Stadt ergreift Sofortmaßnahmen
GUDENSBERG. Innerhalb weniger Wochen wurde der Stadtteil Maden zweimal von Hochwasser betroffen. Starkregen und Hagel führten zu großen Schäden im Bereich der Neuen Straße. Schuld daran: der Goldbach. Er trat über seine Ufer, weil das Einlaufbauwerk verstopfte. Holzpfähle, die Treibgut zurückhielten, rissen um.
Unrat sammelte sich vor dem senkrecht stehenden Einlaufgitter. Das war eingebaut worden, nachdem ein Kind, ebenfalls bei Hochwasser, in den verrohrten Goldbach geraten war und nur durch den selbstlosen Einsatz eines Mitbürgers gerettet werden konnte.
Problem Goldbach
Der Goldbach, der bei Unwetter Wasser ableiten soll und zu diesem Zweck in Betonrohren durch die Madener Ortslage verläuft, wird nun von der Stadt technisch umgerüstet. 6.500 Euro werden dafür investiert. Stabile Grob- und Feinrechen aus Metall sollen nun den Zulauf stärker sichern und besser zu umspülen sein. Ein neues Rückhaltegitter wurde auf Empfehlung der Wasserbehörde keilförmig installiert. Auf diese Weise drückt der Wasserstrom Treibholz nach oben, damit es von einem Podest aus entfernt werden kann.
Rechtlicher Rahmen ist eindeutig
Zuständig für die genehmigte und 1966 eingetragene Anlage ist die Untere Wasserbehörde des Kreises. Eine rechtliche Verpflichtung zur Baumaßnahme besteht nicht. Ebenso besteht weder die Pflicht noch das Recht, das Gitter bei Hochwasser zu öffnen, so wie es Anwohner im Juli von der Feuerwehr gefordert hatten. Nach einer Ortsbesichtigung machte die Wasserbehörde deutlich, dass dies nicht gestattet sei. Das Gitter solle Verstopfungen im Inneren der Rohre vermeiden. Deshalb ergibt sich für die Stadt auch keine Haftpflicht für Überschwemmungsschäden.
Bürgermeister Frank Börner kündigte in der Sitzung des Madener Ortsbeirates darüber hinaus weitere Maßnahmen an. Es werde geprüft, ob oberhalb des Goldbaches ein Regenrückhaltebecken gebaut werden könne. Die Stadt bemühe sich um den Erwerb eines geeigneten Grundstücks.
Regenrückhaltebecken soll kommen
Auch die Vorschläge von Anliegern zur Beseitigung von Abflusshemmnissen in der Ortslage würden geprüft. „Neue Baugebiete erhöhen den Wasserzufluss übrigens nicht. Sie werden mit Blick auf die Zuflussmenge neutral geplant“, erläutert der Bürgermeister. „Regenrückhaltebecken und Zisternen mit gedrosseltem Abfluss, sorgen auch im Neubaugebiet zwischen Gudensberg und Maden, für eine gleichbleibende Abflussmenge.“ (pm | rs)