NORDHESSEN. Als Ahle Worscht Anfang 2023 nach nur 16 Jahren Vorbereitung in einer „Spontanentscheidung“ das Siegel der Europäischen Union für Regionale Marken bekam, hab‘ ich schon gedacht, das war’s! Nun ist Nordhessen durch, mehr kommt nicht. Ab jetzt treten wir den Rückweg an. Noch weitere 16 Jahre bis die Schwälmer Weißstickerei Europäisches Kulturgut wird?
Und dann stehen Handarbeitstechniken, die kein Youtuber kennt, Märchen, die gegen Elsa, Simba, Skye, Peppa Wutz oder Ladybug nicht mehr ankommen, ein Bergpark, dessen Standbild keiner mehr versteht und ein Nationalpark mit Buchenwäldern am Rande einer ständig „klimatrockenen“ Talsperre für das Nordhessische Kultur- und Naturgut, unterstützt von einer Kunstausstellung, die den Schatten des Antisemitismus und der Kunstkontrolle einfach nicht loswird. Läuft gerade nicht so gut?
Das sind ja schöne Verhältnisse
Es liegt auch in der Tradition unseres nördlichen Landesteils, dass wir uns immer selbst als Benachteiligte fühlen. Innerhalb von Nordhessen sind wir oft an Stolz kaum zu überbieten. Da empfinden sich Waldecker großartiger als Kasseler und Schwälmer bodenständiger als Werrataler. Umgekehrt klappt beides genauso gut. Sobald wir auf Außernordhessische(s) treffen, weicht der Stolz schlagartig und wir schlüpfen mit Leidenschaft in Opferrollen. Wir sind abgehängt, hier ist nichts los, die Südhessen beachten uns nicht und machen uns Vorschriften.
Inzwischen hat Hessen gewählt und ich frage mich die ganze Zeit, was mir dieses merkwürdige Wahlergebnis mit politischem Partnertausch als Nordhesse sagen will. Ich komme nicht so recht dahinter. Das Land im Herzen Europas hat auf eine für Hessen untypische und am Ende doch wieder typische Weise gewählt. Waren „Hessische Verhältnisse“ stets Synonym für unklare Verhältnisse, dürfte diesmal alles anders sein. Ich höre zwar, die CDU habe die Wahl klar gewonnen, hat tatsächlich gegenüber 2018 deutlich zugelegt und etwa doppelt so viele Stimmen wie jeweils AfD, GRÜNE und SPD bekommen. Aber seit 1966 hatte sie tatsächlich nur dieses eine Mal vor 5 Jahren noch weniger Stimmen als jetzt. Deutlich vorn ist sie, weil die anderen so deutlich schwach sind.
Die kleinstmögliche Große Koalition
Die anstehende „Große Koalition“ – also sowas wie Ahle Wurscht auf der Brücke von Asel – hat mit 49,7 Prozent nur nach Mandaten die Absolute Mehrheit. Nicht nach Stimmen. Sie kommt damit der „Kleinstmöglichen Koalition“ sehr nahe. Aus nordhessischer Sicht sitzen jetzt viele Abgeordnete im Parlament, die vor einem Vierteljahr noch nicht daran geglaubt haben, dies jemals zu erreichen. In und um Kassel oder Schwalm-Eder wurden SPD-Stimmen seit Jahrzehnten an die Enkel vererbt. Nach endlos sinnlosen Versuchen haben die alten Riegen in der Union nicht mehr dran geglaubt. Die jungen Christdemokraten sollten sich allmählich an das Verlieren in Nordhessen gewöhnen. Kam anders.
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Oppositionsführer Günter Rudolph, Spitzenkandidatin Nancy Faeser und Führungspersönlichkeit Olaf Scholz haben das geschafft, was der CDU in 75 Jahren im Land Hessen nicht gelingen wollte: Die SPD auf null Direktmandate zu schrumpfen. Respekt!
