
Martin und Rosmira Weckesser ©WWittke-Fotos-nh24
SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Martin Weckesser, gebürtiger Ziegenhainer und gelernter Koch, betreibt seit etwas mehr als drei Jahren die Bodega del Castillo am Paradeplatz in Schwalmstadt-Ziegenhain. Ein Stück Südamerika in der Festungsstadt. nh24 sprach mit ihm über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Gastronomen und der Gastronomie.
nh24: Martin, kannst du mir ein wenig von deinem Werdegang erzählen und was dich motiviert hat, vor drei Jahren die Räume des Restaurants La Copa am Paradeplatz in Ziegenhain zu übernehmen?
Ich bin gebürtiger Ziegenhainer, in der Festung aufgewachsen und gelernter Koch, habe über viele Jahre in verschiedenen gastronomischen Konzepten gearbeitet – vom klassischen Gasthaus bis zur modernen Küche. Die Idee, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, war schon lange da. Als dann 2022 die Räume des ehemaligen La Copa am Paradeplatz frei wurden, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Ich kannte die Location gut und sah großes Potenzial – nicht nur wegen der zentralen Lage, sondern auch wegen der besonderen Atmosphäre der alten Festungsstadt. Mit der Unterstützung meiner Frau Rosmira war schnell klar: jetzt oder nie.
nh24: Was waren die größten Herausforderungen und Höhepunkte während der Umwandlung vom La Copa zur Bodega del Castillo?
Die größte Herausforderung war sicher, dem Ort einen ganz neuen Charakter zu geben. Wir wollten nicht einfach nur „weitermachen“, es war schließlich „nur“ ein liebevoll betriebenes Weinlokal mit einem eingeschränkten Küchenangebot, sondern ein komplett neues Konzept einführen – mit spanisch-kolumbianischem Schwerpunkt, einer warmen, authentischen Atmosphäre und handwerklicher Küche. Der größere Schritt war, die Menschen für unsere Idee zu begeistern. Der schönste Moment war dann natürlich die Eröffnung im Sommer 2022 – als die ersten Gäste kamen, probierten und sagten: „So etwas gibt es hier sonst nicht!“ Wir wollten auch eine Alternative zur ortsansässigen Gastronomie schaffen und etwas bieten, das es wirklich noch nicht in Ziegenhain gibt. Dabei pflegen wir ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Kollegen in der Stadt.
nh24: Was macht dein Restaurant in Schwalmstadt besonders?
Wir verbinden zwei Welten: die mediterrane Tapas-Kultur Spaniens und die traditionelle Küche Kolumbiens. Das spiegelt sich nicht nur auf der Speisekarte wider, sondern auch im Ambiente und im persönlichen Austausch mit unseren Gästen. Meine Frau Rosmira bringt viele ihrer Familienrezepte ein – das macht unsere Gerichte ehrlich, authentisch und mit viel Herz gekocht. Wir kochen frisch, ohne Schnörkel, aber mit Geschmack und Substanz. Es geht uns nicht um Show, sondern um echte Gastfreundschaft. Dabei passiert es dann auch, dass die Zubereitung etwas länger dauert, dafür garantieren wir eine frische Küche.
nh24: Wie hat sich dein Geschäft und die Gastronomieszene vor Ort in den vergangenen Jahren verändert, besonders auch im Hinblick auf aktuelle Trends und Corona-Auswirkungen?
Die Auswirkungen von Corona haben natürlich auch uns vor Herausforderungen gestellt, gerade in der Anfangsphase unserer Gründung. Aber wir haben die Zeit genutzt, um unsere Abläufe zu optimieren und unsere Stammkundschaft aufzubauen. Insgesamt spüren wir, dass die Gäste heute bewusster auswählen, wo und was sie essen. Qualität, Herkunft und Atmosphäre spielen eine größere Rolle als früher. Gleichzeitig ist es nicht einfacher geworden: Personal zu finden, Kosten im Griff zu halten – das sind Dinge, die jeden Gastronomen aktuell beschäftigen.

nh24: Welche Pläne und Visionen hast du für die Bodega del Castillo in den nächsten Jahren? Gibt es neue Projekte oder Veränderungen, auf die sich deine Gäste freuen können?
Unser Ziel ist, das Konzept weiterzuentwickeln – ohne uns zu verbiegen. Wir möchten unsere Speisekarte noch stärker anpassen und unsere Konzertreihe auf der Terrasse und im Saal regelmäßig fortführen. Auch private Feiern oder Firmenevents nehmen zu – darauf wollen wir künftig noch besser eingehen.
nh24: Kannst du mir etwas über die räumlichen Gegebenheiten der Bodega del Castillo erzählen – insbesondere zur Größe und Kapazität des Gastraums, des Saals sowie der Außengastronomie? Und wie gestaltet sich das Angebot auf deiner Speisekarte im Hinblick auf die spanisch-kolumbianischen Gerichte?
Unsere Bodega bietet mehrere Möglichkeiten: Der Gastraum ist gemütlich und bietet Platz für rund 40 Gäste. Dazu kommt ein großer Saal, der für Konzerte, private Feiern oder Veranstaltungen mit bis zu 80 Personen genutzt werden kann – inkl. kleiner Bühne und Technik. Im Sommer ist unser Außenbereich am Paradeplatz sehr beliebt – da können wir noch mal ca.75 Plätze draußen anbieten.
Auf der Speisekarte finden sich klassische Tapas wie Albóndigas, Chorizo oder Champiñones – aber eben auch kolumbianische Spezialitäten wie Empanadas, Patacones, Arepas und natürlich Gerichte wie Encocado de Pollo oder Bandeja Paisa. Wir haben auch vegetarische Varianten, Dips, Flammkuchen und wechselnde Tagesgerichte. Die Karte ist bewusst nicht überladen – dafür steckt in jedem Gericht echtes Handwerk.
Martin Weckesser: „Wir sind wirklich sehr dankbar, dass unser Konzept in der Festungsstadt so gut angekommen ist. Das ist auch in großem Maße meiner Familie und den Mitarbeitern zu verdanken.“
Danke für das Gespräch, Martin. (wal)
2 Kommentare
Ich komme immer wieder gerne in die Bodega. Das Essen ist super,der Service nett und aufmerksam. Tolles Ambiente!
Gehe dort immer wieder gerne hin , lecker Essen , lecker Wein , eine sehr hohe Qualität der Speisen und Getränke.
Freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter , weiter so 😉
Und im Sommer das ganze im Freien .