WITZENHAUSEN. Infolge eines Diebstahls von Erdungskabeln kam es am vergangenen Samstag auf der Bahnstrecke bei Witzenhausen zu einem Kurzschluss in der Starkstromleitung (15.000 Volt). Die Oberleitung senkte sich daraufhin ab und wurde gegen 2 Uhr von einem Güterzug auf einer Länge von mehreren Hundert Metern heruntergerissen.
Wie Bundespolizeipressesprecher Klaus Arend informiert, erlitt der Lokführer bei dem Unfall leichte Verletzungen und einen Schock. Durch den Aufschlag der Stromleitung wurde u. a. die Frontscheibe der Lok beschädigt. Der Gesamtschaden dürfte bei 25.000 Euro liegen.
Die Bahnstrecke musste wegen des Vorfalls mehrere Stunden gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Behinderungen im regionalen Bahnverkehr.
Hinweise bitte an die Bundespolizei in Kassel, Tel. 0561/816160. (wal)
Das Handeln der Täter verursacht ein erhebliches Gefährdungspotenzial, d.h. die Täter bringen nicht nur sich selbst, sondern auch Personen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in Tatortnähe aufhalten, in akute Lebensgefahr. Werden Erdungskabel von Strommasten entfernt, so ist, beispielsweise bei einem Kurzschluss, keine sichere Spannungsableitung zur Fahrschiene mehr gegeben. Dadurch können im Radius von zehn Metern um den betroffenen Mast für die sich dort aufhaltenden Personen gefährliche Spannungen auftreten.