THW verhindert Katastrophe
ALTWÖRTH / MELSUNGEN. Das THW aus dem Schwalm-Eder-Kreis verhindert Mitte Mai die Überflutung von Altwörth in Rheinland-Pfalz. Nach heftigen Regenfällen, die durch das Sturmtief „Katinka“ ausgelöst wurden, kam es insbesondere im Saarland und Rheinland-Pfalz zu massiven Überschwemmungen und Hochwassern.
In Kaiserslautern trafen die Einsatzkräfte aus Melsungen auf Kolleginnen und Kollegen aus Homberg (Efze), Kassel und Wolfhagen. Gemeinsam bildeten sie einen Fachzug, der speziell für solche Hochwassereinsätze konzipiert ist, informiert Alexander Priebe.
Von dort fuhren die Helfer nach Wörth am Rhein. In Wörth war der Heilbach nach Regenfällen über die Ufer getreten, der Wasserstand war viermal höher als gewohnt. Der angrenzende Bienwald stand bis zu einem halben Meter hoch unter Wasser und drückte das Wasser in ein Rückhaltebecken und den Schauffele-See. Um eine Überflutung von Altwörth und die Evakuierung von 458 Gebäuden zu verhindern, pumpten mehr als 160 THW-Einsatzkräfte das Wasser vom See in einen Arm des Altrheins. Dabei wurden bis zu 165 Millionen Liter Wasser pro Tag abgepumpt.
Während das THW Melsungen mit Groß- und Tauchpumpen für die Wasserförderung zuständig war, stellte das THW Homberg die dafür benötigte Energie zur Verfügung. Das große Stromaggregat, das bis zu 200 kVA liefern kann, versorgte zeitweise zehn Tauchpumpen mit Strom. Die Leistungsaufnahme der Pumpen lag bei rund 85 kW. Die Einsatzkräfte aus Wolfhagen unterstützten mit ihren Pumpen den Wassertransport, während der Ortsverband Kassel für die Führung der eingesetzten Einheiten zuständig war.
Da die Einsatzstelle in sehr feuchtem und weichem Gelände lag, wurde mithilfe lokaler Unternehmen eine große Menge Kies verbaut, um Stellplätze und Wege zu sichern. Mit Baggern und Teleskopladern wurden Ufer, Böschungen und Bewuchs zugänglich gemacht. Rund um den Schauffele-See gab es drei Pumpstellen, die auch von THW-Ortsverbänden aus Sachsen und Thüringen betrieben wurden.
Die Helfenden waren in der Rheinhalle in Wörth untergebracht. Zwei Personen überwachten nachts die Pumpen, kontrollierten Ölstände, betankten und behoben Störungen. Die Pumpen liefen bis zum Morgen des 23.05.24. Nach Beruhigung der Lage übernahmen zuständige Stellen die Wasserstandregulierung, und der Rückbau der bis zu 2,1 km langen Schlauchstrecken dauerte bis abends.
Als Dank für die Verhinderung der Überflutung von Altwörth veranstaltete die Stadt Wörth ein Helferfest in der Bienwaldhalle. Ortsvorsteher Helmut Wesper dankte den rund 350 Beteiligten von THW, Feuerwehr, Malteser, DRK, DLRG, städtischen Betrieben und lokalen Unternehmen.
Der Ortsverband Melsungen war mit acht Helfern, zwei Fahrzeugen und zwei Anhängern im Einsatz. Aus Homberg kamen sieben Personen. Am Morgen des 24.05.24 endete der Einsatz, und die Kräfte kehrten in den Schwalm-Eder-Kreis zurück. Die Nachbereitung wird noch einige Tage dauern.
Hintergrund: Das THW hat Fachzüge Wasserschaden/Pumpen für Hochwasser- und Fluteinsätze, die bis zu 50.000 l Wasser pro Minute bewegen können. Dazu gehört auch eine Fachgruppe Elektroversorgung mit Stromerzeugern von 150 bis 250 kVA und eine Führungskomponente, der Zugtrupp. In Nordhessen gibt es zwei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen und zwei Fachgruppen Elektroversorgung, die flexibel kombiniert werden können. (wal)
1 Kommentar
Danke für euren unermüdlichen Einsatz 👍👍👍
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