GUDENSBERG / FRITZLAR. Der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister hat am Dienstag Gudensberg und Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis besucht.
Feuerwehr Gudensberg
Für die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrleute im Regierungsbezirk Kassel gibt es 2023 viel tun: Vom Hochwasser zu Jahresbeginn über das Sturmtief „Lambert“, das der Region schwere Verwüstungen bescherte, bis hin zur aktuellen Trockenheit, die mit erhöhter Waldbrandgefahr einhergeht.
Die Anforderungen an die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen in der Region sind also zahlreich. Umso wichtiger sind eine moderne Ausstattung und eine gute Ausbildung auf der Höhe der Zeit. Ein Positivbeispiel in dieser Hinsicht konnte Regierungspräsident Weinmeister zum Auftakt der Reihe „RP vor Ort“ in Gudensberg in Augenschein nehmen. Dort besichtigte er zusammen mit Stadtbrandinspektor Markus Iffert den 2018 eingeweihten Neubau des Feuerwehrstützpunktes der Stadt. Der moderne Bau mit großer Fahrzeughalle wurde in diesem Frühjahr um einen Rettungsturm ergänzt. Auf dem fast 13 Meter hohen Turm aus Stahl und Beton lassen sich verschiedene Rettungsszenarien üben, von der Höhenrettung mit Drehleitern über das Verlegen von Schlauchleitungen oder der Personenrettung im Treppenhaus.
„Mit dem neuen Rettungsturm kommt das Großprojekt ,neuer Feuerwehrstützpunkt‘ zu einem erfolgreichen Abschluss“, so Regierungspräsident Weinmeister anerkennend. „Sie verfügen hier in Gudensberg damit über hervorragende Bedingungen, von denen die vielen Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr profitieren. Der Rettungsturm ist ein besonderes Aushängeschild und wird sicherlich zu einem Anziehungspunkt für Feuerwehrleute aus der gesamten Region, die hier Einsätze realitätsnah üben können. Ich freue mich immer, wenn ich die große Begeisterung sehe, mit der sich viele Menschen in ihrer Heimat für die Sicherheit ihrer Mitmenschen engagieren. Mit der Landesförderung für Bau- und Anschaffungsprojekte wie hier in Gudensberg sowie mit unserem Innovationswesen für die Feuerwehren beim RP Kassel unterstützen wir Sie dabei nach Kräften. Wir können von Glück sagen, dass die Feuerwehren in NordOstHessen nach wie vor tief in der Gesellschaft verankert sind. Dafür sage ich Ihnen hier in Gudensberg wie auch allen Feuerwehrleuten in unserem Dienstbezirk meinen herzlichen Dank!“
Nach der Besichtigung des Feuerwehrstützpunktes nutzte Mark Weinmeister die Gelegenheit, sich mit den Vertretern von Stadt und Feuerwehr über aktuelle Themen des Brandschutzwesens auszutauschen, von aktuellen Herausforderungen über Finanzen bis zur Nachwuchsgewinnung und Ehrenamtsförderung.
Mit dem Familienbetrieb Rameil besuchte Regierungspräsident Weinmeister ein echtes Traditionsunternehmen, das mit seiner Kompetenz und seinem großen Produktangebot weit über die Grenzen des Schwalm-Eder-Kreises bekannt ist. Malerisch gelegen in den Fritzlarer Ederauen widmet sich die Familie Rameil in inzwischen fünfter Generation der Aufzucht von Speisefischen. Der 1901 gegründete Betrieb ist damit eines der ältesten Forellenaufzuchtunternehmen in Deutschland. Die Ursprünge liegen im Sauerland, aber seit 1959 ist die Fischzucht in Fritzlar. Neben der Speisefischproduktion verfügt die Fischzucht Rameil auch über jahrzehntelange Erfahrung in der Zucht von Besatzfischen. Diese werden bei Besatzdichten unterhalb des Bio-Standards artgerecht aufgezogen und mit modern ausgestatteten Fahrzeugen frei Aussatzgewässer geliefert.
Der Inhaber Hermann Rameil und sein Sohn Henrik, gaben Weinmeister Einblicke in Aufzucht, Verarbeitung und Vermarktung in den Betrieb mit eigener Räucheranlage, in denen das Unternehmen Fische vom Ei bis zum verkaufsfertigen Speisefisch züchtet und veredelt. Dabei profitiert der Betrieb von der günstigen Lage im Unterlauf der Edertalsperre, die für eine konstante Wasserzufuhr sorgt. Das betriebseigene Wasserkraftwerk liefert dabei mehr emissionsfreien Strom, als der Betrieb selbst verbraucht.
