MELSUNGEN | MAGDEBURG. Für die MT Melsungen heißt es zum Aufgalopp ins neue Jahr: Ab nach Sachsen-Anhalt! Dort werden die Nordhessen am Sonntag, 16:00 Uhr, vom SC Magdeburg zum 20. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga, dem ersten nach der WM-Pause, erwartet.
Schwerer hätte es für Lemke & Co zum Start in die zweite Saisonhälfte kaum kommen können. Der Tabellenvierte hatte den Rot-Weißen bereits im Hinspiel Ende August eine deutliche Niederlage beigebracht.
Genau 46 Tage nach dem letzten Spiel im “alten” Jahr, nimmt die MT Melsungen jetzt wieder den Kampf um Tore und Punkte in der DKB Handball-Bundesliga auf. Zwischenzeitlich konnten sich die Profis in einer kurze Regenerationspause erholen, um sich dann ab Mitte Januar auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten. Dazu versammelte Trainer Heiko Grimm seine Schützlinge, soweit nicht verletzt oder international im Einsatz, unter anderem in einem Trainingslager auf Fuerteventura. Die Generalprobe vor dem Punktspiel am Sonntag beim SC Magdeburg fiel positiv aus: Die MT gewann am vergangenen Samstag in Melsungen einen Test gegen Zweitligist Hüttenberg mit 24:20.
Nun also wird es wieder ernst für die MT. Gegner SC Magdeburg tanzt in dieser Saison noch aussichtsreich auf zwei Hochzeiten: In der Bundesliga liegen die Sachsen-Anhaltiner auf Rang vier, im DHB-Pokal ist die Teilnahme am FinalFour geschafft. Im EHF-Cup jedoch musste die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert im November nach der dritten Qualifikationsrunde überraschend die Segel streichen. Nichtsdestotrotz ist der erste deutsche Championsleague-Sieger (2002) ein harter Brocken für das Grimm-Team. Das mussten die derzeit auf Platz 6 rangierenden Nordhessen gleich zum Saisonauftakt erfahren. Am 28. August setzte es in der Kasseler Rothenbach-Halle gleich eine 23:28-Niederlage.
“Jetzt aber”, so Heiko Grimm, “sind die Vorzeichen ganz andere. Der Druck ist auf Seiten der Magdeburger als Heimmannschaft ungleich höher als bei uns. Zudem ist im ersten Spiel nach der Pause eigentlich alles offen. Genau wie zu Saisonbeginn muss jetzt jeder erst einmal schauen, wo er steht. Wir werden in dieses Spiel unsere ganze Leidenschaft und unseren Kampfgeist investieren, um möglichst ein positive Überraschung zu schaffen. So schwer es auch sein wird”.
Der MT-Trainer will sich von seinem verhaltenen Optimismus auch nicht durch die nach wie vor unglückliche Personalsituation abbringen lassen. Mit Julius Kühn, Domagoj Pavlovic, Marino Maric und Michael Allendorf werden definitiv vier Leistungsträger ausfallen. Kleiner Lichtstreif am Horizont des Rekonvaleszentenlagers: Timm Schneider wird nach überstandener Entzündung im Fuß seit Monaten erstmalig wieder ins Geschehen eingreifen können.
Um sich die Chancen für eine Überraschung offen zu halten, darf sich die MT keinesfalls von der traditionell heißen Atmosphäre in der Magdeburger GETEC Arena beeindrucken lassen. Schon jetzt steht fest, dass 6.600 Fans in der ausverkauften Halle ihre Grün-Roten energisch nach vorne peitschen werden. Darauf setzt auch der Trainer des SCM: “ Um so glücklicher sind wir, mit einem Heimspiel nach der WM-Pause starten zu können. Mit den Zuschauern im Rücken hoffen wir, die vielleicht anfängliche Unsicherheit schnellstmöglich im Spiel zu überbrücken”, wird “Benno” Wiegert in der vereinseigenen Vorschau zitiert. Zusätzliche Zuversicht zieht er aus der Tatsache, alle Mann aus seinem 16er-Bundesligakader an Bord zu haben.
Keine Frage also: Die Favoritenrolle hat diesmal – im Gegensatz zum Saisonauftakt – eindeutig der SC Magdeburg inne. Die MT kann hier nur gewinnen.
Gegner-Info: www.scm-handball.de (pm)