SCHWALMSTADT-TREYSA. Treysas Ortsvorsteher, Jörg Hebebrand, verlässt die Partei der FREIE Wähler. Seit 2009, der Gründung der FEIE WÄHLER, engagierte sich Hebebrand nach eigenen Angaben in dieser Partei, „die ursprünglich die Ideale der kommunalen Selbstverwaltung und Basisdemokratie hochhielt und sich für die Anliegen der Bürger vor Ort einsetzte“, so Hebebrand in einer persönlichen Mitteilung, die wir im Wortlaut veröffentlichen:
Austritt aus der Partei „Freien Wählern“
Ein persönlicher Weg der politischen Neuorientierung
Seitdem die Freien Wähler im Jahr 2009 die Parteibühne betreten haben, bin ich Mitglied. Einer Partei, die sich der kommunalen Selbstverwaltung und der Basisdemokratie verschrieben hat und die Interessen von Bürgern vor Ort vertrat. In den letzten Wochen und Monaten habe ich jedoch Veränderungen seitens der Partei und einzelner Personen wahrgenommen, die meiner tiefgreifenden politischen Überzeugungen widersprechen und die mich zu dem Entschluss geführt haben, die Freien Wähler zu verlassen.
Der Weg zur politischen Erkenntnis ist oft von persönlicher Reflexion und intensiver Auseinandersetzung mit den eigenen Überzeugungen geprägt. Dieser Prozess hat bei mir dazu geführt, dass ich meine Mitgliedschaft in den Freien Wählern in Frage gestellt habe. Es ist wichtig anzumerken, dass meine Entscheidung keineswegs nur auf Einzelpersonen zurückzuführen ist, sondern auch auf das Gesamtkonstrukt und Ausrichtungen in der Partei.
Eine der Hauptursachen für meinen Austritt ist die Tatsache, dass die Bundes- und Landespolitik einen immer größeren Einfluss auf die Kommunalpolitik und Ihre Akteure ausgeübt hat. Die Freien Wähler, die ursprünglich für eine starke kommunale Selbstverwaltung einstanden, schienen sich zunehmend von diesem Prinzip zu entfernen. Dieser Wandel hat meine Überzeugung erschüttert und mich dazu bewogen, meine politischen Präferenzen zu überdenken.
In den vergangenen Jahren habe ich mich intensiv in kommunalen Angelegenheiten engagiert und festgestellt, dass meine Leidenschaft und mein Interesse vor allem der Kommunalpolitik gelten. Die direkte Arbeit vor Ort und die Gestaltung der eigenen Gemeinde oder Stadt haben für mich einen besonderen Wert. Hier gibt es Probleme und Ungereimtheiten, die bei vielen einfach nicht wahrgenommen werden. Daher habe ich den Entschluss gefasst, mich zukünftig ausschließlich auf die Kommunalpolitik zu konzentrieren und meinen Beitrag in diesem Bereich zu leisten.
Ein weiterer Faktor, der zu meinem Austritt aus den Freien Wählern geführt hat, ist meine persönliche Entwicklung. Diese Veränderung ist ein natürlicher Teil des Lebens, und sie hat mich zu der Überzeugung geführt, dass meine politische Heimat nicht mehr bei den Freien Wählern liegt.
Der Austritt aus den Freien Wählern war für mich keine leichte Entscheidung. Ich habe viele Jahre mit engagierten Mitgliedern dieser Partei verbracht und schätze die Arbeit, die sie in der Vergangenheit geleistet haben. Dennoch ist es unerlässlich, ehrlich zu sich selbst und seinen Überzeugungen zu sein, und ich glaube fest daran, dass mein neuer Weg mich zu einer effektiveren politischen Stimme in meiner Gemeinschaft machen wird.
Abschließend möchte ich betonen, dass mein Austritt aus den Freien Wählern keine Abkehr von der politischen Arbeit bedeutet. Im Gegenteil, ich werde mich weiterhin für die Belange meiner Gemeinde einsetzen und nach Möglichkeiten suchen, positive Veränderungen zu bewirken. Mein Engagement für die politische Gestaltung meiner Umgebung bleibt ungebrochen.
Ich danke den Freien Wählern für die Zeit, die ich als Mitglied in ihren Reihen verbracht habe, und ich schaue mit Optimismus auf die Zukunft und die neuen politischen Herausforderungen, die vor mir liegen. Mein Austritt ist ein Schritt auf meinem persönlichen Weg der politischen Neuorientierung, und ich freue mich darauf, diesen Weg mit Entschlossenheit und Leidenschaft zu beschreiten – Jörg Hebebrand.
