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WILLINGSHAUSEN. In der Antreffaue soll ein Weißstorch-Nistplatz entstehen – vis-à-vis der Rotkäppchen-Schule an der Schnittstelle der Gemarkungen Merzhausen und Willingshausen. „Der aktuelle Bestandstrend bei den Weißstörchen in der Schwalm gibt uns die Zuversicht, dass die Horstplattform schon bald besetzt sein wird“, erläutert der Vorsitzende des Fördervereins Kulturlandschaft Schwalm.
In der Mitte der 1990er-Jahre habe es weder in der Schwalm noch in ganz Hessen brütende Weißstörche gegeben. Bedingt durch klimatische Veränderungen hätten die Weißstörche jedoch ihr Zugverhalten umgestellt, manche Brutpaare blieben sogar im Winter in Mitteleuropa. „Inzwischen brüten in Hessen weit über tausend Brutpaare, die Bestandsentwicklung rollt von Süd nach Nord und hat seit einigen Jahren auch die Schwalm erfasst“, ergänzt Haafke. „Nach einer längeren Vorlaufphase steigen die Brutpaarzahlen an der Schwalm seit dem Jahr 2020 jährlich – zunächst um zwei Brutpaare pro Jahr, zuletzt sogar um fünf.“
Der Förderverein Kulturlandschaft hat die Ausbreitung des Weißstorches in der Region bereits mit der Installation von vier Horstplattformen unterstützt, nun soll der fünfte Standort eingerichtet werden. Das Traggerüst ist bereits einbetoniert, und am Donnerstag, dem 13. März, ab 10 Uhr ist das Aufrichten des Mastes mit der Horstplattform vorgesehen. Zwei Schulklassen der Rotkäppchen-Schule werden der feierlichen Aktion beiwohnen. Die bisherigen Spender für das Projekt sind ebenfalls eingeladen. „Die Informationen und den Spendenaufruf haben wir an alle Haushalte in Merzhausen und Willingshausen verteilt. Es sind bereits einige Spenden eingegangen. Besonders haben wir uns über die finanzielle Unterstützung durch die Vogelfreunde Willingshausen gefreut“, berichtet Jörg Haafke.
Zweifellos benötige die gegenwärtige Population des Weißstorches keine besondere Unterstützung, fährt Haafke fort. Vielfach würden Horste in Bäumen und auf Hochspannungsleitungsmasten errichtet. „Es mangelt also nicht einmal mehr an Nistplätzen“, stellt Jörg Haafke fest. „Da wir den Weißstorch jedoch als wichtigen Sympathieträger für den Naturschutz allgemein ansehen, ist er für uns mit seiner eindrucksvollen Erscheinung ein Türöffner für die Schaffung einer engeren Beziehung zur belebten Umwelt. Daher haben wir uns für den Standort in der Nähe der Rotkäppchen-Schule besonders eingesetzt und freuen uns, dass die Schule Paten für den Storch in der Antreffaue sein möchte.“
Ein sechster Standort ist laut Haafke ebenfalls in Vorbereitung und soll in den nächsten Tagen in der Schwalmaue zwischen Salmshausen und Zella aufgestellt werden. (Jörg Haafke / nh)
