
So könnte das Bauna-Center aussehen © Grafik: IBS
Bauna Center wäre Antwort auf viele Probleme
BAUNATAL. 61 Jahre alt ist Baunatal, bald werden 60 Jahre Stadtrechte gefeiert. In den 70er-Jahren entstand das Einkaufszentrum in der Stadtmitte. 1978 kam die Stadthalle hinzu, 1979 das Parkstadion, 1982 Stadtpark und Rundsporthalle. Das Cineplex-Kino eröffnete 2015. Etwa zeitgleich wurde das Herkules-Einkaufszentrum umgebaut. Seit 10 Jahren ist nicht mehr viel passiert in der Stadtmitte.
Wie wäre es mit einem 4-geschossiges Gebäude am Ort des zunehmend maroden Parkdecks auf dem Europaplatz mit 2 Geschossen für Geschäfte und Parkplätzen sowie 2 Geschossen zum Wohnen? Damit würde die derzeit ziemlich unschön anzusehende Innenstadtfläche am Europaplatz städtebaulich ganz erheblich aufgewertet und zudem wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen, der in Baunatal dringend benötigt wird. Getreu der Maßgabe zum Vorzug der Innenverdichtung.
SPD und CDU haben Pläne eines Investors geprüft
Die Fraktionen von SPD und CDU haben in einer gemeinsamen Fraktionssitzung am 17. Februar 2025 das innovative Konzept „Bauna-Center“ zum Ersatz des in die Jahre gekommenen Parkdecks am Europaplatz mit dem Investor Einwachter Bautechnik GmbH & Co. KG aus Lemgo und dessen Planer, dem IBS Planungs- und Ingenieurbüro aus Detmold, diskutiert.
Schon 2009 hatte Bürgermeister Manfred Schaub den Masterplan Baunatal vorgestellt. Eine Antwort darauf, dass es nie eine organisch wachsende Stadt geben konnte. Dass man in Baunatal nicht alles bekommt, ist nicht nur seit jeher Stadtgespräch, sondern auch verständlich. 10.000m² Fläche, die damals ausgerechnet wurden für periodischen und zentrenrelevanten Bedarf, waren laut einem Gutachten der Firma Junker und Kruse (Dortmund) deutlich zu wenig angesichts der 28.000 Einwohner Baunatals. Ein gewichtiger Grund für einkaufstechnisches Fremdgehen in Kassel oder anderen Nachbar-Städten. Bereits 2009 wurden Pläne für einen Ersatzbau mit Einzelhandels-Sortimenten am Standort des Parkdecks vorgestellt. Aus einer Umsetzung wurde bisher nichts, in Vergessenheit geraten ist der Plan nicht. Im Rathaus wurde daran stets weitergearbeitet. Gerade in letzten Jahren unter dem Ersten Stadtrat Daniel Jung.
Auch Demografie spricht für Veränderung
Die demografische Entwicklung nordhessischer Städte verlangt geradezu eine Einzelhandelsstruktur, die einer älter werdenden Gesellschaft lange Wege erspart. Das steht im Konsens mit der Entwicklung der KFZ- und Treibstoffkosten. In den vergangenen 16 Jahren hat sich das Einkaufsverhalten weiter verändert, zahlreiche Sortimente verlangen ganz andere Flächen als zur Entstehungszeit der Baunataler Stadtmitte. Gleichzeitig fehlen viele Wohnungen in Baunatal. Zum einen, weil Menschen, die in Baunatal leben, andere Anforderungen an Wohnräume stellen. Das ist nicht nur in Baunatal so. Zum anderen, weil Arbeitnehmer auch dort wohnen wollen, wo sie beschäftigt sind.
Bereits in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung waren die Überlegungen der Fraktionen von SPD und CDU bezüglich einer Ersatzbebauung am Standort des veralteten Parkhauses am Europaplatz genauso Thema wie die Siedlungsentwicklung. Bürgermeister Henry Richter kritisierte, dass die Fraktionen mit Investoren sprechen. Das tun Parteien und Fraktionen überall in der Republik und das machen sogar neugegründete Wählergruppen. Also nichts Ungewöhnliches und Teil der politischen Willensbildung. Parteien machen Politik, dafür werden sie gewählt oder abgewählt, wenn sie es nicht tun.
Investor hat bereits mit Ankermietern gesprochen
Für die Einzelhandelsflächen im Projekt Bauna-Center stehen bereits namhafte Ankermieter in den Startlöchern, welche die Angebotsvielfalt in der Baunataler Innenstadt erweitern und durch ihre Attraktivität auch regional neue Käuferschichten nach Baunatal ziehen werden. So wird besonders unter der jüngeren Stadtbevölkerung beispielsweise schon seit einiger Zeit über die Ansiedlung eines Action Marktes in Baunatal spekuliert.
In Richtung Europaplatz soll ein Café mit Außenbewirtung für Abwechslung und eine Belebung des Platzes sorgen. Und auch die für Kunden und Besucher der Innenstadt so wichtigen Parkplätze wurden im Gesamtkonzept berücksichtigt.
Einleitung der nächsten Schritte in der Stadtverordnetenversammlung
Nach mehreren Iterationen der Planung hat das Konzept jetzt eine Reife erreicht, mit der die nächsten Schritte auf dem Weg zur Realisierung dieses überzeugenden Konzepts eingeleitet werden können. SPD und CDU haben dafür einen Antrag für die kommende Stadtverordnetensitzung am 31.03.2025 eingebracht, mit dem die Schaffung der nötigen baurechtlichen Voraussetzungen zügig auf den Weg gebracht werden soll, damit bald der Baubeginn gefeiert werden kann. (pm | rs)

6 Kommentare
Das Konzept des „Bauna-Centers“ scheint eine durchdachte Antwort auf mehrere Herausforderungen der Stadtentwicklung in Baunatal zu sein: die Erneuerung eines maroden Parkdecks, die Belebung der Innenstadt, die Schaffung von Wohnraum und eine verbesserte Einzelhandelslandschaft.