Nordhessen findet in der CDU nicht mehr statt
Was ist für Nordhessen jetzt besser? Wenn Nordhessen in der Regierung sitzen oder wenn keine Nordhessen in der Regierung sitzen? Ok, die Nulllösung wäre der Status quo. Kein Minister, keine Staatssekretärin. Ich glaube, Boris Rhein mag entweder Nordhessen nicht, die Menschen, die hier leben nicht, oder die CDU Nordhessen hat einfach keine echten „Mannsbilder und Weibsbilder“ mehr, die etwas reißen. Wahrscheinlich stimmt von allem etwas. In Präsidium/Landesvorstand der Union ist mit Anna-Maria Bischof (Schwalm-Eder) nur eine einzige Nordhessin – als stellvertretende Landesvorsitzende – vertreten, von der die wenigsten wissen, dass sie stellvertretende Landesvorsitzende ist. Anna-Maria Bischof kümmert sich gern um wilde hessische Wölfe, die niemandem etwas tun, aber nicht unbedingt um die „garstigen Wölfe“ in der eigenen Partei. Die sind kein Märchen! Die Medien haben Frau Bischof bisher weder als Taktgeberin oder aktive zweite (Strahl-) Kraft wahrgenommen und auch nicht als Spielerin eines Gegentaktes. Als Bundestagskandidatin, die nicht zum Zuge gekommen ist, spielt sie landespolitisch weder in der Partei noch in der Öffentlichkeit eine Rolle. Die großen Würfe der CDU im Schwalm-Eder-Kreistag – dort regieren die Senioren und „Ehemaligen“ – sind in den letzten Jahren ausgeblieben.
SPD als Nordhessische Hoffnung?
Unter den Top 25 auf der Landesliste standen mit Claudia Ravensburg und Christin Ziegler lediglich zwei Nordhessinnen. Das sagt viel über den Stellenwert des Nordens in der CDU. Dass die CDU trotzdem erstmals (bis auf einen GRÜNEN) alle nordhessischen Wahlkreise gewinnen konnte, grenzt angesichts dieser vernichtenden Ignoranz tatsächlich an ein Wunder und spricht weniger für die Stärke der Union als für die Schwäche der SPD. Von dieser Koalitionsseite ist weder mit Ministern noch mit Staatssekretären zu rechnen. Haken wir die CDU für Nordhessen ab! Wir müssen uns bei Boris Rhein nicht aufdrängen und bitte nicht schon wieder Opfer spielen. Nehmen wir es so, wie es ist.
Die SPD wird – Überraschung! – Koalitionspartner und wenn, dann liegen die nordhessischen Hoffnungen hier? Ein bisschen ist es in der SPD nämlich andersherum. Dummerweise bekommt sie nur 3 Ministerien. Mit Staatssekretären vielleicht 6 Kabinettsmitglieder. Die traditionell stark dunkelrot schimmernde südhessische SPD hat aktuell wenig zu bieten. Gemessen an der Geschichte dieser Partei in diesem Land war das Abschneiden mehr als katastrophal.
Tatsächlich waren die Nordhessen innerhalb der SPD minimal erfolgreicher als in der CDU. Der Fraktionsvorsitzende und gleich zwei von drei stellvertretenden Landesvorsitzenden, die auch beide einen Job machen in der Politik, sind aus dem Norden Hessens.
Zwei „Antihelden“ als Chance?
Günter Rudolph hat zumindest 14 Jahre lang eine Laufbahn im öffentlichen Dienst bis zum Sachgebietsleiter durchlaufen. Also das, was im gehobenen Dienst normal ist. Als sich die Chance ergab, in den Landtag zu kommen, was im Schwalm-Eder-Kreis für Sozialdemokraten bisher das selbstverständlichste auf der Welt war, hat er sie ergriffen, artig 28 Jahre den stänkernden Oppositionellen gegeben und zuletzt als Fraktionsvorsitzender mitgebastelt am Misserfolg der SPD, weswegen der Parteinachwuchs seinen Rückzug fordert. Ich weiß nicht, ob das der Stoff ist, der für eine Heldengeschichte taugt?
