SCHWALMSTADT. Im Asklepios Klinikum Schwalmstadt sind nicht nur Menschen tätig, die ausschließlich aus der Schwalm stammen, vielmehr ist die Klinik ein Schmelztiegel aus Mitarbeitenden, die ihre Wurzeln in anderen Regionen Deutschlands und auch weit darüber hinaus haben.
Um dem Fachkräftemangel hierzulande entgegenzuwirken, unternimmt Asklepios unter anderem gezielt Anwerbungen in verschiedenen Ländern der Erde.
Astrid Sachs (59), Integrationsbeauftragte im Ziegenhainer Krankenhaus sowie examinierte Krankenschwester und Praxisanleiterin, nimmt die Neuankömmlinge quasi „an die Hand“ und hilft ihnen bei ihrem Start. „Ich begleite die Rekrutierung von Pflegefachkräften aus Drittstaaten“, umschreibt sie eine ihrer Aufgaben, „vom ersten Kontakt, über ein Vorstellungsgespräch via Skype, bis hin zur Ankunft in Deutschland“. Dazu gehören unter anderem die Vorbereitung aller notwendigen Dokumente und Anträge bei Behörden, Organisation von Wohnungen und Sprachkursen sowie alle weiteren sozialen Aspekte. „Ich helfe ihnen während des Anerkennungsprozesses durch Praxisbegleitung und Unterricht“, erzählt sie weiter, die Abschlussprüfung werde schließlich gemeinsam mit dem Asklepios Bildungszentrum Nordhessen abgenommen. „Zurzeit betreue ich etwa 50 Menschen, sie kommen aus Indien, der Ukraine, dem Libanon, Albanien, Tunesien und der Türkei“, zählt Sachs auf, „sobald die Visa vorhanden sind, erwarten wir auch Fachkräfte aus dem Iran“.
Leckeres Essen verbindet
Neben dem rein organisatorischen Ablauf will sie die Menschen aber auch in das soziale Gefüge integrieren – so kam die Idee mit der „kulinarischen Weltreise“ auf. Kürzlich war es so weit und der Vortragsraum im Untergeschoss der Klinik wurde in ein internationales Restaurant verwandelt. „Alle sollen die Möglichkeit haben, einen Teil ihrer Kultur zu präsentieren“, lautete das Ziel der Veranstaltung – im Vordergrund stand leckeres Essen, aber auch traditionelle Kleidung und Musik gehörten dazu. An der Längsseite des Raumes war das Büfett aufgebaut, Platten mit Fleischbällchen, Schüsseln mit Salaten, Töpfe mit Suppen, Schälchen mit Dips, Teller mit reich dekorierten Häppchen und vieles mehr ließ den etwa 80 angemeldeten Gästen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Doch sie mussten sich noch einen Moment gedulden, denn nach der Begrüßung durch Astrid Sachs, gaben Sabeena und Joseph jeweils ein Lied aus ihrer indischen Heimat zum Besten. Schließlich wurde der leckere Ausflug in verschiedene Regionen der Welt freigegeben. Gefüllte Teigtaschen aus Nordafrika reihten sich neben ukrainische Frikadellen und indisches Gemüse – dazwischen durfte auch das Schwälmer Bauernbrot mit deftiger Ahle Wurscht nicht fehlen. Neben herzhaften Speisen aus der warmen und kalten Küche, stand für den zweiten oder auch dritten Gang eine Auswahl an süßem Gebäck, Kuchen und Desserts bereit. „Sehr lecker“ oder einfach nur „mmhh“ waren die häufigsten Kommentare der Genießer dieser Spezialitäten-Gala – gleichzeitig kam man mit der einen Köchin oder dem anderen Koch ins Gespräch über interessante Geschmacksrichtungen. „Die Resonanz war sehr gut, jeder konnte sich einbringen und man sah – gemeinsames Essen verbindet und lässt den gelegentlichen Alltagsstress auch mal in den Hintergrund treten“, zeigte sich Astrid Sachs zufrieden mit dem Erfolg. „Wir hatten bereits vor der Pandemie ein Fest dieser Art, damals war die Anzahl der Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund jedoch noch wesentlich geringer“, blickte sie zurück. Um der Veranstaltung einen nachhaltigen Charakter zu verleihen, wurden alle Speisen fotografiert und sollen demnächst, zusammen mit den dazugehörigen Rezepten, in einem Kochbuch erscheinen.
