wähler in Schwalmstadt doch vor kurzem noch ein Problem mit Schlagzeilen über falsche Zahlen aus dem Haushalt. Das spielte gestern Abend keine Rolle (mehr).
Winfried Becker: „Europa unter die Menschen bringen“
Landrat Winfried Becker, freute sich, dass Europa ein Stück in den Schwalmstadt-Eder-Kreis kommt. Als bekennender Europäer freut er sich über 75 Jahre in Frieden und Freiheit. Das aber „wissen nicht immer alle Menschen zu schätzen. Wir müssen Europa unter die Menschen bringen und leben…“ Um Ansprechpartner zu sein, sei der Weg von Eroglu – mit einem regionalen Büro – der richtige. Es gehe zukünftig vor allem um den Schutz der Demokratie, der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke gerade in Nordhessen gezeigt habe. Aus Seigertshausen käme womöglich ein erster Bürgermeisterkandidat für die Partei „Die Rechte“.
Namentlich alle Gäste zu erwähnen, war für den Gastgeber schwer möglich, in der nh24-Fotostrecke sind die meisten zu sehen. Sie alle, so der Abgeordnete, sind gleichermaßen wichtig, auch die, die er (noch) nicht kennt. Wer am Valentinstag abends die Eröffnung eines Europabüros einem romantischen Abend mit der Liebsten oder dem Liebsten vorzieht, muss Europa lieben. Der Standort selbst spricht für die Liebe zur Region.
Die Mitarbeiter im Büro, Matthias Reuter und Gerhard Reidt hatten die Eröffnungsfeier vorbereitet, ein Abend, der – wie Eroglu sich wünschte – das Netzwerk für Europa fördern sollte. (rs)
1 Kommentar
Also wenn ich mir manche Ihrer Beiträge anschaue denke ich echt, dass ein Kind hätte bessere Bilder aussuchen können…
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