Timon Gremmels ist eigentlich tatsächlich genau das abgewählte und zunehmend unbeliebte Stereotyp des Politikers, der nie einen Job außerhalb der Politik gemacht hat und stattdessen in der Politik bewusst seine Karriere geplant hat. Nach dem Studium in das Büro einer Abgeordneten geschlüpft, dann selbst Politiker geworden und aus Wiesbaden nach Berlin gewechselt, als sich die Chance ergab. Das ist alles ok, aber gerade jetzt könnten Erfahrung in Beruf und erfolgreiche Verantwortung in einer Führungsposition mehr Wert sein. Manchmal muss man zu Entscheidungen stehen, und wenn Berlin schöner ist als Wiesbaden, dann bleibt das halt so … Auch das taugt nicht für eine Heldengeschichte, oder? Klingt eher nach solider Beamtenlaufbahn.
Manuelaeske Handschrift im Koalitionsvertrag
Die dritte im Bunde ist Manuela Strube. Die ausgebildete Fachangestellte für Arbeitsförderung hat von 1999 bis 2017 18 Jahre lang an der Arbeitsfront in der Agentur für Arbeit und beim Jobcenter in Kassel gearbeitet und hauptsächlich mit Menschen zu tun gehabt. Ab 2017 ist sie – zunächst als Nachrückerin für MdB Timon Gremmels – im Hessischen Landtag sofort durchgestartet. Aus der Opposition heraus hat sie das neue Petitionsgesetz maßgeblich mitgestaltet, als Vorsitzende im Petitionsausschuss schließlich die Bürgerbeauftragte ersetzt und beim Erlass zum Thema Abschiebungen das Maximale herausgeholt, was in einem Bundesland möglich ist.
Als ihre Vorgängerin Silke Engler als Erste Beigeordnete ins Kreishaus wechselte, gewann sie die Bürgermeisterwahl in ihrer Heimatstadt Baunatal und übernahm die Verantwortung in einer Verwaltung mit rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern just in dem Moment, als die Gewerbesteuer-Einnahmen der Stadt zusammenbrachen und sich genau das auch über Jahre abzeichnete. Es ist zumindest mutig, wenn nicht ein wenig waghalsig, in solch einem Moment die Ärmel hochzukrempeln und zu fragen, „Wo ist das Problem“, und ab sofort in der Stadt unbeliebte Entscheidungen zu treffen. In den gerade beendeten Koalitionsverhandlungen hat sie die AG Haushalt (da ist sie in Baunatal gerade in Übung) verantwortlich geleitet. Der nächste Haushalt in Wiesbaden wird schon mal ihre Handschrift tragen und vor allem neues Geld für die (Nord-) Hessischen Kommunen bringen. Der Kommunale Finanzausgleich wird ein wenig „Manuelaesk“ neugestaltet.
Zeit für Nordhessische Heldengeschichten
Ach, ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll? Es bleibt dabei: Von der Union erwarte ich für Nordhessen gar nichts, dabei ist es seit Jahren Nordhessen, das mit seiner Innovationskraft die hessische Wirtschaft maßgeblich gestützt hat. Uni, SMA und Dutzende innovativer Start-ups könnten für ein paar Heldengeschichten gut sein. Von 11 Ministern und vermutlich ebenso vielen Staatssekretären müssten eigentlich wenigstens 5 aus Nordhessen kommen. Ich ahne, wir müssen mit 1 Person zufrieden sein. Vielleicht 2? Das dürfte es dann gewesen sein.
Wir Nordhessen könnten das zum Anlass nehmen, an unserem Selbstbewusstsein zu arbeiten und mit dem Jammern aufhören. Wenn hier keine echten Typen und nur eine selbstbewusste Frau auf der Matte stehen, hat das etwas mit uns Nordhessen zu tun und nicht mit dem Rest des Landes. Präsenz muss man zeigen. Sie lässt sich nicht einfordern.
In den Sozialen Medien heißt es immer, schreibt Eure Meinung in die Kommentare. Das ist bei nh24 kein Problem.
Ihr
Rainer Sander
13 Kommentare
Ok. Für mich ist die Diskussion beendet. Der restlichen Gruppe noch einen regen Gedankenaustausch.
