Borkener Wecke un Worschtmarkt mit Besucheransturm
BORKEN. Verträge mit höheren Mächten sind in Borken perfekt ausgehandelt. Schon beim Stadtparkfest, als beim gestrigen Wecke- un Worschtmarkt kam die Wärme pünktlich. Der „Die-Sonne-scheint-Effekt“ nach regnerischen Tagen lockt immer ein paar mehr Menschen auf die Straße und in diesem Fall in den Stadtpark. Tausende waren es. 2K, 3K, 4K? Schwer zu zählen.
Nach erst gut einem Jahrzehnt ist es fast nicht möglich, von einem Traditionsmarkt zu sprechen. Kult ist der Markt für Brötchen und Würstchen auf alle Fälle, er wird jedes Jahr beliebter und zählt längst zu den Top-Märkten in Hessen. Das erkennt man im Übrigen schon an den Autokennzeichen rund um den Marktbereich.
Qualität und Geschmack sind im wahrsten Sinne ausgezeichnet
Dabei spielt die Vielfalt der Backwaren und Fleischereiprodukte eine große Rolle und die Qualität der Produkte aus dem Schwalm-Eder-Kreis wird regelmäßig landesweit, europaweit und gelegentlich sogar weltweit beurkundet. Eine Menge Urkunden für – im wahrsten Sinne des Wortes – ausgezeichnete Würste, Brote und Brötchen gab es auch gestern aus der Hand von Regierungspräsident Mark Weinmeister, der die Lebensmittel-Handwerker aus den Innungen im Schwalm-Eder-Kreis lobte. Unterstützt wurde er von Marktmeister und Markterfinder Berthold Schreiner sowie Bürgermeister Marcel Pritsch. Fleischer Bäcker und Sonne strahlten gestern um die Wette.
ANZEIGE
Ein bisschen treibt den Regierungspräsidenten die Sorge um, dass irgendwann niemand mehr die Lebensmittel produziert. Das liegt an vielen bürokratischen Hürden, Vorschriften und den Mangel an Fachkräften. Gleich hinter der Bühne standen seine Kolleginnen des Regierungspräsidiums Gießen. Sie sind zuständig für den Markenschutz der jetzt europaweit geschützten nordhessischen „Ahle Wurscht“. Sie schmeckt nicht allen so gut wie Parmaschinken (oder umgekehrt), aber beide stehen jetzt markenrechtlich auf einer Stufe. Wenn das nicht für Selbstbewusstsein sorgt, was dann?
Rund um zufriedene Gesichter und gesättigte Menschen
Auch Wolfgang Scholz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder, fand lobende Worte für die Bäckereien und Fleischereien im Landkreis. Probleme spielen an einem solchen Tag keine besondere Rolle, die gibt es gerade in allen Branchen. Im weiten Rund der Marktstraße gab es jedenfalls fast ausschließlich fröhliche Gesichter und im Übrigen volle Bäuche und also zufriedene Menschen. Ein Gewinnspiel fand zahlreiche Teilnehmer, die Kleinsten konnten auf dem Europaplatz Karussell fahren und an mehreren Getränkeständen wurde der Durst der Besucherinnen und Besucher gestillt.
Neben den namensgebenden Produkten gab es auch Fleischprodukte vom Wild, Käse, Honig, Schnaps vom Silbersee, Crêpes oder Pommes. Aber auch das traditionelle Nordhessische Weckewerk. Damit verhält es sich so: Man mag es und dann schmeckt es fast immer oder man mag es nicht und dann spielt es kaum eine Rolle, ob es gut ist oder nicht … (Rainer Sander)