Nach über 1700 Kilometern gestoppt
RIGA | LAUTERBACH | BAD HERSFELD. Einen mit 24 Tonnen Torf beladenen Lkw aus Riga (Lettland) stoppten Beamte der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld am Freitag auf der Autobahn 4.
„Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie die Ladung auf ihre Sicherung überprüfen wollten und sich die Planen des Sattelanhängers öffnen ließen“, so ein Polizeisprecher. Auf der Ladefläche lag der Torf teils in Blöcken lose aufgeschüttet, lediglich durch ein grobes Holzgerüst und die Plane des Lkw gesichert. Bereits beim Öffnen der Plane fielen Teile des Torfes auf die Straße. Da Torf im getrockneten Zustand gut brennbar ist, ist diese lose Ladung nicht nur verkehrsunsicher verstaut, sondern würde im Falle eines Unfalls oder bei einer Hitzeentwicklung am Lkw (durch Bremsen oder Bereifung) auch eine erhebliche Gefährdung darstellen. Somit war dieser Lkw definitiv nicht dazu geeignet diese Ware zu transportieren.
Bei dem Transportweg von Riga zu seiner Entladestelle im Vogelsbergkreis -mit über 1700 Kilometern- verschaffte sich der Transporteur somit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Transportunternehmen. Dieser Vermögensvorteil wird regelmäßig bei gleichgelagerten Verstößen durch die Polizei abgeschöpft. In dem sogenannten Disjunktionsverfahren erhoben in diesem Fall die Beamten einen Betrag von etwa 3.500 Euro, welchen die Spedition zu bezahlen hat. Wie hart das Transportgewerbe ist, zeigte sich auch bei der Überprüfung des 63 Jahre alten lettischen Berufskraftfahrers des Torf-Lasters. Sein Stundenlohn beläuft sich, ohne Zulagen, auf zwei Euro.
Nach dem Erheben aller Daten und der Einleitung des Verfahrens zur Vermögensabschöpfung, durfte der Fahrer unter Auflagen und vorsichtiger Polizeibegleitung seine Fahrt bis zum nicht mehr so weit entfernten Entladeort bei Lauterbach fortsetzen. (wal | ots)
3 Kommentare
@Alyeska :
Ich ging einfach davon aus , daß die geneigten Leser ( haben Sie nett formuliert ) sehr wohl die von Ihnen angeführten Attribute
( auch hier hätte man kaum eine zutreffendere Auswahl finden können ) erkennen. Ein Link zur Erklärung meines letzten – in Klammern gesetzten Satzes ? (….und am Montag… https://osthessen-news.de/n11585170/muell-horror-entlang-der-logistik-zufahrten-al-wazir-bauen-den-lkw-hinterher.html
@Coesterflieger
Sie haben vergessen, Ihren Beitrag als Ironie bzw Sarkasmus bzw Zynismus zu kennzeichnen
Ansonsten muß der geneigte Leser davon ausgehen, daß Ihnen die wirkliche Ahnung vom Transportgewerbe fehlt, denn die Entlohnung (und Wertschätzung) eines LKW-Fahrers hierzulande entspricht deutlich eher einem Holz- oder Blechlöffel – sogar von „Edelstahl“ kann daher nur geträumt werden, geschweige denn „goldene Löffel en masse“
Wie kann die Redaktion es wagen, den Stundenlohn des lettischen Fahrers bekannt zu machen !!! Die deutschen Fahrzeuglenker , egal ob Schwer – oder Kleintransportfahrer , verdienen sich hier bei deutschen Unternehmen goldene Löffel en masses . Und das bei max. 8 bis 9 Stunden Arbeitszeit , jährlich 6 Wochen bezahlten Urlaub incl. entsprechendem Urlaubsgeld und einer Überstundenvergütung, welche in ganz Europa unerreicht ist . Nicht zu vergessen : die steuerfreien Spesen . Soweit mir bekannt ist, werden doch dringend Fachkräfte und das entsprechende Equipment – auch und vor allem in diesem Gewerbe gerne aus Ost – und Südosteuropa gesucht und auch eingesetzt. Die erforderliche Sach – und Fachkenntnis ist JEDERZEIT und FÜR ALLE sichtbar täglich auf unseren Straßen unterwegs. ( ….und am Montag kommt die Müllabfuhr holt den ganzen Plunder von den Parkplätzen . )
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