Positiv ist hervorzuheben, dass das Projekt die städtebauliche Verdichtung vorantreibt, was der Maßgabe zur Innenentwicklung entspricht. Die Kombination aus Einzelhandel, Gastronomie und Wohnen könnte die Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte verbessern und gleichzeitig den regionalen Handel stärken. Zudem wird durch die frühzeitige Einbindung von Investoren und Ankermietern das Risiko minimiert, dass die Flächen nach Fertigstellung leer stehen.
Allerdings sind einige Aspekte kritisch zu hinterfragen:
Verkehrs- und Parkraumsituation – Wie wird sichergestellt, dass der Parkplatzbedarf gedeckt bleibt und keine zusätzlichen Engpässe entstehen?
Architektonische Integration – Passt ein vierstöckiges Gebäude in das Stadtbild oder wirkt es dominierend?
Miet- und Kaufpreise für Wohnungen – Wird der neu geschaffene Wohnraum auch für Durchschnittsverdiener erschwinglich sein?
Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit – Werden ökologische Standards wie Energieeffizienz, Begrünung oder nachhaltige Baumaterialien berücksichtigt?
Insgesamt ist das Bauna-Center eine ambitionierte Initiative mit viel Potenzial für Baunatal. Entscheidend wird sein, wie transparent der Entscheidungsprozess bleibt und ob berechtigte Anliegen der Bürger in die weiteren Planungen einfließen.
„ Im Rathaus wurde daran stets weitergearbeitet. Gerade in letzten Jahren unter dem Ersten Stadtrat Daniel Jung.“
Also wenn nach jahrelanger Arbeit sowas bei rauskommt weiß ich nicht ob nicht nur der Posten des ersten Stadtrats überflüssig ist…
Wer hätte gedacht, dass es nach dem Gastro Cube und Großenritte Nord noch eine Steigerung gibt..
Man sieht es jeden Tag.In Hohmberg läuft es.🤣
So etwas hatten sich die Homberger Bürger beie einer Bürgerversammlung auch gewünscht.
Beispielsweise:
Alte Bäume sollten stehen bleiben, Wohnungen und evtl. ein Hotel, Arkaden zum Bummeln, Flanieren und dazu Gastronomie nicht nur Döner und Co.
Was nutzen all die Bürgerwünsche wenn Magistrat und Stadtverordente ihr eigenes Süppchen kochen.
Selbst Planungen wurden einfch über den Haufen geworfen.
Am Rande der Altstadt sollte diese belebt werden.
Die Realität sieht anders aus: Leerstand, Verfall und Dreck.
Fahrt hin und schaut euch an was geworden ist.
Ich finde diese „Bürgerwünsche“ immer witzig. Vor einigen Jahren hat sich hier ein „Lars“ mit seinem dringenden Aufruf nach einem „Elektrofachmarkt“ auch herumgetrieben. Ich bin mir nicht sicher ob einer von diesen Bürgern irgendwas mit der freien Wirtschaft zu tun hat. Man kann nicht einfach irgendwo mit dem Finger drauf zeigen und sagen das muss sich jetzt ansiedeln. Abwechslungsreiche Gastronomie siedelt sich dort an wo sie auch Kundschaft findet. Dafür ist die Schwalm eben auch nicht so dicht besiedelt. Noch schlimmer finde ich diese elendige gerade zu Hetze gegen Dönerläden. Dönerläden eröffnen dort wo sie sich Kundschaft erhoffen und bleiben auch dort wo sie einen Absatz haben. Beschweren Sie sich nicht bei den Betreibern sondern bei den Mitbürgern die eben gern mal Döner essen. Diese Läden zahlen eben auch ihre Steuern und haben ein Recht darauf, wenn sie eben ein passendes Objekt anmieten, ihren Betrieb laufen zu lassen. Mein Gott überall wird rumgehetzt weil Menschen mit Migrationshintergrund angeblich dem Staat nur auf der Tasche liegen und wenn sie dann arbeiten machen ist es auch doof 😀 Es steht kein einziges Geschäft leer weil ein Dönerladen aufgemacht hat. Die Geschäfte stehen leer weil die bisherigen Betreiber anscheinend nicht mit der Zeit gegangen sind oder ihr Geschäftsmodell allgemein überholt ist. Da können Politiker und Bürger sich noch so sehr eine Traumwelt zurechtspinnen, am Markt wird sowas aber meist schlecht umsetzbar sein. Mein Vorschlag: Leerstand? Macht ein Wohngebiet draus, nehmt Geld in die Hand baut Wohnungen für Singles, zwei – drei Personen, Familien und Senioren. Vergesst dabei den sozialen Wohnungsbau nicht. Wenn Menschen Wohnungen haben, eine ansprechende Umgebung zieht das ganz automatisch auch Arbeitsplätze (Kita, Schulen, Gastronomie, Einzelhandel) nach sich. Davon ab wird händeringend überall nach ansprechenden Wohnraum gesucht. Aber einfach sagen da soll ein Hotel hin und da eine ansprechende Gastronomie? Noch haben wir keine Planwirtschaft hier.
Die Gesellschaft ist total verblödet. Das sieht man auch daran was für Geschäfte laufen. Billigmärkte, Dönerbuden, Nagelstudios, Aldi. Da braucht man sich dann über die Wahlergebnisse nicht wundern
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