„Fischprodukte aus regionaler Aufzucht und Veredelung, aufgezogen in Ederseewasser und weiterverarbeitet mit Strom aus 100 Prozent Wasserkraft: Hier kann man sehen, wie bei der regionalen Wertschöpfung die Verzahnung perfekt gelingen kann“, zeigte sich Weinmeister beeindruckt. „Traditionsbewusste Betriebe, die zugleich mit der Zeit gehen, machen die Stärke unseres nordosthessischen Wirtschaftsstandorts aus. Wir sind nicht nur berühmt für unsere Ahle Wurscht, auch unsere Forellen sind ein erstklassiges Lebensmittel.“
Nach dem Rundgang über den Zuchtbetrieb durfte sich der Regierungspräsident im betriebseigenen Hofladen bei einer Verköstigung selbst von der Qualität der Produktpalette überzeugen. Neben regionalen Fischprodukten sind dort dank angeschlossenem Seefischhandel auch viele Seefische und Meeresfrüchte erhältlich.
Vorgespräch Hessentag 2024 mit Bürgermeister Hartmut Spogat
Fünf Jahre nach dem Hessentag in Bad Hersfeld kehrt das zehntägige Landesfest zurück nach NordOstHessen: Vom 24. Mai bis zum 2. Juni herrscht in Fritzlar Ausnahmezustand, wenn mehrere Hunderttausend Menschen aus Hessen und ganz Deutschland in der Dom- und Kaiserstadt im Schwalm-Eder-Kreis erwartet werden.
Schon jetzt laufen die Vorbereitungen im Hessentagsbüro der Stadtverwaltung auf Hochtouren. Gemeinsam mit Bürgermeister Hartmut Spogat warf Regierungspräsident Weinmeister einen Blick auf die aktuellen Planungen und besprach, was noch zu tun ist.
Die Dom- und Kaiserstadt Fritzlar ist ein geschichtsträchtiger Ort und feiert zusammen mit dem Hessentag 2024 sein 1.300-jähriges Bestehen. Zugleich ist es dann 50 Jahre her, dass Fritzlar 1974 das erste Mal den Hessentag ausgerichtet hat. Für das zehntägige Landesfest hat sich die Stadt das Motto „Eine Stadt voller Leben“ gegeben. Die Vitalität und Lebendigkeit Fritzlars sollen beim Hessentag zum Ausdruck kommen und auf die Besucherinnen und Besucher überspringen, so Bürgermeister Hartmut Spogat: „Nicht nur wir in Fritzlar freuen uns auf dieses Großereignis, nein – die ganze nordhessische Region ist gerne Gastgeber für das größte Fest der Hessen.“
Überall in der Stadt wird bereits jetzt gewerkelt, damit der Hessentag für die Gäste zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. So wird etwa bereits die Allee im Stadtkern umgebaut, über die am zweiten Hessentagssonntag der große Festumzug ziehen wird. Rund um den Hessentag sucht die Stadt noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich für eine Aufgabe bewerben können.
„Für jede hessische Stadt ist es eine begehrte Ehre, den Hessentag auszurichten. Ich kann die Stadt Fritzlar nur beglückwünsche, dass sie bereits zum zweiten Mal dieses Vorrecht ergattert hat“, so Regierungspräsident Weinmeister anerkennend. „Schon jetzt spürt man überall im Ort gespannte Erwartung, denn von den Impulsen, die der Hessentag für die Stadtentwicklung bietet, profitieren viele Hessentagskommunen noch über Jahre. Gleichzeitig ist der Hessentag eine gute Gelegenheit, unsere schöne nordhessische Heimat einem großen Publikum zu präsentieren und Werbung in eigener Sache zu machen. Denn Fritzlar, der Schwalm-Eder-Kreis und die ganze Region haben einiges zu bieten und sind nicht nur zum Hessentag eine Reise wert. In diesem Sinne wünsche ich der Stadt weiterhin gutes Gelingen und bei aller Arbeit viel Spaß bei der Vorbereitung des Hessentags. Ich bin kommendes Jahr auf jeden Fall mit dabei!“ (pm)