
Die Eltern von Lilli aus Altenbauna haben die Winterlinde passend zum Namen der Tochter gepflanzt © Foto: Rainer Sander
25. Pflanzaktion am vergangenen Samstag
BAUNATAL. Nun können sich bereits mehr als 5 Prozent aller Baunatalerinnen und Baunataler über einen Stammbaum in der Volkswagen-Stadt freuen. Mehr als 10 Prozent aller Familien in der Stadt haben damit einen Ort, an dem ein starker, fest wurzelnder Begleiter, den so schnell nichts umwirft, heranwächst. Ein Platz, an dem sie immer wieder verweilen können.
Wer einen Baum pflanzt, obwohl er weiß, dass er nie in seinem Schatten sitzen wird, hat den Sinn des Lebens verstanden, sagte Daniel Jung (Erster Stadtrat) bei der Begrüßung von 28 Eltern mit ihren 2024 geborenen Kindern. 27 Kinder aus Jahrgang 2024 und 1 Nachholerkind mit Geburtstag im Dezember 2023. So wenig wie dieses Mal waren es allerdings noch nie.
28 neue Stammbäume – darunter der 1500ste
1.524 Stammbäume sind seit Samstag nunmehr an verschiedenen Standorten gepflanzt worden. Einer der 28 neuen war also der 1.500ste. Die erste Stammbaumpflanzaktion fand im Millennium-Jahr 2000 am Leiselsee statt.
Pflanzfläche war – wie schon in den letzten beiden Jahren – die Wiese neben der (ehemaligen) Straßenbahn-Wendeschleife am VW-Werk in Baunatal-Altenbauna. Die Eltern, die 25 Euro Eigenanteil bezahlt haben, konnten wählen zwischen buschförmig wachsende Heister wie Hainbuche, Eberesche, Elsbeere, Traubeneiche, Winterlinde und Holzapfel gepflanzt. Diese wachsen später zu „richtigen“ Bäumen heran. So wird dort im Laufe der Zeit ein Wäldchen entstehen, wie Gärtnermeisterin Regina Braunewell erklärte. Also keine Streuobstwiese. Auf jeden Fall auch ein weiterer kleiner Klimaretter.
Gute angeleitet gepflanzt
Die Pflanzung war wieder perfekt vorbereitet. Bauhofleiter Tobias Kirchhof und Frau Braunewell wiesen die Familien ein. Diese gingen ausgestattet mit ihrem Bäumchen, einem Baumpflock, der Pflanzanleitung, einem Hanfseil und Wühlmausdraht auf die Wiese, gruben ein Loch, umwickelten die Wurzeln mit dem Draht und stützten mit dem Pflock. Der Lauf des Wassers zur Pflanze wurde dabei beachtet.

Jede Familie bekam von Herrn Jung eine Stammbaumurkunde verbunden mit den besten Wünschen für eine positive hoffnungsvolle Zukunft. Entsprechend positiv war die Stimmung unter den Eltern und Geschwistern. Ein schöner, zukunftsorientierter Moment des Aufbruchs und des Vertrauens in einer Zeit zunehmender Angst, Wut, Verwirrung und Orientierungslosigkeit. (rs)
