WILLINGSHAUSEN. 43 Schüler der Rotkäppchen-Schule haben am zurückliegenden Donnerstag einen neuen Unterrichtsraum im Freien in Besitz genommen. Zum Auftakt pflanzten die Kinder unter Anleitung zehn hochstämmige Obstbäume auf einem Gelände, das der Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V. zur Verfügung stellt.
„Wir freuen uns, mit unserem Angebot die pädagogische Arbeit der Rotkäppchen-Schule bereichern zu können“, erklärte Jörg Haafke, Vorsitzender des Fördervereins.
Teamarbeit und neue Erfahrungen
Erstmals wurden die Schülerinnen und Schüler aktiv auf dem rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstück, das der Verein im Jahr 2024 erworben und mit Unterstützung der LEADER-Region Schwalm-Aue für den Freiland-Unterricht hergerichtet hatte. In Vierer- oder Fünfergruppen hoben die Kinder Pflanzlöcher aus, während Mitglieder des Vereins den fachgerechten Pflanzschnitt an Wurzel und Krone der Bäume übernahmen. Gepflanzt wurden traditionelle Obstsorten wie Kaiser Wilhelm, Rote Alkmene, Croncels und Havelgold. Abschließend sicherten die Kinder die Bäume mit Pflanzpfählen, wässerten sie ausgiebig und deckten die Baumscheiben mit einer Mischung aus Stroh und Mist ab.
Trotz eines angekündigten „Outdoor-Einsatzes“ waren einige Kinder nicht optimal vorbereitet, was zu amüsierten Diskussionen über schmutzige Schuhe führte. Dennoch hatten alle sichtbar Spaß an der Aktion.
Ein Teich für die Zukunft
Nach der Pflanzung erkundeten die Kinder das umzäunte Gelände. Besonders spannend fanden sie ein großes Bodenloch, das im kommenden Frühsommer mit Lehm und Ton abgedichtet werden soll, um einen kleinen Teich anzulegen. Die Vorfreude auf das geplante Matsch-Erlebnis war einigen deutlich anzusehen.
Naturnaher Unterricht
Die Lehrerinnen der Rotkäppchen-Schule, Frau Gassmann und Frau Schulz, zeigten sich begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die das Gelände für den Unterricht in natur- und heimatkundlichen Themen bietet. Die sogenannte „Antreff-Pforte“, die den Übergang vom engen Antrifttal zur weitläufigen Antreffaue markiert, bietet beispielsweise Ansätze, um frühere Siedlungsaktivitäten zu thematisieren. Zudem ermöglichen Bachlauf, Mühlgraben und eine Tümpelquelle die Untersuchung verschiedener Lebensräume.
Der Förderverein sieht das Gelände als wichtigen Beitrag zur Förderung von Umweltbildung und praktischer Naturerfahrung für Kinder und Jugendliche.
Das Bild
Die Schülerinnen und Schüler der Rotkäppchen-Schule nehmen die Antreff-Pforte zur Pflanzung von 10 Obstbäumen in Besitz – in der Bildmitte die beiden Lehrerinnen Frau Schulz (links) und Frau Gassmann)(Jörg Haafke|wal)