KASSEL. Eine Delegation indischer Forstexperten besuchte zusammen mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das Regierungspräsidium (RP) Kassel.
Die Delegation, die auf verschiedenen Ebenen in Indien für Wald und Umwelt zuständig ist, informierte sich über aktuelle Herausforderungen in der Waldbewirtschaftung und verglich organisatorische Strukturen mit den deutschen Kollegen.
Indien zeigt positive Trends in der Wald- und Baumbedeckung, hat jedoch immer noch 43 % degradierte Wälder. Der Klimawandel und erosionsauslösende Starkregenereignisse stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Im Auftrag des Bundesumweltministeriums und der Internationalen Klimainitiative (IKI) führt die GIZ ein sechsjähriges Projekt zur Wiederherstellung und Erhaltung der Wälder in Indien durch.
Regierungspräsident Mark Weinmeister betonte die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Waldschutz und begrüßte die 12-köpfige Forstdelegation herzlich. Er unterstrich, dass der Austausch von Forstfachleuten verschiedener Länder hilfreich sei, um voneinander zu lernen und Best-Practice-Lösungen weiterzugeben.
Die Zuständigkeiten und Vorgehensweisen der hessischen Forstbehörden wurden detailliert erläutert. Rolf Schulzke, ehemaliger Leiter der Oberen Forst- und Jagdbehörde, sowie seine Kollegen Frederik Garus und Lars Hellwig beantworteten Fragen der indischen Förster zu rechtlichen Regelungen und waldbeanspruchenden Verfahren. Auch die 10-jährige forstliche Planung für die hessischen Wälder wurde diskutiert. Die indische Delegation wurde von Alejandro Bertrab Tamm, Projektleiter des indisch-deutschen Projekts „Wiederherstellung, Erhaltung und Schutz von Wald und Baumbestand (RECAP4NDC)“, und Martin Neumann, Fachplaner für Wald, Biodiversität und Landwirtschaft in der GIZ, begleitet.
Hintergrund:
Internationaler Austausch unterstützt durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Als Dienstleister der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und internationalen Bildungsarbeit engagiert sich die GIZ weltweit für eine lebenswerte Zukunft. Sie hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in unterschiedlichsten Feldern, von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung über Energie- und Umweltthemen bis hin zur Förderung von Frieden und Sicherheit. Das vielfältige Know-how des Bundesunternehmens GIZ wird rund um den Globus nachgefragt – von der deutschen Bundesregierung, Institutionen der Europäischen Union, den Vereinten Nationen, der Privatwirtschaft und Regierungen anderer Länder.
Obere Forst- und Jagdbehörde
Die Wertschätzung des Waldes findet in Deutschland ihren Ausdruck nicht zuletzt im Bundeswaldgesetz und im Hessischen Waldgesetz. Diese stellen den Wald wegen seiner besonderen Bedeutung für die nachhaltige Holzproduktion, als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die positiven Auswirkungen auf den Naturhaushalt, den Boden, das Grundwasser und das Klima unter besonderen Schutz. Nicht zu vergessen ist, dass der Wald auch ein Ort für die Menschen ist, um Ruhe und Erholung zu finden oder sich dort sportlich zu betätigen.
In diesem Zusammenhang nimmt das Regierungspräsidium Kassel als Obere Forstbehörde (OFB) wichtige Aufgaben für den Schutz und die Entwicklung der Wälder in der Region und teilweise für ganz Hessen wahr. Daneben ist die Obere Jagbehörde (OJB) für das gesamte Land Hessen ebenfalls am Regierungspräsidium Kassel angesiedelt. (wal/pm)
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