Unterschiedliche Tötungsdelikte vor Kasseler Landgericht
MALSFELD / WANFRIED. In der kommenden Woche stehen vor dem Kasseler Landgericht zwei Tötungsdelikte zur Verhandlung, die kaum gegensätzlicher sein könnten.
Ein 46 Jahre alter Mann aus Ludwigshafen muss sich wegen versuchten Mordes aus Heimtücke und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Der Vorwurf lautet, dass er im Juni 2022 auf der Autobahn 7 zwischen Malsfeld und Homberg (Efze) einen Ford Transit-Fahrer bedrängt haben soll, indem er ihn rechts überholte und dann mit hoher Geschwindigkeit in die Mittelleitplanke drängte. Die Staatsanwaltschaft vermutet versuchten Mord, da er billigend in Kauf genommen haben soll, dass Menschenleben gefährdet wurden.
Im zweiten Fall steht ein 85 Jahre alter Mann vor Gericht, der im Juni 2023 in Wanfried seine pflegebedürftige Ehefrau (87) mit einer Bratpfanne attackiert und anschließend gewürgt haben soll. Hier geht die Staatsanwaltschaft von Mord aus Heimtücke aus. Der Mann war möglicherweise mit der Pflegesituation überfordert.
Unser Bericht vom Juni 2023:
WANFRIED. In Wanfried (Werra-Meißner-Kreis) soll in der Nacht zu Freitag ein 84 Jahre alter Mann seine 87-jährige Ehefrau getötet haben. Polizisten nahmen den Mann wegen des dringenden Tatverdachts fest. Wie ein Polizeisprecher in Eschwege berichtet, fanden Angehörige die 87-Jährige gegen 4 Uhr leblos in ihrem Haus. Eine Notärztin konnte dann nur noch den Tod der 87-Jährigen feststellen. Aufgrund der Gesamtumstände in der ersten Befragungen, geriet der 84 Jahre alte Ehemann schnell in den Verdacht, seine Ehefrau mit stumpfer Gewalteinwirkung getötet zu haben.
Der 84-Jährige wurde noch vor Ort vorläufig festgenommen worden und befindet sich derzeit im Gewahrsam der Eschweger Polizei. „Die genauen Umstände und Motive sind derzeit noch Gegenstand der weiteren Ermittlungen“, so ein Polizeisprecher. (wal)
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