ZIEGENHAIN. Die Ziegenhainer Salatkirmes gehört zu den traditionsreichsten der Region. In den vergangenen Jahrhunderten, als noch keine Freizügigkeit herrschte, musste jeder Bürger, der sich in einer Stadt niederlassen wollte, Zuzugsgeld zahlen.
In Ziegenhain musste der Neubürger aufgrund des „Burgfriedens von Ziegenhain“ aus dem Jahre 1539 auch noch einen Bürgereid leisten, der ihn zu den verschiedensten „Dienstleistungen“, wie Dienst in der Bürgergarde, Wache in der Festung oder auch Arbeitsleistungen, verpflichtete.
Die letzte Verpflichtung, der Dienst in der Pflichtfeuerwehr, bestand noch bis vor gut 55 Jahren. Diese Verpflichtung verlor jedoch ihre Bedeutung, da sich nach Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr immer genügend Bürger zum freiwilligen Dienst im Feuerschutz fanden. Als Anerkennung für ihren freiwilligen Dienst gab die Stadt am Kirmesmontag nach einer Feuerwehrübung ein Essen und ein Fass Bier für die Feuerwehrleute aus. Die Feuerwehrmänner hatten bei diesem Anlass einen Salatkopf am Arm festgebunden. Alle neu zugezogenen Bürger wurden zu diesem Essen eingeladen, um sie für die Mitarbeit in der Feuerwehr zu gewinnen. Wenn sie sich zum Gemeinschaftsdienst bereit fanden, bekamen auch sie einen Salatkopf an den Arm gebunden. Diese Tradition wird auch heute noch am Kirmesmontag aufrechterhalten. Das heutige Lattchen soll lediglich einen Einblick in die Tradition der Salatkirmes vermitteln und dem gegenseitigen Kennenlernen sowie der Gemütlichkeit dienen. Das Lattchen der Neubürger übernimmt auch heute noch die Feuerwehr. (Gerhard Reidt | wal)
Am Montag wurden gelattcht:
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- Heinz-Peter Michels
- Andreas Aul
- Svenja Ochs
- Thomas Streitmatter
- Eva Stange
- Andreas Stange
- Marita Natt
- Reinhard Natt
- Marin Braun
- Christine Hoos
- Annette Korst