(Aktualisiert: Samstag, 8:40 Uhr)
EDERMÜNDE. Bei einem Unfall auf der A49 in Höhe der Autobahnauffahrt Dissen in Fahrtrichtung Kassel (Schwalm-Eder-Kreis) ist am frühen Freitagabend ein 23 Jahre alter Mann tödlich verletzt worden. Zwei weitere Fahrzeuginsassen erlitten lebensbedrohliche Verletzungen. Eine dritte Person wurde schwer verletzt. Den Unfall verursachte offenbar ein 25 Jahre alter Geisterfahrer.
An dem Unfall ca. 700 Meter vor der Anschlussstelle Edermünde waren vier Fahrzeuge beteiligt, darunter ein Motorrad. Auf der Gegenfahrbahn in Höhe der Unfallstelle wurden zwei weitere Pkw durch Trümmerteile beschädigt. Die Feuerwehr Gudensberg musste den mutmaßlichen Unfallverursacher aus seinem Klein-SUV schneiden. Dazu wurde mit hydraulischem Gerät die Fahrertür entfernt.
Ermittlungen dauern an
Wie ein Polizeisprecher in Kassel am Samstagmorgen informiert, war der 25-Jährige mit seinem Seat zur Unfallzeit entgegen der Fahrtrichtung in Richtung Marburg unterwegs. In Höhe der Unfallstelle prallte er auf dem linken Fahrstreifen frontal gegen den Pkw des 23-Jährigen. Der Fahrer wurde bei dem Unfall getötet, seine 23 Jahre alte Beifahrerin erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Ihr Zustand ist mittlerweile stabil.
Der Fahrer eines VW Touran (36) und ein Motorradfahrer (17), die vermutlich mit dem Pkw des 23-Jährigen kollidierten, erlitten schwere, keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Der 25-jährige mutmaßliche Unfallverursacher zog sich ebenfalls lebensbedrohliche Verletzungen zu. Auch sein Zustand wird am Samstagmorgen als „stabil“ beschrieben. Warum der Seat-Fahrer entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der A49 unterwegs war, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Kasseler Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter mit der Rekonstruktion des Unfalls beauftragt. Der Gesamtschaden liegt bei mindestens 50.000 Euro.
Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz
In Einsatz waren der Rettungshubschrauber Christoph 7, mehrere Rettungsteams, zwei Notärzte, ein Leitender Notarzt, ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, die Feuerwehr Gudensberg (30 Frauen und Männer) und die Polizei. Für den Landkreis war der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael von Bredow vor Ort.
Verkehrsteilnehmer, die zwischen Gudensberg und der Unfallstelle im Stau standen, wurden über die Zufahrt Dissen von der Autobahn abgeleitet. Später leiteten Mitarbeiter von Hessen Mobil an der Anschlussstelle Gudensberg den Verkehr von der Autobahn ab. Die Autobahn war für gut viereinhalb Stunden voll gesperrt. (wal/beg)