BEBRA. Die Polizei Osthessen hat sich bei Karl-Heinz Zuschlag bedankt, der am Sonntag, 11. März in Bebra den möglichen Suizid eines 33 Jahre alten Mannes verhindern konnte. Zuschlag hatte der Polizei gemeldet, dass ein Mann auf der Brücke in der Heidaustraße in Bebra (Brücke über Bahngleise) steht und offensichtlich springen will.
Kurze Zeit später traf die alarmierte Funkstreife der Rotenburger Polizei vor Ort ein. Wie sich herausstellte, stand der zur Ereigniszeit 33-jährige Mann in suizidaler Absicht hinter dem Brückengeländer auf einem vorgelagerten Podest über den Gleisen und drohte in die Tiefe zu springen.
Nach mehrfachem Zureden konnte der Mann schließlich mit vereinten Kräften über das Brückengeländer gezogen werden. Im Anschluss wurde er unverletzt in das Krankenhaus in Bad Hersfeld eingeliefert.
„Dieser glückliche Ausgang war neben dem professionellen Vorgehen der Polizeibeamten insbesondere dem besonnenen und überlegten Handeln Karl-Heinz Zuschlag zu verdanken“, so ein Polizeisprecher.
Dieser hatte beim Spaziergang den jungen Mann auf dem Brückenpodest stehen sehen. Er ging daraufhin zügig auf die Brücke und sprach ihn an. Dieser reagierte jedoch nicht auf die Ansprache und bewegte sich gefährlich auf den Rand des Podestes zu. Ohne auf die Gefährdung seiner eigenen Person zu achten, hielt Zuschlag den mutmaßlichen Suizidenten am Arm fest. Dieser riss sich jedoch los und näherte sich erneut dem Rand des Podestes. Karl-Heinz Zuschlag hielt nun ein vorbeifahrendes Fahrzeug an, da er selbst kein Mobiltelefon dabei hatte. Über das Telefon des Autofahrers verständigte er über Notruf die Polizei. Bis zum Eintreffen der Streife redete Karl-Heinz Zuschlag auf den jungen Mann ein und hielt ihn erfolgreich von seinem Vorhaben ab.
Aufgrund des engagierten Verhaltens lud in die Polizei kürzlich Karl-Heinz auf die Polizeistation Rotenburg ein. Hoch erfreut über die Einladung und die anschließende Würdigung seines vorbildlichen Verhaltens, zusammen mit der Übergabe eines kleinen Präsents, erzählte er das Erlebte aus seiner Sicht. Sein Gefühl habe ihm sofort gesagt, dass etwas nicht stimme und er habe sich verpflichtet gefühlt, Hilfe zu leisten.
Der Rotenburger Stationsleiter, Erster Polizeihauptkommissar Elmar Vogel, würdigte sein Einschreiten und stellte fest, dass es heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich sei anderen Menschen zu helfen. Schließlich bedankte sich Vogel ebenfalls bei der eingesetzten Streife, den Polizeioberkommissaren Mirko Kirchner und Julian Eberhardt für ihr schnelles und umsichtiges Verhalten, mit dem sie einen Menschen vor dem Suizid bewahrt hatten. (ots | wal)
Auf dem Foto: Mirko Kirchner, Karl-Heinz Zuschlag und Erster Polizeihauptkommissar Elmar Vogel (von links)