Herbstkonzert des „Musikzug der Eintracht Großenritte„
BAUNATAL. Es ist vier Jahre her, erinnerte Mirko Kersten, Abteilungsleiter der GSV Eintracht Baunatal für den Musikzug bei der Begrüßung von rund 500 Gästen in der Baunataler Stadthalle, dass die Großenritter nicht mehr zu ihrem traditionellen Herbstkonzert aufgespielt haben. Gestern Abend nun war es wieder so weit. 56 Musikerinnen und Musiker waren zurück auf der Bühne.
Zusammengestellt hatten die Musikerinnen und Musiker ein modernes Programm unverstaubt, dafür voller Drive. Los ging‘s allerdings mit einem der vier traditionellen Stücke. Der 76er Regimentsmarsch sprang unter der Leitung von Peter Clos aber entsprechend druckvoll und lebendig rüber ins Publikum, und dort mittendrin war auch Bürgermeisterin Manuela Strube mit Familie zu finden.
Der Austria- und Italo-Block
Nils Heine und Tessa Brede moderierten den Abend und erklärten humorvoll die Titel und Hintergründe dazu. Das folgende Medley mit Highlights aus dem Musical Mozart kündigten sie an, als eins der anspruchsvollsten Werke, die der Musikzug je eingeübt hat. Ein spannendes Potpourri von Ballade bis Rock. Zu Beginn das Thema des beeindruckendsten Werkes aus dem Musical. „Manchmal nachts fällt Gold von den Sternen“ hätte der Text dazu gelautet. Passend für das abendliche Musizieren großartiger Musikerinnen und Musiker vor einem durchweg begeisterten Publikum.
Von Salzburg nach Tirol ging die Reise durch Österreich weiter mit der Treue für Tirol, einem Marsch mit Wiesn-Hit-Qualität. Danach folgte Musik von Ennio Morricone, der für 500 Filme die Musik geschrieben hat, viele unter der Regie seines Klassenkameraden Sergio Leone. Andreas Alschinger, früher Dirigent des Musikzuges und auch Klarinettist im Heeresmusikkorps Kassel, spielte das Markenzeichen-Mundharmonika-Solo bei „Spiel mir das Lied vom Tod“.
Das Woodstock der Blasmusik
Schließlich schwärmte das Moderatoren-Duo vom Woodstock der Blasmusik. 80.000 Pilgern dafür inzwischen jährlich ins österreichische „Ort“. Polka Elemente, also klassische Blasmusik mit dem Titel „Ehrenwert“, dargeboten von den „Original Großenritter Musikanten“ erklangen und mit den „Kameraden auf See“ marschierte das Orchester in die Pause.
Danach schlug die Stunde der Jugend beziehungsweise des Nachwuchses. „Sein heißt werden, Leben heißt Lernen“, heißt es in dem oben erwähnten Mozart-Musical. Das haben die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker der Eintracht ganz offensichtlich begriffen. Erst mit Rock (Final Countdown), weiter mit Coldplays Viva La Vida, übrigens eine Hymne beim Woodstock der Blasmusik und schließlich einem Medley aus Klassikern der Rockmusik von Deep Purple über Bryan Adams bis Steppenwolf, arrangiert von Nils Heine, der Rockmusik und Blasmusik mag: „Das muss so richtig nach vorne gehen.“
Bis zu den Champs-Élysées
Der zwölfjährige Finn-Moritz Cloos brillierte hier am Schlagzeug als das rhythmische Rückgrat des Orchesters. Schließlich kam wieder das große Orchester auf die Bühne mit einer Zusammenstellung französischer Titel von der Marseillaise über France Gall, Mireille Mathieu bis Les Champs-Élysées. Schließlich rauschte der Rocker-Express mit Bon Jovis bekanntesten Titeln über das Publikum. Mit dem Kirschblütenfest und „Ein Leben lang“ klang ein beeindruckender Konzertabend aus. (Rainer Sander)
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