Paul Dippel
Wenn ich hier auf manchen Kommentar schaue, wird mir klar, dass wir in Wiesbaden oder Berlin nicht für voll genommen, sondern als voll betrachtet werden.
Einen guten Rutsch nach 2024
Paul Dippel
Das Hemd ziehe ich mir nur an, wenn die in Berlin und Wiesbaden die Qualitäten haben, solche Urteile treffen zu können.
Schaut man unseren MP an und seine Äußerungen zur Stellung Hessens, dann habe ich doch leichte Zweifel.
Ob Bildung, Glasfaser, Zustand der Straßen, Anzahl der Polizisten, Krankenhäuser die immer weniger werden, Schulden oder Fördergelder für sinnlose Aktivitäten usw.
Ansonstennist ja Nordhessen in HR Text oder Hessenschau auch nur rudimentär anzutreffen.
Hauptsache wir haben einen Hessentag den man nutzt um das alels zu kaschieren.
Insofern ist das mit dem “ voll betrachtet“ nicht so ganz abwegig.
Warum verallgemeinern Sie und schreiben „manche“ Kommentare? Da ausser diesem „Merlin“ nur noch ich kommentiert habe, gehe ich von aus, daß ich ihnen in irgendeiner Form zu nahe getreten bin. Was genau Sie an meinem Kommentar gestört hat, bleibt mir ein Rätsel.
Tjaaa, ich bin halt schon älter und wollte nicht so direkt auf die Niveaus gehen, die mit Ausgangsthema nichts mehr zu tun haben, sondern politisch-sachlich Diskussionen führen, wie das Ansehen Nordhessens verbessert werden kann.
Auf keinen Fall wollte ich weder Ihnen noch weiteren Forumsteilnehmern zu nahe treten.
Allen Forumsteilnehmern ein wunschgemäßes 2024
Paul Dippel
PS. Wie wäre es, wenn jede Forumsteilnehmerin und jeder -teilnehmer mit ihren Namen zu ihrer Meinung stehen?
Also war Ihnen mein Beitrag der Zustimmung zu niveaulos und hatte mit dem Ausgangsthema nichts zu tun? Dann haben Sie ihn vielleicht nicht verstanden. Das ist aber Ihr Problem und liegt möglicherweise am Alter?
Um sachlich zu sein, darf man auch nicht verallgemeinern. Warum haben Sie den User Merlin nicht darauf aufmerksam gemacht, daß sein Beitrag nichts mit dem Thema zu tun hat. Eins habe ich in meinem hohen Alter gelernt, nämlich das die Menschen immer gleichgültiger werden und sich lieber nicht einmischen.
Mein Nachname ist ziemlich ungewöhnlich und würde mir die ganze rechte Brut vor die Tür ziehen. Darauf kann ich gut verzichten.
Auch Ihnen ein frohes neues Jahr, wobei allein Wünsche nicht weiterhelfen sondern eher Taten.
Hallo TD,
es muss ja nicht immer die komplette Tracht sein, denn einzelne Trachtenstücke haben doch dermaßen eine Eleganz, die kaum zu überbieten ist. Mein Schwiegermutter, Gott hab sie selig, hat mir ein stolzes Schwälmer Hemd angefertigt, da wird aber jeder Krawattenträger neidisch. Mit ein wenig Mut und selbstsicheren Auftreten läßt sich bestimmt manches Trachtenstück gerne ausführen.
Schauen wir optimistisch in die Zukunft, dann werden wir die Kurve noch kriegen.
In diesem Sinne
Paul Dippel
Da gibt es eine ortsansässige Schneidermeisterin die Elemente der Tracht supertoll umsetzt. Preislich aber weit entfernt von irgendeiner Tracht aus dem Discounter. Die Frage ist ob man ein hochwertiges Kleidungsstück zum „Oktoberfest-Besäufnis“ trägt.
Von allein wird sich glaube ich nichts ändern, da müsste man vielleicht die Veranstalter solcher Feste mit ins Boot holen, um zu allererst das Motto anzupassen.
Vielleicht können Sie noch Andere mit ihrer guten Idee begeistern.
