
©Foto: Martin Sehmisch/nh
BAUNATAL. Die IG Metall Nordhessen hat am Dienstagabend in Baunatal 329 langjährige Mitglieder aus der Stadt und dem Landkreis Kassel sowie dem Schwalm-Eder-Kreis für ihre Treue zur Gewerkschaft ausgezeichnet. Insgesamt ehrte die Gewerkschaft in diesem Jahr rund 2.200 Jubilare. Mit rund 42.000 Mitgliedern aus mehr als 170 Betrieben ist die IG Metall Nordhessen die größte Einzelgewerkschaft in der Region.
Würdigung langjähriger Treue
Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, dankte den Jubilaren für ihr jahrzehntelanges Engagement. Sie hätten die Arbeitswelt menschlicher und solidarischer gemacht und viele Verbesserungen erstritten, auf denen die heutige Arbeit aufbaue. Besondere Erwähnung fanden drei Mitglieder, die seit 75 Jahren der IG Metall angehören: Willi Klink aus Baunatal, Horst Werkmeister aus Vellmar und Karl Zinn aus Jesberg. Außerdem wurde Alfred Hofmann, von 1987 bis 2000 Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nordhessen, als Ehrengast für 65 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Festrede zum Stellenwert des Sozialstaats
Als Festredner sprach Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. Er betonte die Bedeutung des Sozialstaats für die Demokratie und wandte sich gegen Forderungen nach dessen Abbau. „Der Sozialstaat ist das Rückgrat unserer Demokratie. Er schützt vor sozialem Absturz, gibt Sicherheit und schafft Vertrauen“, erklärte Rudolph.












Mit Blick auf die Vermögensverteilung forderte er, dass Reichtum stärker zum Gemeinwohl beitragen müsse. Besorgt äußerte er sich zudem über den Rückgang der Tarifbindung: Mittlerweile würden nur noch etwa die Hälfte aller Beschäftigten nach Tarifvertrag entlohnt. Schlechtere Löhne, längere Arbeitszeiten und weniger Sicherheit seien die Folgen. Rudolph forderte deshalb ein Tariftreuegesetz, das öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen vergibt. (wal)

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