Baunatal: Gutes tun, um Gutes zu tun
BAUNATAL. Alle Jahre wieder, so beginnt ein Weihnachtslied. Einmal im Jahr ist es auch in Baunatal soweit, dann strömen 822 Menschen in die Stadthalle (damit ist sie ausverkauft), um schöne Musik zu genießen und gleichzeitig etwas Gutes zu bewirken.
Am dritten Advent, immer ganz kurz vor Weihnachten, nehmen sich die Musiker des Heeresmusikkorps Kassel und ihre Familien nichts anderes vor, „Da freuen wir uns das ganze Jahr drauf und es ist wie eine große Familienfeier“, offenbarte Oberstleutnant Tobias Terhardt gestern in Baunatal und betonte damit die Bedeutung des Weihnachtskonzertes in der Volkswagenstadt.
Eine große Familie mit all den Baunatalern, die jedes Jahr eine Karte ergattern und wenige Tage vor Heilig Abend zusammenkommen, um einen schönen, fröhlichen und zugleich besinnlichen Abend zu feiern. Stets singt ein Baunataler Chor mit, probt vorher mit dem Berufs-Ensemble und allein das zeigt, dass die Baunataler Konzerte anders sind, als die vielen übrigen Einsätze und Konzerte, die mitunter täglich gegeben werden.
Vollständig in gemeinnützige Leistungen
Das schöne ist, dass der Eintritt vollständig gemeinnützigen und sozialen Zwecken zugeführt wird. Die Baunataler Diakonie (bdks) und das Kuratorium Aktion für Behinderte Menschen Region Kassel e.V. profitieren vom Erlös. Das Kuratorium unterstützt vor allem Menschen, die in einmaligen Notsituationen sind oder dringend auf etwas angewiesen sind, was sie sich aus eigener Kraft nicht bezahlen können.
Die Baunataler Diakonie hat jedes Jahr ein Projekt, dass nicht regelfinanziert ist. In diesem Jahr regte Pfarrer Bertelmann allerdings an, ein musisches Projekt zusammen mit dem Musikkorps und den Momus, den Montagsmusikanten der Musikschule Baunatal zu realisieren. Die Momus sind überwiegend Musiker mit Behinderungen. Das Orchester sagte sofort zu, die Musiker mit Handicap in das nächste Weihnachtskonzert zu integrieren und mit ihnen gemeinsam zu proben. Alle übrigen Mittel fließen in die Gesundheitstherapeutische Betreuung. Es sei, so der Vorstandsvorsitzende der diakonischen Einrichtung, für viele Betreuten der bdks nicht leichter, sondern eher schwerer – als vorher – im Zuge der praktizierten Umsetzung von Inklusion. Projekte die das Miteinander fördern helfen Inklusion zu leben. Und damit tut die bdks auch der Musikschule etwas Gutes.
6,5 Tausend Euro für Menschen aus Baunatal
Bürgermeisterin Silke Engler freute sich, 6.555,77 Euro Erlös aus der Veranstaltung 2018 übergeben zu können und betonte die Bedeutung von sozialem Zusammenhalt, in einer Zeit zunehmender Kälte. Dass Menschen mit dem Geld unterstützt werden, die sich etwas nicht leisten können, hat für sie einen sehr hohen Wert. Und, dass die Mittel mit toller Musik erspielt werden. Also mit Gutem, etwas Gutes tun. Im nächsten Jahr, beim 42. Weihnachtskonzert, dürfte die Gesamtsumme von 150.000 Euro überschritten werden.
Oberst a.D. Dirk Engels betonte, dass das Geld Baunatal nicht verlassen wird und hier den Menschen zugutekommt. Er erinnerte noch einmal an Manfred Schaub und dessen Engagement für die Veranstaltung und das Heeresmusikkorps. (rs)