Letzter Tag der Ausstellung „Grenzüberschreitungen“
WILLINGSHAUSEN. Die Kultur-Initiative-Willingshausen (KIWI) lädt zur Finissage der Gemeinschafts-Ausstellung „Grenzüberschreitungen“ am Sonntag, dem 15. Oktober. Zum Abschluss haben sich nochmal einige der beteiligten Künstlerinnen und Künstler in der „Neustädter Sieben“ angekündigt, um im Dialog die Botschaften der präsentierten Arbeiten zu vertiefen.
Mit einem Impulsbeitrag wird der Ascheröder Alexander Schenk um 15 Uhr die Runde eröffnen. Gäste sind in diesem Dialog willkommen. Der Eintritt ist frei.
Die politischen Text-Bild-Collagen von Alexander Schenk erinnern an die Arbeitsweise des Plakatkünstlers Klaus Staeck. In der KIWI-Ausstellung spitzt Schenk solche Grenzüberschreitungen zu, die in unserer Gesellschaft trotz aller Debatte immer noch wirksam sind. Barbara Beer aus Niederurff überwindet mit ihrem Beitrag „Ahninnen“ die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, in dem die von ihr dargestellten „Stammbäume“ sichtbar alle einem gemeinsamen Ursprung entstammen.
Die „Dermagramme“ von Erhard Scherpf, ebenfalls Niederurff, lassen die menschliche Haut zum Bildträger werden. Scherpf sieht seine Fotografien von künstlich herbeigeführten Hautzeichnungen als „latente und instabile Bilder, die sich verflüchtigen, da hier die Haut als Bildträger genutzt wird. Sie verfolgen nicht das Ziel der Dauerhaftigkeit wie bei direktem Zugriff auf die Haut“.
Die jüngsten Wahlergebnisse verschaffen schließlich der von Jörg Haafke, Willingshausen, beigesteuerten Skulptur „Schlafende Hunde“ aus 21 gefundenen Grenzsteinen zusätzliche Aktualität und Brisanz.
Dem Holzburger Schriftsteller und Initiator der KIWI-Konzeptausstellung, Berndt Schulz, wird es vorbehalten sein, die Ausstellung nach einem vermutlich spannenden Dialog über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen mit dem Vortrag einer Kurzgeschichte zu beschließen. (Jörg Haafke / nh)