GUDENSBERG. „Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 (FwDV 100) – Führung und Leitung im Einsatz“, so das Thema eines kürzlich im Feuerwehrhaus Gudensberg durchgeführten Tagesseminars für Zugführer der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Schwalm-Eder-Kreis. Durchgeführt wurde die Fortbildung von Katrin Möbus, Jan Hohmann und Michael von Bredow vom Kreisfeuerwehrband Fritzlar-Homberg.
Ziel des Tagesseminars war es, den Teilnehmern die Bedeutung einer frühen Organisation der Führung im Einsatz zu verdeutlichen sowie Möglichkeiten aufzuzeigen, Einsätze bereits in der Anfangsphase vorausschauend zu organisieren.
Jan Hohmann vermittelte zum Einstieg in das Seminar die Grundlagen der FwDV 100. Immerhin umfasst die FwDV 100 den Führungsvorgang, die Führungsmittel sowie die Führungsorganisation. Das Zusammenspiel dieser drei Bestandteile ermöglicht ein strukturiertes Arbeiten an einer Einsatzstelle und führt somit maßgeblich zum Einsatzerfolg.
Danach wurden die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt. Alle Gruppen erhielten die gleiche Einsatzlage. Diese galt es in einer Art Planspiel aufzuarbeiten. Erstellt werden mussten eine Einsatz- und Kommunikationsstruktur mit entsprechenden Einsatzabschnitten sowie eine to-do-Liste für die nächsten Schritte und Besonderheiten der Einsatzlage wie die Wasserversorgung und Einsatzstichworterhöhung auf F4 und deren Folgen. Anschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt und eingehend besprochen.
Im zweiten Block des Seminars stand die Abwicklung von Großschadenslagen im Mittelpunkt. Hierzu wurden von Katrin Möbus und Michael von Bredow zunächst die bereits vorhandenen Einsatzpläne des Schwalm-Eder-Kreises vorgestellt (ICE-Schnellfahrtstrecke, ManV-Lagen, GABC-Lagen, Unwettermodul, Einsätze auf Wasserflächen), um im Anschluss am Beispiel der Großschadenslage „Unwetter“ die Arbeit im Unwettermodul zu konkretisieren, theoretisch zu besprechen und praktisch zu üben.
Es wurde verdeutlicht, wie wichtig es ist auf eine Großschadenslage (Unwetter) vorbereitet zu sein. Geeignete Räumlichkeiten, Kommunikationsmittel und Ausstattungen sollten bereits im Vorfeld entsprechend vorbereitet sein. Schwerpunkt war dann die personelle Besetzung vor Ort und die Arbeit mit Führungseinheiten im Stab. Die Stabsfunktionen S1-S6 und die Arbeit mit Lagekarten, Schadenkonten und Personalübersichten wurden erläutert und deren Aufgaben erklärt. Anschließend wurden die Posten in einem provisorisch aufgebauten Stabsraum besetzt und es wurde der Ablauf innerhalb der Einsatzleitung (Stab) geübt. Zur Unterstützung diente ein von Michael von Bredow neu entwickelter Laufzettel, der den Vierfach-Vordruck ersetzt und die Arbeit im Stab erleichtert. Im Anschluss konnten sich alle Teilnehmer exemplarisch den für Großschadenslagen und die Arbeit mit einer örtlichen Technischen Einsatzleitung (TEL) eingerichteten Stabsraum sowie die Funkzentrale der Feuerwehr Gudensberg anschauen.
Dass das Seminar gut bei den Teilnehmern angekommen ist, zeigt folgende Aussage eines Teilnehmers: „War eine spannende Veranstaltung, danke an die Freiwillige Feuerwehr Gudensberg für die super Versorgung. Und Danke an die Dozenten Katrin Möbus Michael von Bredow und Jan Hohmann für die spannende Aufbereitung des Themas.“ (Bernd Völske/pm)
Internet: Feuerwehren der Stadt Gudensberg