HOMBERG (EFZE). Im Schwalm-Eder-Kreis arbeiten Dachdecker jetzt zu verbesserten Bedingungen: Ein neuer Mindestlohn wurde eingeführt.
„Ab sofort geht keiner, der als Geselle auf Dächern arbeitet, mit weniger als 15,60 Euro pro Stunde nach Hause. Bei ungelernten Arbeitskräften sind es mindestens 13,90 Euro“, erklärt Klaus Michalak, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordhessen.
Der Branchen-Mindestlohn, so Michalak, sei eine wichtige Absicherung: „Dachdecker, die bislang nur den Mindestlohn erhalten haben, profitieren direkt von einer spürbaren Erhöhung um etwa 135 Euro monatlich, während ungelernte Arbeitskräfte rund 101 Euro mehr erhalten. Doch ein fairer Lohn im Dachdeckerhandwerk sieht eigentlich anders aus; der Tariflohn liegt derzeit bei 21,12 Euro pro Stunde.“
Die neue Regelung betrifft jeden Gesellen im Schwalm-Eder-Kreis, der auf Dächern tätig ist, und ist allgemeinverbindlich. Dieses Ergebnis wurde durch das Engagement der IG BAU und des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks erzielt, um Lohndumping entgegenzuwirken. Michalak kündigt zudem eine weitere Anhebung des Mindestlohns für das kommende Jahr an: Dann steigt der Satz auf 16 Euro (14,35 Euro für Nicht-Fachkräfte) pro Stunde. Der Schwalm-Eder-Kreis zählt derzeit 29 Dachdeckerbetriebe mit insgesamt etwa 180 Beschäftigten. (wal)
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