WABERN. Nach den neusten Diskussionen um die Teilnahme von Dr. Gregor Gysi an der Diskussionsveranstaltung des Evangelischen Forums Schwalm-Eder mit Pfarrer Dierk Glitzenhirn und Bundestagsabgeordneten Dr. Edgar Franke (wir berichteten) meint die GRÜNE JUGEND Schwalm-Eder: Die CDU muss endlich lernen, dass es eine Trennung von Staat und Kirche gibt.
Diskussionen mit demokratischen Parteien sind die Grundlage unserer Demokratie, gerade auch mit Menschen, die nicht die eigene Meinung haben, wie in diesem Gespräch zwischen dem Atheisten Gysi und Pfarrer Glitzenhirn.
Die Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Schwalm-Eder, Dominika Filipczak meint dazu: „Persönlich finde ich die Reaktion der CDU Schwalm-Eder unverständlich und bodenlos, da ich es als bekennende Katholikin notwendig finde, mich mit anderen Meinungen und Weltansichten auseiander zu setzen und meine Erfahrungen mit Menschen anderer Konfession zu teilen. Es ist essenziell, dass Kirche und Staat getrennt bleiben, da dies das Fundament unserer pluralistischen Gesellschaft und Demokratie ist. Trotzdem sollten wir im Gespräch bleiben, uns gegenseitig aushören und selbst-reflektiert die eigenen Ansichten hinterfragen, vor allem wenn man nicht dieselben Überzeugungen vertritt.“ „Gerade in Zeiten von sinkenden Mitgliederzahlen in den Kirchen ist es wichtig sich mit Andersgläubigen auszutauschen. Menschen aufgrund ihrer religiösen Orientierungen von Diskussionen auszuschließen zeugt nicht nur von einer schlechten Diskussionskultur, sondern auch von der Ignoranz gegenüber der Meinungs- und Religionsfreiheit und somit auch dem Grundgesetz.“, so Filipczak weiter.
Sprecher Shkodran Jonuzi ergänzt: „Wir haben in Deutschland glücklicherweise eine Trennung von Kirche und Staat. Laut Grundgesetz darf niemand dazu gezwungen werden, einer Religion anzugehören und es werden keine staatsbürgerlichen Rechte oder Pflichten dadurch unterdrückt ob Mensch Mitglied einer Religionsgemeinschaft ist, oder nicht. Die Christlich Demokratische Union sieht das anscheinend anders, wie die Aussagen Evangelischen Arbeitskreises der CDU Schwalm-Eder zeigt.“ Auch auf die Aussage, was Gysi tun würde, sofern er Gott träfe, geht Jonuzi ein: „Das bei den aktuellen Umfragen der sogenannten Volksparteien nicht die heiterste Stimmung herrscht, ist durchaus berechtig und verständlich. Das aber nicht mal mehr ein Witz unkommentiert bleiben kann, zeigt, wie schlimm es um die CDU tatsächlich steht. Und genau dies erklärt den Altersdurchschnitt in der Partei.“
„Wir als GRÜNE JUGEND Schwalm-Eder sagen ganz klar: Jeder Mensch, kann selbst entscheiden, ob und woran sie oder er glaube möchte, solange damit die Rechte anderer nicht begrenzt werden. Wir hoffen, dass dies im Jahr 2020 auch bei der CDU im Schwalm-Eder-Kreis ankommt“, so die Sprecher*innen abschließend. (pm)
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