THW und Feuerwehr Homberg üben gemeinsam
HOMBERG (EFZE). Gemäß dem Szenario sollte der diesjährige „Girls and Boys Day“ in einer ernsthaften Notlage enden. Die Kinder hatten am Dienstagabend beabsichtigt, zwei Handwerkern bei der Reparatur der Heizungsanlage zuzuschauen.
Während der Arbeiten kam es jedoch zu einer Explosion, bei der die Kinder und die beiden Handwerker im etwa 1.500 Quadratmeter großen ehemaligen Heizungsgebäude der Bundeswehr teilweise schwer verletzt wurden und eingeschlossen waren.
Das Gebäude aus den 60er Jahren befindet sich auf dem jetzigen Gelände von GreenPark (greenparkmarkets.de), das Axel Althaus und Thomas Hucke in der Friedrich-Kramer-Straße betreiben, der ehemaligen Homberger Dörnberg-Kaserne.
Die Übung wurde von Mitgliedern der Homberger THW Ortsverband vorbereitet. Es war bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass die Helfer des THW und die Homberger Feuerwehrleute gemeinsam übten.
Alexander Harbusch und Markus Döll (beide THW) erklärten, dass das gemeinsame Üben von Notlagen mit der Feuerwehr die unterschiedlichen Fähigkeiten beider Hilfsorganisationen verdeutlichen und mögliche Schnittstellen identifizieren soll. Im Ernstfall könnten diese dann idealerweise zu gegenseitiger Unterstützung führen. Die Übungen dienen auch dem persönlichen Kennenlernen und dem Aufbau von Vertrauen. Zuletzt waren die Feuerwehr und das THW beim Hausbrand in Hebel gemeinsam im Einsatz – wie bereits berichtet.
Die Übung verlief trotz der Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und dem schneebedeckten Untergrund nach Plan. Kalte Füße gab es dann nur im wahrsten Sinne des Wortes.
Nach der Erkundung durch Matthias Poppitz (Hombergs Wehrführer) und den beiden Zugführern Michael Otte (THW Homberg) sowie Udo Helwig (stellvertretender Wehrführer in Homberg) rüsteten sich zweier Trupps beider Organisationen mit Atemschutzgeräten aus. Diese gingen dann in das zuvor verrauchte Gebäude, um neun vermisste Personen bei null Sicht zu finden. Die Helfer mussten dabei im mit Hindernissen gesäten Innenraum auch Treppen und Leitern hinaufgehen, um auf die Empore des Heizkraftwerks zu gelangen. Verstärkung bekamen die eingesetzten Kräfte dann noch von nachalarmierten Kameraden der Stadtteilfeuerwehr Holzhausen, die weitere Atemschutzgeräteträger stellten. Zusätzlich wurde mithilfe der Drehleiter ein Dummy vom Dach des Gebäudes gerettet.
Nach dem Auffinden der beiden Kinder und Dummys, wurden sie zur medizinischen Behandlung ins Freie gebracht. Dort standen die beiden im Szenario eingespielten Rettungshubschrauber Christoph Mittelhessen und Christoph 90 (Gießen) bereit. Real war dann wieder der vom THW ausgeleuchtete Landeplatz für die Hubschrauber, die zwei Patienten in Krankenhäuser fliegen sollten. Nach rund 40 Minuten waren acht der neun im Gebäude Vermissten gefunden und gerettet, das Feuer war gelöscht, und die Belüftungsmaßnahmen waren angelaufen.
Bei einem gemeinsamen Gruppenbild und vor dem umfangreichen Rückbau der Ausrüstung bedankten sich Helwig, Otte und Poppitz herzlich bei den etwa 60 eingesetzten Helfern von Feuerwehr und THW. Sie zogen eine äußerst positive Bilanz der Zusammenarbeit und luden alle Anwesenden im Anschluss zu einem Snack in den Feuerwehrstützpunkt. (wal)
Weitere Informationen: THW Homberg; Feuerwehr Homberg
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