MEIßNER. Auf dem Hohen Meißner zwischen Eschwege und Hessisch Lichtenau im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis kam es am Dienstagmorgen zu einem schweren Arbeitsunfall. Wie ein Sprecher der Polizei in Eschwege berichtet, stürzte am Sender „Hoher Meißner“ eine Wartungsgondel 50 Meter in die Tiefe. Dabei kamen ein 50-Jähriger aus Neureichenau, ein 46-Jähriger aus Karlsruhe und eine 27-Jähriger aus Dülmen ums Leben.
Die drei Männer einer Firma aus Berlin waren beauftragt, für den Hessischen Rundfunk neue DAB+-Antennen auf dem 220 Meter hohen Sendemast der Rundfunkanstalt zu montieren. Dazu mussten sie mit einer Wartungskabine zu dem Sendemast hinauffahren. Die Kabine, von der Konstruktion ähnlich einer Seilbahn, fährt für gewöhnlich an einem im Boden verankerten, diagonal verlaufenden Stahlseil zu dem Sendemast hinauf. In einer Höhe von ca. 50 Metern kam es dann zu Komplikationen, sodass die Kabine nach jetzigem Erkenntnisstand nicht mehr weiter zu dem Sendemast gelangte, sondern zunächst am Stahlseil freischwingend gehangen haben soll und von dort dann offenbar zu Boden stürzte.
Fünf weitere Mitarbeiter der Firma, die sich zum Zeitpunkt des Unglücksfalls ebenfalls vor Ort befanden, mussten seelsorgerisch betreut werden.
Unfallursächlich war vermutlich eine defekte Seilwinde. Die Ermittlungen des Kasseler Regierungspräsidiums, der Kripo Eschwege und eines Gutachters der DEKRA dauern aber noch an.
In einer ersten Stellungnahme zeigte sich der Landrat des Werra-Meißner-Kreises, Stefan Reuß, tief betroffen von dem Unglück: „Wir alle sind in Gedanken bei den Angehörigen, die jetzt einen schweren Verlust zu beklagen haben. Ich hoffe, dass die Unglücksursache schnell geklärt werden kann, um solche Unglücke zukünftig zu verhindern“, so Landrat Reuß. (wal)