OBERAULA | NEUKIRCHEN. Die Ausbildung zum Elektroniker gehört zu den ambitioniertesten technischen Berufen in Deutschland. Der Bereich Haus- und Gebäudetechnik hat in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung genommen. Einer, der diese Technik nachweislich beherrscht, ist Benedikt März aus Oberaula, der seine Ausbildung bei Frank Mausehund in Neukirchen absolvierte.
Im Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V (BFE) in Oldenburg trat der Oberaulaer für das Bundesland Hessen an und wurde Vierter beim Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend auf Bundesebene.
Von null auf hundert
Die Geschichte vom Erfolg des Benedikt März beginnt mit negativen Erlebnissen in der Schule. Ohne Schulabschluss nimmt er an EIBE teil, einer berufsvorbereitenden Maßnahme im Berufsschulcampus Schwalmstadt für sogenannte „schulmüde“ Jugendliche. Dort hat er erste Erfolgserlebnisse, auch weil Frank Mausehund, Elektromaschinenbau- und Elektroinstallateurmeister ihm eine erste Chance gibt, ein Praktikum. Von da an ändert sich vieles. „Mein Interesse wurde geweckt, es hat richtig Spaß gemacht. Es war was ganz anderes als Schule und viel abwechslungsreicher“, erinnert sich März. Trotz des fehlenden Schulabschlusses, den Benedikt März dann nachholte, ging Meister Mausehund das Wagnis ein und bot ihm einen Ausbildungsplatz an. Fürsprecher waren gleich mehrere Gesellen, die von Benedikt März überzeugt waren, weil diese mit ihm im Praktikum zusammengearbeitet hatten, erinnert sich Mausehund, der seinen 10-köpfigen Betrieb in zweiter Generation führt und in dem schon mehr als 50 jugendliche Menschen ausgebildet wurden.
Ehrgeiz und Fleiß
Was folgte war eine dreieinhalbjährige Ausbildung und 94 Punkte im ersten Teil der Prüfung (ehemals Zwischenprüfung), die auf die Gesamtnote angerechnet werden. Als Prüfungsbester beendete er im Januar 2018 die Gesellenprüfung und vertrat anschließend die Elektro-Innung Schwalm-Eder beim Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend auf Ebene der Handwerkskammer Kassel mit Erfolg. Als erstplatzierter Nordhesse wurde er zum Landeswettbewerb nach Lauterbach eingeladen und gewann sogar den Landeswettbewerb. Wie gut März war, wird deutlich, wenn man reale Zahlen ansieht. Insgesamt legten in Hessen 669 Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ihre Gesellenprüfung ab. Vom 15.- 18. November kämpften nun 48 Teilnehmer, darunter 12 Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, in Oldenburg um die Deutsche Meisterschaft in der schriftlich, mündlich und praktisch geprüft wurde. „Eine spannende aber auch interessante Zeit und die Prüfung ist eine echte Herausforderung“, zieht Benedikt März Bilanz. Die Aufgabenstellung war eine Smart-Home Installation mit den unterschiedlichsten elektronischen Funktionen. Mit Smart-Home kann man Hausgeräte, Licht, Raumklima, Rollladen oder auch die Objektsicherheit per Smart-Phone steuern. Ein Trend, der immer mehr Kunden findet. Am Ende der ereignisreichen Tage stand fest: Platz vier für Benedikt März aus Oberaula.
Meisterausbildung
Die Familie, Kollegen und der Ausbilder waren sichtlich stolz auf seine Leistung und freuten sich mit ihm. Die positive Wegbegleitung hatte sich für alle gelohnt. Wer nun aber glaubte, dass Ruhe einkehrt, der täuscht sich. Benedikt März hat sich ein neues Ziel gesetzt und mit der Meisterausbildung im Berufsbildungszentrum in Kassel begonnen. Unterstützt wird er, wie immer, von seinem Ausbilder Frank Mausehund.
Das Bild: Unter den Top 4 in Deutschland. Ein erfolgreiches Duo. Benedikt März und Ausbilder Frank Mausehund.
Internet: www.elektro-schwalm-eder.de
3 Kommentare
Toller Handwerker….Ein Aushängeschild für den Beruf des Elektronikers. Und für das ehrbare Handwerk Herzlichen Glückwunsch…
Glückwunsch und Hut ab vor dieser Leistung und Geschichte. Viel Glück bei der Meisterausbildung.
Herzlichen Glückwunsch. Ich bin beeindruckt von der Geschichte und zeigt, was man alles schaffen kann.
Weiter so, es muss nicht jeder studieren oder Abitur haben, um einen guten Weg zu gehen.
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