KNÜLLWALD / NEUENSTEIN / HOMBERG (EFZE). Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Knüllgebiet appelliert am Montag in einer Pressemitteilung an das Land Hessen, die Naturpark-Förderung auf faire und verlässliche Weise sicherzustellen. Unter anderem Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz fordert, dass mindestens zwei Stellen im Rahmen der Förderung finanziert werden.
Hintergrund:
Die geplante Förderrichtlinie, die bereits für das laufende Haushaltsjahr in Betracht gezogen wird, könnte dazu führen, dass der Zweckverband Knüllgebiet gezwungen ist, sich von seinem Naturpark-Personal zu trennen und stattdessen externe Dienstleister für die notwendige Arbeit einzustellen. Dies mag zwar förderfähig sein, ist jedoch teurer und erfordert mehr Verwaltungsaufwand. Hier steht die Frage im Raum, wie sinnvoll öffentliche Gelder eingesetzt werden.
Die erheblichen Unterschiede in der Förderung der hessischen Naturparke bedrohen den Naturpark Knüll und andere kleinere Naturparke in Zukunft möglicherweise ohne Landesförderung dastehen zu lassen. Die geplante Projektförderung für dieses Jahr sieht vor, dass Naturparke nur dann finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie eine Vielzahl von Projekten mit erheblichem Finanzbedarf umsetzen. Dies gelingt den größeren und etablierteren Naturparken leichter, da sie über besser besetzte Geschäftsstellen und höhere Umlagen aufgrund größerer Gemeinden verfügen. Außerdem ist das über HessenForst bereitgestellte Personal, das die meisten Naturparke nutzen, voll förderfähig, während „eigenes“ Personal nur eingeschränkt förderfähig ist, und das auch nur, wenn Projekte mit erheblichem Finanzbedarf durchgeführt werden.
Bei der Gründung des Naturparks Knüll wurde bewusst auf schlanke Personalkapazitäten gesetzt, in Absprache mit dem hessischen Umweltministerium. Im Gegensatz zu vielen anderen Naturparken verfügt der Naturpark Knüll über keinen eigenen Betriebshof. Erforderliche Arbeiten werden in Kooperation mit den Gemeinden von deren Bauhöfen erledigt, wobei die Gemeinden die Kosten tragen.
Daher muss jedes Jahr erneut überprüft werden, ob genügend förderfähige Projekte innerhalb eines Jahres umgesetzt werden können. Die Gemeinden im Knüll sind stolz auf ihren neuen Naturpark und seine bisherige Entwicklung. Ihre finanzielle Unterstützung kann jedoch nur dann fortgesetzt werden, wenn sie auf eine vorhersehbare und verlässliche Co-Finanzierung durch das Land Hessen zählen können. (wal)
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