Ja Discounter genau, da gibt auch lecker Vanillepudding mit Sahnehäubchen. Oktoberfest-Besäufnis hört hört, hier spricht ein Intellektueller. Dann doch lieber ins Kafe Marat in München wa! Und das wichtigste immer auf die Orks und Uruk Hai aufpassen, die sind gefährlich. Beste Grüße nach Rohan.
Eowyn ist ein gälischer Vorname
Bist zu feige deinen üblichen Username zu benutzen
stehe ich weder links noch rechts, sondern folge dem Verstand,
Der dir scheinbar abhanden gekommen ist.
bleib heute nüchtern, damit dir nicht die Finger beim Böllern abhanden kommen
äussere dich demnächst einfach nur zum Thema.
2024 wird ein spannendes Wahljahr, vielleicht gibt es dann gravierende Veränderungen im Land. Beste Grüße nach Rohan und König Theoden.
Was ist es, dass so manches in Nordhessen, das von Bürgerinnen und Bürgern aus unseren eigenen Reihen NICHT wertgeschätzt wird? „Do hunn uns die duhre Muhler werrer mol igelangt“, war einst in einer Versammlung zu hören. Es sind nicht nur Stammtischparolen „Doos ess doch alles nür fordgeschmesse Geld“, nein, diese Meinung wird auch zum Teil in kommunalpolitischen Kriesen vertreten. Zwei Aspekte dazu möchte ich hier beleuchten.
1) Engagement der Jugend in den gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen unseres Lebens.
Wenn wir Erwachsenen auf die Werte unserer Regionen nicht stolz sind, sondern immer wieder lautstarke, abschätzige Haltungen demonstriert werden, warum sollte sich die Generation nach uns für Kultur und Identität einsetzen? Dann werden halt 3 Tonnen Sand angefahren und mit eimerweise Sangria Mallorcaparties gefeiert. Und so manches „Oktoberfest“ wird in der Schwalm in Dirndl, Karohemd und Lederhosen gefeiert. So weit, so gut. Nichts gegen Feiern und gute Laune, aber da fragen sich so manche Besucherinnen und Besucher der Schwalm: „Schwälmer Land und Leute wollte ich sehen! Hätt‘ ich Bayern sehen wollen, wäre ich nach Bayern gefahren!“.
2) Damit komme ich schon zum zweiten Aspekt, dem Tourismus.
In früheren Zeiten hatten wir in der Woche 2-3 Busse zu Besuch im Ortsteil Willingshausen. Malerstübchen, Dorfrundgang, Kirche etc. waren von Interesse. Dann kam leider die Coronapandemie, aber auch die seit über 12 Jahren geplante, aber erst jetzt erfolgende Ertüchtigung des Gerhard von Reutern-Hauses ließ die Besucherzahlen stark zurück gehen.
Die seit 2019 steigenden Teilnehmerzahlen des Willingshäuser Malersymposiums allerdings belegen ein starkes Interesse an dem Kulturraum Schwalm im weiteren Sinne. Für 2024 hat sich der zweite Teilnehmer aus Übersee angekündigt. Eine Künstlerin aus den Niederlanden meinte in einem früheren Symposium: „Ich drehe mich einmal um mich selbst und sehe 12 Motive.“
Lange Rede, kurzer Sinn. Wenn wir Anerkennung und Zuwendung von „außen“ haben wollen, dann sollten wir von innen heraus stolz auf unsere Kultur sein. Stolz , aber keine arrogante Überheblichkeit.
Mit guten Wünschen nicht nur für 2024
Paul Dippel
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Volle Zustimmung meinerseits. Insbesondere die importierten „Oktoberfeste“ mit als Bayern verkleideten (Nord-)Hessen bringen auch mich immer wieder zum Grübeln. Braucht es das, während gleichzeitig die eigene kulturelle Identität mit Bräuchen, Trachten, etc. ausstirbt? Ok, ein Dirndl ist wohl komfortabler als „echte“ Schwälmer Tracht mit fünfzehn Röcken übereinander, aber auch diese ließe sich ja an moderne Gewohnheiten anpassen. Leider ist es dafür aber wohl schon zu spät …
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