Moderner Gasbehälter für Baunatal und Schauenburg
BAUNATAL | SCHAUENBURG. In Sachen interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) sind die Stadt Baunatal und die Gemeinde Schauenburg ein Vorreiter in der Region.
Ob beim Hochwasserschutz, in der Erneuerung der Straßenbeleuchtung oder beim Radwegebau, ebenso bei der Zusammenarbeit im Verwaltungsbereich – die gute Kooperation zwischen den beiden Kommunen hat sich längst bewährt und wird kontinuierlich ausgebaut. Die engen Beziehungen zwischen Baunatal und Schauenburg nahmen ihren Anfang bereits im Jahr 1965 mit der Gründung des gemeinsamen „Abwasserverbandes Baunatal“, dem heutigen Verband für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg (VAH).
Methangas als Brennstoff für Stromversorgung
Neben der erfolgreichen Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts gehört der gemeinsame Betrieb der Kläranlage in Kirchbauna – als ein wichtiger Bestandteil des Gewässerschutzes – zu den Hauptaufgaben des Verbandes. Um den Betrieb der modernen Anlage so effizient wie möglich zu gestalten, wird die Stromversorgung der Kläranlage bis zu 68 Prozent (Eigenerzeugung) über das im Faulbehälter erzeugte Methangas, das als Brennstoff für zwei Blockheizkraftwerke dient, sichergestellt. Zwischengespeichert wird das anfallende Methangas in einem riesigen Gastank, der im hinteren Bereich des Geländes steht.
Vor einigen Monaten wurde der alte, mittlerweile marode Stahlbehälter aus den 80-er Jahren gegen einen hochmodernen neuen Gasbehälter mit einer drucklosen Gasspeicherfunktion und einer neuen Gasfackel ausgetauscht.
Mehr Größe – mehr betriebliche Flexibilität
Insgesamt investierte der VAH für den neuen Behälter rund 380.000 Euro. Am 15. August bei einem Vor-Ort-Termin mit VAH-Geschäftsführer Hartmut Wicke und Johann Steiner, Leiter der Kläranlage, nahmen Baunatals Erste Stadträtin Silke Engler und der Schauenburger Bürgermeister Michael Plätzer den imposanten Stahlturm in Augenschein. Dieser ist mit einem Fassungsvermögen von 600 Kubikmetern größer als sein Vorgänger. „Wir sind froh, dass durch die Volumenanpassung der Behältergröße von 500 auf 600 Kubikmeter im Gasbereich die betriebliche Flexibilität erhöht wird“, stellte die Erste Stadträtin fest. Zudem passe der neu errichtete Gastank sehr gut in die gemeinsame Strategie beider Kommunen im Bereich Energiesparen.
Die Arbeiten starteten im Sommer 2017 mit dem Abriss des alten Behälters mit anschließender Fundamentierung einer neuen Bodenplatte aus Beton auf die vorhandene Platte, da die Platzverhältnisse auf der Anlage einen alternativen Standort nicht zuließen. Des Weiteren wurden der Anschlussschacht und die Zu- und Ableitung der Gasverbindungsstrecke zwischen Faulturm und Blockheizwerk zum Gasbehälter erneuert. Die Fertigstellung des neuen Behälters erfolgte im Juni. Während der Bauarbeiten hatte die bauausführende Firma Klärgastechnik einen mobilen Gastank einschließlich Fackel zur Verfügung gestellt.
Erneuerung der Überschuss-Schlammeindickung
Weitere 250.000 Euro investiert der Verband in die Erneuerung der aus den 90er Jahren stammenden Überschuss-Schlammeindickung. Der vorhandene Spezial-Schlammreaktor diente dazu, den anfallenden Überschussschlamm zu entwässern, um durch einen höheren Feststoffgehalt den nachgeschalteten Faulturm zu entlasten. Der VAH hat sich zu einer kompletten Erneuerung der Maschinentechnik und Grundsanierung der Räumlichkeiten entschieden. Die vorhandene Anlage wird derzeit durch einen dem Stand der Technik entsprechenden Bandeindicker ersetzt. Um den Betrieb der Kläranlage nicht zu beeinträchtigen, wurde eine mobile Anlage für die Eindickung aufgestellt. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage erfolgt voraussichtlich im Oktober.
Angeschlossen an die Verbandskläranlage Kirchbauna ist das Abwasser der Schauenburger Ortsteile Hoof, Elgershausen sowie der Stadtteile Altenritte, Altenbauna, Großenritte und Kirchbauna. Guntershausen besitzt eine eigene Kläranlage. Martinhagen, Elmshagen und Breitenbach sind an die Kläranlage Breitenbach angeschlossen. Beide Kläranlagen werden vom VAH betreut. Hertingshausen ist an die Kläranlage des Abwasserverbandes Edermünde in Grifte und Rengershausen an die Anlage der Stadt Kassel angeschlossen. (pm | rs)
2 Kommentare
Schön, dass die Kommunen so gut zusammenarbeiten.
Gute Sache
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