Sprache und Bürokratie hemmen
Die Internationalität im Gesundheitswesen birgt natürlich immer Herausforderungen, „wir profitieren von den Erfahrungen der Mitarbeitenden, die je nach Herkunftsland aus einem anderen Gesundheitssystem kommen, aber am Anfang ist die Sprache die größte Hürde für alle“, weiß die Integrationsbeauftragte. Ein Sprachkurs vor Ort sowie Praxisanleiter:innen und Ansprechpartner:innen seien erforderlich, um die Einarbeitung der neuen Kolleg:innen voranzubringen, ohne dabei alle Beteiligten zu überfordern, macht sie deutlich – dazu benötige man feste Strukturen und Standards. „Die allgemeinen Bedingungen vor Ort müssen stimmen“, betont Sachs, „wichtig ist ausreichend Wohnraum, Kindergartenplätze und Einkaufsmöglichkeiten, die bestenfalls fußläufig erreichbar sind“. Bei der Schaffung entsprechender Infrastruktur sei die Politik gefragt, macht sie deutlich – nicht anerkannte ausländische Führerscheine oder Busverbindungen, die nicht an den Schichtdienst angepasst sind, seien nur einige der bürokratischen Hürden, die die notwendige Zuwanderung ausländischer Fachkräfte erschwere. Im Klinikalltag will Astrid Sachs die Hürden des Miteinanders so niedrig wie möglich halten – die „kulinarische Weltreise“ half sicherlich, einen Teil dazu beizutragen. (pm)
19 Kommentare
Liebe Dauerkommentierende
statt ein nach dem anderen off-topic Kommentar zu verfassen, solltet ihr doch einfach mal wenigstens den Bericht lesen, den ihr kommentiert.
das einzig mehr oder weniger interessante an all diesen Kommentaren bisher ist, dass sich niemand mit dem eigentlichen Thema beschäftigt. Der Inhalt ist eine Teambuilding Maßnahme, um die verschiedenen Kulturen der Mitarbeiter in einem Krankenhaus miteinander zu vernetzen. Da spricht vieles für und überhaupt nichts dagegen, das ist eine schöne Sache. Es geht weder um Essen für Patienten, noch um Kosten pro Patient oder politische Diskussionen.
Also jetzt der Kommentar zum Thema. ich finde es eine gut gelungene Aktion der Asklepios mit ihrer Integrationsbeauftragten um hier eine Gemeinschaft zu stärken, die wirklich schwere Arbeit leistet und mit knappen Ressourcen kranke Menschen gesund pflegt. Hut ab für die, die diesen Dienst tun und auch für die Idee einer gemeinsamen kulinarischen Weltreise. nur so kann aus fremden zuerst Kollegen und später vielleicht Freunde werden.
Die ganze Struktur muss geändert werden da ein Patient kaum noch was wert ist.
Leider gibt es zu wenig Geld für den Patienten zu versorgen im Durchschnitt 7 € pro Tag.
Was will man da noch kochen.
Schade dass der Mensch immer mehr in den Hintergrund gerät.
Kein Wunder das die AFD gewählt wird bei dem gegender, dass man täglich vorgesetzt bekommt.
Was die AfD nun mit dem Thema zu tun hat, egal. Hauptsache raushauen…
Also wer wegen gendern, daß man tun oder lassen kann, AfD wählt, dem ist fürwahr nicht mehr zu helfen 🤣
Ich nehme an, du Upps bist männlich, wie geht’s deinem Mann/Freund/Lebensgefährten und wählt der auch die AfD?
Da stimme ich Ihnen zu. Wenn man dann die Forderung betrachtet, daß auf jeder Station ein Ofen stehen sollte, um TK Kost auszupacken, erhitzen und zu verteilen und das von überbelastetem Pflegepersonal, da fällt einem nichts mehr ein.
Wer mal eine Woche ohne Nahrung auskommen muss, für den ist der Haferschleim ein Festmahl und für eine Bratwurst mit brauner Soße, lässt du alles liegen.
Da scheint aber ein Nordhesse nicht zu wissen, was alles an Krankheiten so vorkommt im Leben und das zum Heilungsprozeß auch die Ernährung beitragen kann.