Hebebrand bleibt nach eigenen Angaben Ortsvorsteher in Treysa und befindet sich aktuell in Gesprächen mit den „Bürger für Schwalmstadt“ – BfS. (wal)
16 Kommentare
also ich bin mehr der Zuschauer als ein Akteur. Wahlen bei den Ortbeiräten sind doch immer Personenwahl oder habe ich mich da etwa getäuscht. und wenn ich richtig informiert bin, ist die Zuschauerzahl bei den Ortsbeiratssitzungen in Treysa seit der letzten Wahl enorm gestiegen, da auch „normale Bürger“ mal was sagen Dürfen und nicht nur Passiv da sitzen, wie in anderen Gremien.
Der oder die Vorsitzende der Ortsbeiräte wird von den Mitgliedern des Gremiums gewählt und nicht direkt von den Wähler*innen. Es wurde im. Ob Treysa in letzter Zeit öfters laut, weil die Bürger der Oberstadt ihren Ängsten lautstark Luft gemacht haben.
Ich bewundere ja immer wieder den Kampfeswillen der Bewohner der Oberstadt. Vielleicht solltet ihr mal öffentlichkeitswirksam BGM Polizei und Verwaltung in eine offene Sitzung inkl. Presse einladen. Bin vor zwei Jahren da weggezogen. Einerseits wegen Freundin andererseits weil ich auch einfach nicht mehr konnte.
Gibt es irgendwelche nennenswerten Errungenschaften, die Herr Hebebrandt angestoßen hat? Mir ist nichts bekannt. Rücktritt und bei der nächsten Kommunalwahl wieder antreten, das wäre ehrlich und würde die Interessen der Bürger vertreten. Wobei man dann halt nicht der ehrenwerte Ortsbeiratsvorsitzende wird, sondern arbeitendes Ortsbeiratsvolk. Aber Arbeiten wollte Herr Hebebrandt ja so gerne – inwiefern ihn seine alte Partei davon abgehalten hat ist mir nicht erkennbar.
Die BFS wir zum Sammelbecken der „Verräter“. Für mich absolutes „no go“, die Partei zu wechseln und am Posten zu kleben, gell Herr Kölle, Herr Theis, Herr Hebebrandt. Mein aufrichtiges Beileid an die an ehrlicher Politik interessierten Mitglieder der BFS, die Zeiten sind jetzt vorbei. Viel Spaß im Dschungel der Eigeninteressen und Postenkleber.
Meine Nachbarn & gute Freunde waren überzeugte BFS Wähler. Spätestens nach Kölle hat sich die Sache auch wieder erledigt 😀 Frage mich ernsthaft ob die Parteiführung der BfS sich überhaupt 2min Gedanken macht ob es so schlau ist jedem Wechselwilligen eine Heimat anzubieten.
Die Interessen von Bürgern vor Ort vertrat, sagt Herr Hebebrand. Ja, die Interessen der Bürger. Wenn Lisa Paus (Grüne) eine Sommerreise vom 13. bis zum 15. August 2023 macht, nimmt Sie 12000€ Steuergeld für die Social-Media-Begleitung. Gut, Hilmar Kopper hätte gesagt das sind nur Peanuts. Aber kommen wir zurück zu den Interessen von Bürgern vor Ort, ob eine 3 tägige Sommerreise eine Social-Media-Begleitung für 12000€ Steuergeld braucht und ob das im Interesse von Bürgern vor Ort ist? Wenn jetzt die Sprachpolizei Ihre Chance wittert, alles nachzulesen im BUSINESS INSIDER.
ja, aber das ist Landtagswahlkampf und hat nun hiermit gar nichts zu tun
Ich kann es nachvollziehen, wenn jemand im Lauf der Zeit mit der Entwicklung einer Partei nicht mehr allzu glücklich ist. Ansichten ändern sich nun mal und das ist wahrlich nichts was ungewöhnlich ist. Schwierig finde ich nur dann ein direktes Hüpfen zum politischen Konkurrenten. Ich denke da sollte man sich, auch vor Respekt des Wahlvolkes, einfach bis zur nächsten Wahl zurücknehmen. Etwas Fingerspitzengefühl sollte man schon erwarten.
