
©Foto: Christian Schauderna / nh
Feierliche Enthüllung mit 450 Gästen
KASSEL. Auf dem Dach des Regierungspräsidiums Kassel ist am heutigen Donnerstag das Kunstwerk „86° WALTER HALİT“ der Künstlerin Natascha Sadr Haghighian feierlich eingeweiht worden. Rund 450 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, darunter Angehörige der Opferfamilien, Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels, Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller und Regierungspräsident Mark Weinmeister.
Erinnerung an Walter Lübcke und Halit Yozgat
Das Lichtobjekt erinnert an den 2019 ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke sowie an Halit Yozgat, der 2006 in Kassel Opfer des NSU wurde. In großen Lettern sind die Namen „Walter“ und „Halit“ zu lesen, die sich in einem Winkel von 86 Grad treffen. Das Kunstwerk soll ein weithin sichtbares Zeichen für Demokratie, Offenheit und den Kampf gegen Rassismus und Menschenhass setzen.

Breite Unterstützung durch Spenden
Die Gesamtkosten des Projekts von rund 250.000 EUR wurden fast vollständig durch Spenden aufgebracht. Beteiligt waren Stiftungen, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen – darunter die Wintershall Dea Stiftung für Demokratie und Vielfalt, die Stiftung Hübner und Kennedy, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die SV SparkassenVersicherung Holding AG, die EAM GmbH & Co. KG, die Evangelische Bank, die Volksbank Kassel Göttingen-Stiftung, die Volkswagen AG, die K+S Aktiengesellschaft, die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Stiftung „Zukunft stiften“ der Kreissparkasse Schwalm-Eder sowie zahlreiche weitere Unterstützerinnen und Unterstützer. Auch Mitarbeitende des Regierungspräsidiums Kassel trugen durch Spenden bei. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie die Stadt Kassel begleiteten und förderten das Projekt.

Vermittlungsteil und Stele
Ergänzt wird das Lichtobjekt durch eine Stele auf der Rasenfläche vor dem Regierungspräsidium. Über einen QR-Code gelangen Interessierte zu einem Online-Vermittlungsteil, der Hintergründe zum Kunstwerk erläutert. Dort stehen Audio-Erzählungen und interaktive Inhalte bereit, die die Erinnerungskultur vertiefen.
Langjähriger Entstehungsprozess
Die Idee für das Kunstwerk entstand 2019 nach dem Mord an Walter Lübcke. Ein Kunstwettbewerb führte 2021 zur Auswahl des Entwurfs von Natascha Sadr Haghighian. Die Jury lobte den starken Signalcharakter und die klare Botschaft für Demokratie und Menschenrechte. (wal)

1 Kommentar
Hoffentlich bekommt das ermordete Mädchen in Friedland auch so eine Gedenkstätte.