Mampf weiter was dir vor die Nase kommt, ich hoffe du musst nie in ein Krankenhaus.
Nordhesse, es ist gut dass wir eine Demokratie haben.
Unser Problem ist nur dass die Lobbyverbände zuviel Einfluss hatten und haben.
Die Hersteller (und was sonst noch quasi als Folge dranhängt Pharmaindustrie usw.) von Fertigmenue und sonstigen, sagen wir ungesunden Lebenmitteln verhindern seit Jahren, dass seitens den demokratisch gewählten Abgeordneten Aufklärung und Transparenz kommt.
Wenn jetzt Bürgerräte Empfehlungen geben, dann ist dass doch umsomehr gelebte Demokratie.
Das hat nichts damit zu tun das es Belehrungen zur persönlichen Lebensführung sind, sondern Empfehlungen.
Die Ekelbilder auf den Zigarettenschachteln führen ja auch nicht zum Verbot des Rauchens.
Es bleibt ja eine freiheitliche Demokratische Entscheidung (das sollte Sie doch erfreuen) ob man sich an die Empfehlungen hält oder nicht.
Nordhesse lass Deine Welt mal auswuchten die läuft unrund. Wer hat denn die Lebensmittelskandale der letzten Jahre aufgedeckt? Die Politik und Gesundheitsämter haben weggeschaut. Erst Journalisten haben den Ball ins Rollen gebracht. Du bist echt sowas von naiv bei Polikern 🫣
Asklepios Kümmert sich um ihre ausländischen Mitarbeiter ???
Als vor ein paar Jahren die 1. Angekommen waren hatte sich von Asklepios keiner um die neuen Mitarbeiter Gekümmert und ihnen auch bei nix hilfreich unter die Arme Gegriffen.
Es waren dann doch eher die Landsleute die hier in Schwalmstadt seit vielen Jahren Leben und deren Partner die ihnen da hilfreich zur Hand gegangen sind und ihnen Geholfen hatten bei Problemen des täglichen Lebens oder bei Behörden ect.
Die meisten sind ja auch schon wieder von Asklepios weg und Arbeiten jetzt in andern Kliniken wo die Bedingungen und die Infrastruktur auch viel besser sind wie bei Asklepios in Ziegenhain.
🤷🏼 .. wenn Kliniken privatisiert werden.
und die Menschen die da krank liegen, warten voller Sehnsucht auf Essen, das den örtlichen Gegebheit nahe kommt.
Da gibt es dann so tolel genesungsfördernde Speisen wie Bratwurst mit brauner Sauce und Kartoffelbrei, Schnitzel mit viel panade und wenig Fleisch, das zumeist auch noch zäh oder mehr als durch ist. Nachwürzen ? Die Speisepläne enthalten nicht alles was man bestellen kann. Darauf wird man nicht aufmerksam gemacht.
Ein anderer Scheidemann hatte sich ein wunderbares Pseudonym zugelegt: Henner Pfiffendeckel !
Ja, der Philipp 🫶🏻😂
Habe es leider nicht so ganz korrekt geschrieben
Piffendeckel – ist Richtig
Eine Ursache ist darin zu Shen, das man zubereite und warm hält. Das ist allemal schlechter, als TK Ware mit bhoher Qualität vor Ort zu erhiten und direkt zu verteilen.
Jede Station ein Ofen. Keine Transporte erforderlich.
Digitale Buchung bis kurze Zeit vor Start des Erhitzen und nicht da erst jemand durch die Station wandert und Bestellungen entgegenn nimmt. Spart Essen, das sonst weggeworfen wird.
Leider wird da nur auf den cent im Einkauf geschaut.
Dabei zeigen bundesweit vile Kantinen mit großen Menge, das man sher preiswert und lecker Essen zubereiten und bereitstellen kann.
Wenn ich schon 10 € am Tag zahle, dann sollte dem auch ein echter gegenwert gegenmüber sehen.
Schön, wie Intigration funktioniert!
Asklepios sollte mal wieder anständiges Essen für die Patienten machen, und nicht diese aufgewärmte Pampe. Nicht umsonst geben sich die Lieferdienste die Klinke in die Hand.
genau so ist es!
Das schlechte Essen fördert die Genesung, man will nur schnell da raus.
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