40. Rosenmontagsumzug im karnevalsverrückten Holzhausen

Nordhessen feiert in Edermünde
EDERMÜNDE-HOLZHAUSEN. Und wieder geht die Fünfte Jahreszeit zu Ende – mit was für einem Finale! In Edermünde, wo inzwischen wieder drei Karnevalsvereine aktiv sind, wird der Rosenmontag am intensivsten gefeiert! Erst auf den Straßen und dann im Dorfgemeinschaftshaus Holzhausen. Die Abkürzung KGH steht dann für „Keiner geht heim!“ Jedenfalls nicht mehr am Montagabend.

Wenn die Narren in Nordhessen auf die Straße gehen, dann in Volkmarsen, Fritzlar oder eben dem kleinen Edermünder Ortsteil. Dreimal so viele Menschen, wie in Holzhausen wohnen sind an einem Rosenmontag im Dorf versammelt. Allein 550 – etwa die Hälfte der Einwohnerzahl des karnevalsverrückten Dorfes am Hahn – sind als Aktive im Umzug unterwegs. Hunderte säumen die Straßen. Zum 40. Jubiläumsumzug waren gestern 29 Vereine und Gruppierungen unterwegs, die 50 verschiedene Programmpunkte lieferten.

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Jede Menge Süßes für die Kinder (und die Großen)

Zum zweiten Mal lief der Festzug – nach dem neuen Sicherheitskonzept – anders herum, als in den 38 Jahren davor. Nicht mehr am Schwimmbad wird aufgestellt, sondern auf der Straße von Grifte her. Pünktlich um 15:11 Uhr startete der Zug an der Ampel, die zwei Stunden lang auf Grün stand. Schier endlos lang schien der Zug zu sein, jede Menge Popcorn, Bonbons und Lutscher flogen zu den Kindern, die nicht müde wurden, auf der Straße zu sammeln. Die Ordner der Freiwilligen Feuerwehren von Edermünde hatten alle Hände voll zu tun, die junge Schar im Griff zu behalten. Auch für Papas und Mamas blieb einiges übrig.

Endlich war in diesem Jahr das alte Moderatoren-Paar wieder vereint. Neben Horst Hübler war auch der zuletzt krankheitsbedingt verhinderte Ex HR-Moderator Tobias Hagen wieder an Bord, jetzt als Ruheständler – oder besser Ruhesitzer – wie er den Umzugsbesuchern erzählt. Er ist in Edermünde zu Hause. Überhaupt erfährt man viel über die Moderatoren. Tobias Hagen hat Bandscheibenvorfall, Hexenschuss und Retriever. Golden Retriever! Alle drei können erkennbar viele Besucherinnen und Besucher nachempfinden. Horst Hübler kennt gefühlt jeden, der in irgendeinem nordhessischen Karnevalsverein aktiv ist. Er begrüßt die zahlreichen Prinzen und Prinzessinnen mit Namen, schüttelt zwischendurch Hände und weiß, wer auf welchem Wagen steht. Ein lebendes Karnevalslexikon.

Ganz Nordhessen in Holzhausen unterwegs

Vereine aus fast ganz Nordhessen kommen nach Holzhausen. Aus Niedenstein, Kaufungen, Niestetal, Baunatal, Schauenburg, Guxhagen und vielen anderen Orten. Auf der Straße wurde getanzt, gefeiert, es gab das eine oder andere Bier, reichlich Musik und viele 100 prächtige, bunte, originelle und ausgefallene Kostüme. Clowns waren genauso unterwegs wie Dinos oder Einhörner. Für die passende Musik zum Marsch durch die Gemeinde sorgten die beiden Baunataler Spielmannszüge von Eintracht und KSV.

Die Riege der Bürgermeister führten Thomas Petrich (Edermünde) und Frank Grunewald (Niedenstein) an. Nicht fehlen darf der Gickelhahn auf dem ersten Motivwagen und die Konfettikanone hinter dem letzten Motivwagen. Und immer wieder erklang der karnevalistische Schlachtruf mit einem dreifach donnernden „Gickelhahn helau“ und einem kräftigen „Attacke olé!“ (rs)