ALSFELD. Der heimische Landtags-Direktkandidat und SPD Kreisvorsitzende Swen Bastian besuchte gemeinsam mit dem Kasseler Landtagsabgeordneten Uwe Frankenberger, Mitglied im Kulturpolitischen Ausschuss des Landtages, und Vertretern der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) kürzlich die Max-Eyth Schule in Alsfeld.
Schulleiter Friedhelm Walther, der durch das regionale berufliche Bildungszentrum führte, freute sich über das Interesse der Gäste an der wichtigen Arbeit der Berufsschulen im ländlichen Raum. Walther machte dabei auf die Besonderheiten und Herausforderungen der Max-Eyth Schule (MESA) aufmerksam, unter deren Dach aktuell mehr als 1.900 Schüler in 11 verschiedenen Schulformen unterrichtet werden. Seit sechs Jahren ist die MESA selbstständige berufliche Schule und verfügt damit über erweiterte Handlungs- und Gestaltungsspielräume, die sie für die Unterrichts- und Schulentwicklung nutzen möchte.
Die Schule steht dennoch vor enormen Herausforderungen, wie Schulleiter Walther am Beispiel der Bäcker, Bäckereifachverkäufer sowie Maler und Lackierer deutlich machte: Um eine Berufsschulklasse zu eröffnen sind mindestens 15 Schülerinnen und Schüler nötig. Leider könne diese Zahl in einem ländlichen Flächenkreis wie dem Vogelsberg nicht immer in jedem Berufsbild erreicht werden. „Um die Bäcker und Bäckereifachverkäufer auch weiterhin in Alsfeld unterrichten zu können, hat unsere Schule ein erfolgreiches Curriculum für eine gemeinsame Beschulung erarbeitet.“, erläuterte Walther. Diese habe gut funktioniert und die Schüler hätten landesweit sehr gute Leistungen erzielen können. Dennoch habe das Kultusministerium im Rahmen der Neuordnung bezirksübergreifender Fachklassenstandorte die Fachklasse an eine andere Berufsschule verlegt, was zur Folge hätte, dass angehende Bäcker und Bäckereifachverkäufer aus dem Vogelsbergkreis den aufwändigen Weg nach Fulda fahren müssten. „Hier wünschen wir uns als selbstständige Schule mehr Entscheidungsfreiheit. Wir wären problemlos in der Lage gewesen, eine qualitative gemeinsame Beschulung vor Ort zu ermöglichen. Nun gibt es im Vogelsbergkreis aber kein entsprechendes Angebot mehr.“, bedauerte Walther. Es sei zu befürchten, dass diese Entwicklung künftig weitere Berufsbilder an den Vogelsberger Berufsschulen betreffen könne.
„Es gilt für den Erhalt jeder einzelnen Fachklasse im Vogelsbergkreis zu kämpfen, um jungen Menschen und heimischen Betrieben eine Perspektive vor Ort zu geben. Ein zukunftsweisendes Bildungsangebot ist unabdingbar für unsere Region. Den selbstständigen Schulen muss daher erlaubt werden, ihre Möglichkeiten für ein wohnortnahes und breit gefächertes Angebot zu nutzen.“, sagte SPD Direktkandidat Bastian. Ein Rückzug aus der Fläche zu Gunsten einer zunehmenden Zentralisierung sei indiskutabel und rückwärtsgewandt. „Die beruflichen Schulen im Vogelsbergkreis sind ausgezeichnet aufgestellt und nah an der technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Man ist zurecht stolz darauf, die Landesfachklasse für Karosserie- und Fahrzeugbau in Alsfeld zu haben. Diese hervorragende fachliche und pädagogische Arbeit muss auch künftig vor Ort sichergestellt werden, etwa durch kleinere Lerngruppen oder Kooperationen zwischen Berufsfeldern“, unterstrich Bastian. Die Landespolitik sei hier in der Pflicht, die besonderen Herausforderungen der Berufsschulen im ländlichen Bereich zu berücksichtigen, statt gute Lösungen zu unterbinden.
Beim gemeinsamen Rundgang durch die Schule wurde deutlich, dass die Max-Eyth Schule mit ihrer modernen Ausstattung auf der Höhe der Zeit ist: „Wir finden beim Vogelsbergkreis, der als Schulträger für uns verantwortlich ist, immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen. Verglichen mit Schulen anderer Landkreise braucht sich die Max-Eyth Schule nicht zu verstecken, im Gegenteil. Die Zusammenarbeit mit dem Schuldezernenten, Landrat Manfred Görig, ist gut und von großem Interesse an der Fortentwicklung unserer Schule geprägt“, sagte Schulleiter Friedhelm Walther. Durch die Nähe der Schule zu den heimischen Unternehmen und der Wirtschaft sowie durch das enorme Engagement des Fördervereins erfahre die Ausstattung regelmäßig zusätzliche Verbesserungen.
Bastian und Frankenberg dankten Schulleiter Friedhelm Walther und seinen Kolleginnen und Kollegen in Alsfeld für ihre innovative und kooperative Arbeit. „Man kann hier spüren, dass die Schulleitung sich als Team versteht und die Weiterentwicklung der Schule mit Leidenschaft vorantreibt“, sagten die SPD-Politiker. Die Max-Eyth Schule sei eine „Perle in der Vogelsberger Bildungslandschaft“, die uneingeschränkte Unterstützung für ihre Pläne wohnortnaher, qualitativer Bildungsangebote verdiene. (pm)