WILLINGSHAUSEN. Seit dem vergangenen Freitag ziert der Korpus einer alten Trinkwasserpumpe den neuen Dorfplatz in Willingshausen. Der Heimat- und Verschönerungsverein Willingshausen hatte sich erfolgreich für deren Installation eingesetzt.
Pünktlich zur feierlichen Übergabe des für dieses Projekt zweckgebundenen Förderbescheides aus dem hessischen Programm „Starkes Dorf“ hatten Mitglieder des Vereins die äußerlich weitestgehend restaurierte Pumpe am neuen Dorfplatz aufgebaut. Der Hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Mark Weinmeister, zeigte sich bei der Überbringung der Urkunde von der markanten, etwa 2,50 m hohen Erscheinung der historischen Trinkwasserpumpe beeindruckt und bedankte sich ausdrücklich für das mit dem Projekt verbundenen bürgerschaftlichen Engagement zur Heimatpflege.
Der Stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins Willingshausen, Jörg Haafke, verwies darauf, dass eine baugleiche Pumpe bis in die 1960er Jahre hinein in unmittelbarer Nähe des vorgesehenen Standortes gestanden hatte, die bis zur Inbetriebnahme eines Gemeinschaftsbrunnens sowie eines eigenen Wasserleitungsnetzes im Jahre 1934 Bestandteil der Wasserversorgung im Dorf gewesen sei. Aus Willingshausen seien mindestens etwa 40 vor dieser Verbesserung der örtlichen Grundversorgung vorhandene private und öffentliche Brunnen sowie Trinkwasserpumpen bekannt.
„Heute kommt das Trinkwasser aus dem Wasserhahn und sind uns die Beschwerlichkeiten früherer Wasserversorgung kaum mehr im Bewusstsein“, führte Jörg Haafke weiter aus. „Mit der Rückkehr einer historischen Pumpe in das Ortsbild wird ein Ort der Erinnerung an die frühere Wasserversorgung im Dorf geschaffen und ein ehemaliger Alltagsgegenstand als Kulturgut im öffentlichen Raum bewahrt“, konkretisiert Haafke das Anliegen der dörflichen Heimatpflege. Die bei der Pumpeninstallation anwesenden Bürgermeister Heinrich Vesper und Ortsvorsteher Reinhold Corell äußerten sich erfreut, dass die eindrucksvolle Erscheinung der alten Pumpe im neuen rubinroten Gewand dem entstehenden Dorfplatz eine zusätzliche Attraktivität verschaffe.
Die alte Pumpe hatte mehrere Jahrzehnte in einem Wasenberger Vorgarten auf ihr „drittes Leben“ als Denkmal an eine vergangene Zeit ausgeharrt. Der Vorbesitzer, Florian Schmidt, zeigte sich von dem Ehrenplatz seines früheren Gartenaccessoires sehr angetan und konnte berichten, dass die Pumpe entgegen mancher Mutmaßungen tatsächlich aus Wasenberg stamme und dort ursprünglich in der Nähe des Gemeinschaftshauses gestanden habe. Die etwa zwanzig Gäste der kleinen Zeremonie brachten mit spontanem Beifall ihren Dank bei Florian Schmidt für seine Bereitschaft zum Ausdruck die Pumpe für die neue Funktion abgegeben zu haben. (pm)