FRIELENDORF. In zwei Tagen ist Ostern. Und es ist schon viel gesagt zu alten und ganz alten Fruchtbarkeitsritualen, entsprechender Symbolik von Ostereiern. Auch von Osterhasen. Seit Menschen den Planeten bewohnen und sich dort vermehren, haben so schon immer einige Tage im Frühjahr gefeiert. Unabhängig von Religion oder Weltanschauung übrigens. Vor Unserer Zeit und vor der Zeit unserer chattisch-germanischen Vorfahren, haben diese keine Rolle gespielt.
Ob es ihnen damit einst besser oder schlechter ging? Wer könnte uns das erzählen? 2024 ist Ostern ziemlich früh. So früh, dass sogar der Valentinstag auf den Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch, das Ende der Fastnacht (im wortwörtlichsten Sinne), fiel. Wenn das keine tolle Symbolik war! Symbolkraft hat vielleicht auch, dass der vor einem Monat zu Ende gegangene Februar der wärmste Februar seit 1881 war. Ich weiß, dass die Symbolik dieser Zahl Menschen ab einem 1000-jährigen Lebensalter stark erotisiert. Aber darum geht es nicht.
1881 war ein spannendes Jahr. Erdbeben in der heutigen Türkei, Wärmerekord mit fast 47 Grad in Spanien (angeblich sogar 50 Grad – Lügenpresse 1881?), Kriege im arabischen Raum und in Südafrika, Beginn die Elektrifizierung nach Erfindung des elektrischen Lichts mit dessen Einführung in Theatern, die aufgrund der Gasbeleuchtung genau in diesem Jahr reihenweise abbrannten. In Berlin startete die erste elektrische Tram. Schon damals galt Elektrizität vielen Menschen als „Teufelswerk“. Ganz ohne Windräder und PV. Die Zentrumspartei wurde mit mickrigen 23,2 Prozent stärkste (!) Partei bei der Reichstagswahl. Wechselnde Mehrheiten kennzeichneten diese Regierungszeit von Bismarcks.
Ja, manchmal ähneln sich Dinge nicht nur symbolisch, sondern symptomatisch. Nun feiern Christen, zu denen auch die Chatten hier in Hessens kühlem Norden, seit Bonifatius gehörten (die Geschichte mit der Donareiche), das Osterfest aus einem bestimmten Grund. Unser Religionsgründer Jesus Christus hat Karfreitag sein Leben lassen müssen und ist an Ostersonntag auferstanden. Er war in Jerusalem, weil Pessach war. Das jüdische Fest zum Frühlingsbeginn, das wiederum an den Auszug aus Ägypten erinnert. Heute würden Menschen aus Palästina gerne nach Ägypten fliehen. Frieden hat die Region eigentlich nie erlebt. Europa Allerdings auch nicht wirklich.
Und heute erklären Nationalisten schon wieder, wie die Grenzen mal gewesen sind. Seit der Eisenzeit haben sich alle Grenzen in Europa – und darüber hinaus – ALLE vielfach verschoben. Ich finde immer wieder erheiternd, wenn Menschen mit den Grenzen von Heute biologische Zuordnungen erklären wollen. Vor Christus schon waren die Galater aus der Donauregion in die heutige Türkei ausgewandert. Viele Türken haben also keltisches Blut und sind blond. Der Fußballverein Galatarasay geht namensmäßig darauf zurück und Paulus schrieb ihnen einen Brief, der den Weg in die Bibel gefunden hat. Der südliche Teil Germaniens war jahrhundertelang römisch. In den Legionen dienten auch Nordafrikaner, Syrer und andere „Nationalitäten“. Unzählige von ihnen sind hier geblieben. Zugleich haben die Vandalen das heutige Marokko und Algerien besiedelt.
In vielen Marokkanern und Türken fließt vielleicht mehr keltisch-germanisches Blut, als in manchen Kölnern, Trierern oder Wormsern, die alle auch ein bisschen Römer, Syrer oder Ägypter sind. Und trotz – oder wahrscheinlich wegen – der Durchmischung mit Palmyrenischen Bogenschützen, Germanischen Reitern oder Bataver-Hilfstruppen aus den heutigen Niederlanden, war die buntgemischte römische Armee die disziplinierteste und erfolgreichste der Welt. Mehr als 600 Jahre lang. Die „rassenreinen“ Krieger Adolfs haben keine 12 Jahre durchgehalten.
Die Massen-Integration von Fremden, die in Rom noch – bis Jerusalem und bis Waldgirmes – mehrere Hundert Jahre selbstverständlich war, wird heute – keine 5 Jahre nach dem Beginn der Flüchtlingewellen durch Remigrationsfantasien abgelöst. Wenn wir alle abschieben wollten, die nicht rein „deutscher Herkunft“ sind – was immer tatsächlich als deutsch gelten mag – und in irgendwelche „Herkunftsländer“ zurückschicken, müssten wir dann umgekehrt auch all diejenigen Ex-Exmigranten „zurücknehmen“, die andere Länder wiederum in deren Herkunftsregionen bei uns zurückschicken könnten? Da wären also einige Türken, Nordafrikaner und vor allem die meisten Niederländer dabei.
Wenn es so weitergeht, der Meeresspiegel um einige Meter steigt, dann wird’s eng in Holland und wir können ja mal testen, wie wir das umgekehrt mit unseren Nachbarn so handhaben möchten. Die Bataver, die einst nach Holland wanderten, waren im Ursprung alle Chatten. Also Mitglieder unserer nordhessischen Herkunfts-Familie sozusagen. Wenn die Nordsee sie vertreibt, werden wir sie mit offenen Armen in der Heimat begrüßen!? Ich bin gespannt! Was ist, wenn ein Türke oder Holländer mehr germanische DNA in sich trägt als so manche Kölner Jecken?
Wenn Ostern uns eines lehrt, dann, dass es Gerechtigkeit gibt, das Leben über den Tod siegt, Dass vor Gott alle gleich sind und dass unsere „Sünden“ schon alle vergeben sind … Ich „glaube“, mit diesem Bewusstsein lässt sich so manches lösen, was wir für unlösbar halten. Auch die Spaltung einer Gesellschaft. Weil sie so unsinnig ist …
Ich wünsche Frohe Ostern!
Ihr
Rainer Sander
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2 Kommentare
Die Cannabis-Freigabe gilt doch erst ab 1. April, oder habe ich da was verpaßt?
…und alle drehen durch
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