Unzufrieden mit der Partei sein und wechseln wollen ist absolut ok. Wenn man sich nicht mehr damit identifizieren kann alles klar. Wie jemand allerdings der innerhalb der Kommunalpolitik an forderster Front steht (Ortsvorsteher des größten Stadtteils) und dann sagt die Partei hat den Fokus aufs Kommunale verloren… das ist irgendwie paradox. Gerade so jemand in so einer Position sollte sich doch gerade darum kümmern können. Davon ab denke ich ein Ortsvorsteher, der nur durch seine Partei die er jetzt verlassen wird zum Ortsvorsteher geworden ist sollte zumindest innerhalb des Ortsbeirates abstimmen lassen ob er trotz Austritt und Überlauf weiterhin Ortsvorsteher bleiben kann. Das wäre die feinere Lösung und hat nicht so ein festkleben am Posten Charme.
So ist die Politik halt. Hauen und stechen überall. Vorsitzende die meinen sie dürfen alles. Und alle nach dem Motto: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!
Ich finde es schon sehr problematisch wenn man sich in der Kommunalwahl im Fahrwasser einer Partei wählen lässt und dann nach kurzer Zeit diese verlässt um andere Mehrheiten, die nicht vom Wähler legitimiert sind, zu schaffen. So Herr Kölle von FW zu BfS, so Marcus Theis (der bekannteste politische Wendehals in Schwalmstadt) von der CDU zu den BfS, so nun auch Herr Hebebrand. Hier hätten alle drei ihren Platz an Nachrücker in der Partei abgeben müssen, sie hätten die Möglichkeit sich dann bei der nächsten Wahl ehrlich den Wählern zu präsentieren.
Es mag durchaus sein, dass sich die FW verändert haben, der grosse Vorsitzende Eroglu machte ja kürzlich sehr verwirrende Aussagen um seine dubiosen politischen und wirtschaftlichen Kontakte zu rechtfertigen. Inzwischen leidet er wohl so stark an Größenwahn dass er schon davon spricht Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister in Hessen zu werden.
Das rechtfertigt aber, wie gesagt nicht dazu., politsche Mehrheiten zu verschieben!
Gibt es zu den dubiosen politischen und wirtschaftlichen Kontakten irgendwo etwas nachzulesen? Das würde mich tatsächlich sehr interessieren.
Lukas,
Sie können einiges hierzu unter der Rubrik Kontroversen nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Engin_Eroglu#Kontroversen
Ferner gibt es, die dort erwähnten Artikel der Frankfurter Rundschau und HNA, dies Sie über google einsehen können.
FR nochmal bzgl. Eroglun un den FW:
https://www.fr.de/politik/freie-waehler-hessen-wahl-2023-akp-lobby-erdogan-verbindungen-zr-92535259.html
Auch gehen offenbar die FW Wiesbaden wegen dem Streit mit Eroglu auf Distanz (leider kostenpflichtig)
https://www.wiesbadener-kurier.de/politik/politik-hessen/wiesbadener-freie-waehler-gehen-ihrer-partei-von-der-fahne-2910360
Die FW versuchen sich zwar ständig daran Dinge wieder gerade zu biegen, zuletzt hier
https://nh24.de/2023/10/03/diskreditierungsversuche-gegen-engin-eroglu-kurz-vor-hessenwahl/
Da wird eine Urkunde der CVJM aus 1996, da war er 14 Jahre alt abgebildet, alles sehr durchschaubar.
Die Kommentarfunktion wurde unterdrückt, soviel Basisdemokratie muss für die FW sein :-)))
Vermutlich hatte er diese Verbindungen (noch) nicht in der Zeit als er Mitglied DER GRÜNEN war.
Aber die Wähler sind ja auch nicht dumm, wenn Eroglu ständ sein Verhalten trivialisiert und die Erdinger Rese von Aiwanger, mit Demokratie zurückholen, damit relativiert es sei eine besondere Form von Wahlkampf in Bayern, dann sagt das viel aus.
Auch andere Zitate Eroglus aus der Vergangenheit wie den Meisterbrief mit dem Master gleichzustellen zeigen einfach nur die Unreife des Kandidaten Eroglu.
Zu den Wirtschaftskontakten zu Müsiad gab es bereits im Herbst 2019 Treffen.
Deren Ideologie ist z.B. hier geschrieben
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%9CS%C4%B0AD
Also Eroglu & FW: si tacuisses, philosophus mansisses
Was wolle sagen?
Herr Hebebrand sollte auch sein Amt als Ortsvorsteher zurückgeben. Er ist dem Amt nie gerecht geworden. Ich finde er macht das ohne Engagement und ohne jeglichen Plan. Es geht schon gar keiner zu den Sitzungen. Es mangelt an vielen Dingen seiner Amtsführung.
verlässt FREIE WÄHLER politik politiker Habe Leute Keine Book ?
Kommentare wurden geschlossen.