WILLINGSHAUSEN. Barrieren einreißen, Augen öffnen und Potenzial aufzeigen, wollten am Samstag Mitglieder der Kultur-Initiative-Willingshausen (KIWI). Die für wenige Stunden gesperrte Merzhäuser Straße in Willingshausen sollte ein Signal für eine Kunstmeile auf der zukünftig verkehrsberuhigten Kreisstraße, der Merzhäuser Straße zwischen der Hauptkreuzung Wasenberger Straße und dem Volkmann-Platz, setzten.
Die Initiatoren erhoffen sich, durch die Kunstmeile, das Revier vor dem Gerhardt-von-Reutern-Haus, der Kunsthalle und dem Reutern-Platz, für Kultur und Tourismus zu stärken, in seiner Bedeutung aufzuwerten, gleichzeitig verkehrssicherer zu machen und die Kunstmeile dann in das Jubiläum „200 Jahre Künstlerkolonie Willingshausen“ einzubetten.
Da gerade auch Besucher auf dem Weg zwischen Parkplatz und den Ausstellungen betroffen sind, ist uns die Idee gekommen, diesen Straßenabschnitt zu einer Kunstzone zu machen und hier den Fußgängern Vorrang zu gewähren, sagte Margitta Braun-Biskamp.
Zudem setzt sich die Initiative für eine sichere Fußgängerquerung auf der Wasenberger Straße zwischen den Bushaltestellen und dem Mehrgenerationen Platz / der Prof.-Carl-Bantzer-Straße ein.
Bisher traf die KIWI Initiative auf blinde Augen und taube Ohren bei der Gemeindeverwaltung in Wasenberg und der Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft (WTB). Alle Anläufe der Kultur-Initiative-Willingshausen scheiterten in der Vergangenheit, das Überqueren der Straßen sicherere zu machen und das Revier mit einer Kunstmeile für Besucher und Einheimische des Malerdorfs aufzuwerten.
Der Ortsbeirat in Willingshausen und Ortsvorsteher Jörg Waldhelm stehen hinter dem Projekt, was auch so bereits beschlossen worden war, sagte Waldhelm.
Lebendig wurde die Kunstmeile am Samstag mit dem Art Mobil von Arbeit und Bildung e.V.
Unter anderem bot Elena Gavrilova auf dem gesperrten Abschnitt der Merzhäuser Straße auch für geflüchtete Kinder und Frauen aus der Ukraine einen Filz-Workshop an.
Jugendliche Graffiti-Künstler aus dem Landkreis-Marburg-Biedenkopf besprühten ein Wasserfass von Jörg Haafke, das jetzt mit einem Landschaftsbild vermutlich einen „Ehrenplatz“ in Willingshausen finden wird.
Im Vorfeld des 14. Straßenmalerfestival in Neustadt (15. und 16. Juli) entstanden auf dem Straßenbelag vergängliche Kunstwerke aus Kreide, die, so eine Auflage der Straßenverkehrsbehörde, zum Ende der Veranstaltung wieder entfernt werden mussten. Zuvor löste aber der einsetzende Regen die Kunstwerke schon teilweise auf. (wal)
12 Kommentare
Willingshausen – da muss man hin.
Oder einfach gesagt: „Geld und Angst haben wir nie gekannt!“
Sehr Interessant. Vielen Danke für Ihre Einschätzung. Jetzt interessiert es mich natürlich brennend, welche Persönlichkeit ein neuer, sagen wir mal In Wasenberg zugezogener mitbringen muss um zu passen ?!
Genauso ist es in Wasenberg. Ich wünschte wir hätten in einem anderen Ort gebaut.
Stimmt. Jetzt ist die Bundesstraße endlich wieder frei und der Verkehr in Willingshausen beruhigt sich nach und nach … da sperren wir erstmal eine Straße für eine absolute Minderheit. Meine Erfahrung mit der Gemeinde Willingshausen hat gezeigt, dass man mit den Beschäftigten durchaus normal reden kann. Wenn die Wünsche und Anregungen im Straßenverkehr nicht umgesetzt werden hat das oft auch ganz einfache Gründe. Ich möcht mir nicht ausdenken wo wir langfahren wenn selbsternannte Künstler mit ihrer allumfassenden Weisheit den Verkehr regeln. Ich bin nur hinzugezogener Einwohner von Wasenberg aber so richtig kann ich die Unsicherheit nicht verstehen. Wenn nicht gerade eine große Umleitung durch Wasenberg führt gibt es zwar Verkehr ja, aber ich ab bisher keine gefährlichen Situationen erlebt. Dabei bin ich dank meinem Hund zu allen Tageszeiten unterwegs und habe selbst ein Kind. Auch meine Schwiegereltern die altersbedingt nicht so schnell unterwegs sind haben auch nur den Kopf geschüttelt. Vielleicht sollte man nicht jedem selbsternannten experten eine Reichweite geben ohne die Gegenseitige richtig zu Wort kommen zu lassen.
Hier noch ein Nachtrag zu den blinden Augen:
– Wenn ich meine Gegenüber als blind bezeichne, kann ich mich als Einäugiger gut als König aufspielen.
– Von Willingshausen auf dem Weg durch die Neustädter Straße wäre beim Blick nach links Blindheit von Vorteil. Vom Volkmann-Platz bis zum Abzweig nach Bernsburg sieht man gerne die Splitter in den Augen der Willingshäuser, aber nicht die Balken in den eigenen Augen.
Unglaublich, wie hier für Privatvergnügungen der öffentliche Raum beansprucht und für den Verkehr gesperrt wird! Was für eine Farce! Diese ganze Aktion hat NICHTS Verbindendes, sondern spaltet das Dorf nur noch mehr.
Hallo KASSANDRTA, man könnte fast meinen, dass diese Spaltung beabsichtigt ist? Wenn 2 sich streiten, freut sich der Dritte? Und dann könnte man doch sehr gut als Retter auftreten.
Zu dem folgenden Zitat „… blinde Augen und taube Ohren …“ kann ich für mich persönlich nur sagen, dass ich nach den „seriösen Berichterstattungen einiger Online-Portale“, diversen Leserbriefen, internen und externen „Tatsachenbehauptungen“ über die WTB und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einschließlich Geschäftsführung meine Ohren einfach auf Durchzug gestellt habe. Von der Vereinigung „Malerstübchen Willingshausen e. V.“ garnicht erst zu reden. Mit diesen Behauptungen stellen sich die Verfasser selbst ins Abseits.
Kleiner Hinweis an die Verfassserin oder den Verfasser. Die korrekte Schreibweise ist „Gerhardt von Reutern-Haus“.
Ansonsten wünsche ich weiterhin die zahlreiche Unterstützung, die auf den Fotos zu sehen ist.
Mit Hochachtung
Paul Dippel
„zAhLrEiChE UnTeRsTützUnG“ die 20 Leute die da waren und dann sind davon 50% von den Veranstaltern, hat ja jede Menge Menschen angezogen und erfreut… NICHT.
Ich meinte das schon so, dass die erwarteten Massen ausgeblieben sind und die ganze Aktion bei den Willingshäusern ziemlich ins Leere gelaufen ist. Willingshäuser oder gar Schwälmer als Pappnasen zu bezeichnen und darauf hoffen, dass sie vor Angst erzittern und gefügig werden? Diese Rechnung ist noch nie aufgegangen!
Da kann man nur froh sein, dass gewisse Personen Schwalmstadt verlassen haben!
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