Malerei, Collagen, Zeichnungen und Kalligraphien der Freizeitmalerin Marianne Schäfer
WILLINGSHAUSEN. „Malen für das Leben“. Der Titel der ersten Ausstellung im Veranstaltungsjahr 2024 der Kultur-Initiative-Willingshausen (KIWI) könnte kaum treffender sein. Marianne Schäfer, deren Werke ab Sonntag, den 10. März in einer Auswahl in der „Neustädter Sieben“ gezeigt werden, malte tatsächlich für das Leben.
Zunächst und ganz besonders für ihr eigenes Leben. Ein schwerer Unfall und die nachfolgende langwierige Erkrankung warf sie 1994 aus der Bahn, beinahe sogar aus dem Leben. „Schritte“ betitelte sie bezeichnenderweise ihre erste Einzelausstellung nach der Leidenszeit, 1998 in Darmstadt.
Die Ausstellung wird am 10. März um 14.30 Uhr im KIWI-Domizil in der Neustädter Straße 7 in Willingshausen eröffnet. Sie läuft bis zum 1. April und ist samstags und sonntags in der Zeit von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Erst im Alter von 50 Jahren fand Marianne Schäfer zur Malerei, begab sie sich in die Spuren ihres Ehemanns, einem Kunstmaler und Grafiker. Im Kulturverein Griesheim erlernte sie zwischen 1990 und 1998 bei der Kunstmalerin Vesna Bakic und der Künstlerin Beate Koslowski das Zeichnen und Malen.
1997 und 1998 fand Marianne Schäfer erstmals den Weg nach Willingshausen, zu einem Malkurs in Ölmalerei bei Ulrike Schulte. Über ein Jahrzehnt war sie anschließend regelmäßig Teilnehmerin an Malkursen von Ulrike Schulte. Zahlreiche Zertifikate der Malschule Willingshausen finden sich in ihrem Nachlass.
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2021 ist Marianne Schäfer gestorben. Sie hinterlässt ein umfangreiches Kunst-Werk. Ihre in Mengsberg lebende Tochter, Elke Rappold hat sich der Aufgabe angenommen, das künstlerische Schaffen ihrer Mutter zu ordnen und zu bewahren. Immer wieder tauchen Berichte über ein uneigennütziges Wirken der Marianne Schäfer für die Gemeinschaft auf. Zahlreiche Arbeiten hat sie verschenkt und nicht wenige bereicherten kulturelle Ereignisse an ihrem Lebensort Darmstadt und Griesheim. Mit der Ausstellung in Willingshausen möchte Elke Rappold an die talentierte Freizeitmalerin erinnern.
„Für uns ist die Ausstellung von Arbeiten einer Freizeitmalerin ein wichtiger Beitrag zur Wertschätzung der Malschule Willingshausen“ erklärte Jörg Haafke für den Vorstand der KIWI. Die Malschule habe nicht nur die touristische Entwicklung im Malerdorf angestoßen, sondern auch wichtige Impulse zur Entstehung des heutigen Stellenwertes des Künstlerortes Willingshausen geleistet. (Jörg Haafke / nh)