HOFGEISMAR. „Zum Jahresende hat uns noch eine tolle Nachricht erreicht: In Nordhessen zieht in diesem Jahr wieder ein Luchsweibchen Nachwuchs groß. Einem Mitarbeiter von HessenForst war es kürzlich gelungen, Fotos der Luchs-Familie aus Mutter und drei Jungtieren zu machen“, freute sich Hessens Umweltministerin Priska Hinz und ergänzt: „Es ist unser Ziel, dass der Luchs wieder ein fester Bestandteil der hessischen Tierwelt wird.“
Thomas Norgall, Koordinator des Arbeitskreis Hessenluchs und Naturschutzreferent des BUND Hessen bestätigt: „Das ist wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für alle, die sich für den Erhalt und Aufbau der Luchspopulation in Hessen einsetzen.“
Die ersten Anzeichen für den Nachwuchs gab es im Oktober, als auf einem Holzstoß kleine Luchse gesehen wurden. Damals hatte die hessische Luchsbeauftragte Petra Walter am Fundort Haare gesammelt und im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zur genetischen Analyse an das Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen eingeschickt. Anfang Dezember kam dann von dort die Bestätigung, dass die Haare von einem männlichen Luchs stammen, der genetisch zur Harz-Population gehört. Kurz darauf wurden die Luchse wieder beobachtet und im frischen Schnee konnte auch eine Fährte fotografiert werden. Die am 16.12.2019 entstandenen Fotos bestätigen nun, dass in Hessen wieder eine Luchsin Junge aufzieht. Um die Lage und die Größe des Streifgebietes zu ermitteln, sollen in Kürze im Auftrag der Naturschutzfachbehörde HLNUG Fotofallen aufgestellt werden. Außerdem wollen die Fachleute des Luchs-Projektes Harz prüfen, ob sie die Luchsin anhand ihres Fellmusters wiedererkennen können. In diesem Fall ließe sich der Zuwanderungsweg genauer eingrenzen.
Wegen des hohen Rehwildbestandes haben die drei Luchsjungen sehr gute Chancen auf eine gute Zukunft in Hessen. Dank der guten Nachwuchszahlen der Harz-Population erfolgt die Wiederansiedelung des Luchses in Hessen erfreulich schnell. „Wir hoffen natürlich, dass die Luchsin auch in 2020 in Hessen bleibt und erneut Nachwuchs haben wird, so dass sich das Vorkommen hier stabilisiert“, sagte Ministerin Hinz. (pm)