
Kreuz an der Klosterkirche am Büraberg (Fritzlar) © Foto: Rainer Sander
HIMMEL AUF ERDEN. Das christliche Abendland und seine Werte wollen wir verteidigen. Echt? Finde ich gut! Wie wäre das eigentlich heute? Also mit Christus und seinen Werten … Jesus, Flüchtlingskind aus dem Nahen Osten, geboren „in the middle of nowhere“ zwischen Abend- und Morgenland: Bethlehem. Mutter Maria, alleinerziehend, behauptet beharrlich, dass kein Mann im Spiel war. Ja klar! Diagnose F20 – F29 nach ICD 10: Psychopharmaka. Joseph, Zimmermann und gutmütiger Patchwork-Daddy, agiert cool und gelassen-höflich.
Integration? Ja, nee, die Familie flieht nach Ägypten – Asylbewerberstatus. Schon als Teenager erwacht die Berufung zu Sozialem und Politischem. Er geht auch Typen nicht aus dem Weg, mit denen sonst niemand reden oder viel zu tun haben will: Aussätzige, Loser, Kriminelle, Prostituierte, Behinderte, verpeilte Typen. Der Rand der Gesellschaft. Misfits! Mit Frauen läufts’s nicht so perfekt, oder man redet nicht drüber. Friendzone par excellence. Ein paar schräge Tiktok-Videos mit tausenden Likes. „Gutmenschen-Influencer“ Botschaften auch bei Facebook und Selfies mit Lazarus, Maria Magdalena und 12 persönlichen Followern bei Insta. Ein Shitstorm nach dem anderen …
Anfang 30 gerät die Sache außer Kontrolle. Laufen über Wasser, Blinde sehend machen, Lahme gehen. Kommt gar nicht gut und das meiste glauben weder Obrigkeit noch römische Besatzer! Die Angst vor sozialer Revolution wächst. Von wegen „Make Galiläa Great Again“, „Israel First“, „Palästina First“ predigt er „love first“. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ „Liebe Deine Feinde!“ Wahrheit möchte er vom Irrtum trennen. Statt mit Hass ausgrenzend und verallgemeinernd populistisch, spricht er von Liebe, Gerechtigkeit und Toleranz …
Wir lieben uns nicht selbst, wie wollen wir da andere lieben? Die meisten ertragen Gottesdienste auch nur zweimal im Jahr. Weihnachten und Ostern. Und zu Hochzeiten oder bei Beerdigungen. Sie merken schon, das ginge auch heute nicht lange gut. Kreuzigen müssen wir heute niemanden. Dafür haben wir die Kommentarspalten bei Social-Media und nh24! Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob man davon nach drei Tagen wieder auf(er)steht? Ok, Wunder gibt es immer wieder. Eines scheint mir sicher: Kein Herrscher auf dieser Welt würde 2025 einen Gottessohn oder einen König der Gläubigen akzeptieren, der Selbstgespräche führt und anfängt, die Massen zu begeistern.
Nun haben wir keinen Herrscher, aber viele davon um uns herum. Wir können unsere Vertreter noch alle vier Jahre neu wählen. Wir könnten sogar Jesus und seine Jünger wählen … Die Bibel sagt, Jesus sei für unsere Sünden gestorben. In der Heiligen Schrift steht nichts davon, dass man sich das erst verdienen muss. Wir können uns und anderen einfach so vergeben. Heute ist übrigens der dritte Tag! Machen Sie was draus! Und helfen Sie ruhig einem Geschlagenen dabei, wieder aufzustehen. Und vergeben Sie doch mal, angefangen, bei sich selbst …
Ihr
Rainer Sander
