SCHWALMSTADT-ROMMERSHAUSEN. Eigentlich wollten die Mitglieder des Dorfvereins Rommershausen schon im Jahr 2020 das 777-jährige Bestehen ihres Dorfes feiern. Dazu fanden sich im Vorfeld über 20 Aktive zusammen, die organisierten und planten. Ein Dorf-Infoabend im März, dem Coronajahr 2019, fand noch vor dem Lockdown statt – das Fest aber musste ausfallen.
Im Herbst 2022 trat die Organisationsgruppe erneut in die Planung eines Jubiläums ein. Einiges musste reaktiviert, anderes komplett neu geplant werden. Der nächste Versuch war dann „777+1“, doch auch dieses Fest konnte nicht ausgerichtet werden. Jetzt findet also im dritten Anlauf die Jubiläumsfeier zum 780-jährigen Bestehen Rommershausens am 17. und 18. Juni statt.
Für das Markttreiben am Sonntag, dem 18. Juni ab 11 Uhr sind in der Corona-Zeit einige Aussteller abhanden, andere hinzugekommen. Eine zusätzliche und unerwartete Herausforderung lauerte bei der Erstellung eines Sicherheitskonzepts für das Konzert von Take Five am 17. Juni und auch den Markttag. Erneut standen damit die Planungen auf der Kippe, aber auch diese Hürde konnte letztlich genommen werden. Nicht nur dabei erhielten der Verein Unterstützung von der Verwaltung der Stadt Schwalmstadt und dessen Bürgermeister.
Hintergrund
Vor etwa 780 Jahren wurde Rommershusen in historischen Dokumenten erstmals erwähnt. Daraus wurde über die Jahre Rommershausen. Als eher kleiner Ort blickt Rommershausen nichtsdestoweniger auf eine interessante Geschichte zurück. Um 1300 gehörte die Siedlung, die zunächst nur aus wenigen Höfen bestand, zur Grafschaft Ziegenhain. Über die Jahre wechselte die Verwaltung mehrfach, bis 1974, nach Abschluss der Hessischen Gebietsreform, der heutige Zustand erreicht wurde. Während all dem Hin und Her und auch von den Wehen der Weltkriege unbeeindruckt floss und fließt dabei die Schwalm an den Rommershäusern vorbei und erinnert immer wieder daran, wo das kleine Örtchen heute hingehört: zur Stadt Schwalmstadt im Schwalm-Eder-Kreis.
Sehenswürdigkeiten
Neben einigen Fachwerkhäusern, die bis in die heutige Zeit erhalten sind, findet sich in Rommershausen noch das Schloss, das ab dem Jahr 1539, bestehend auf einer alten Gutsanlage, aufgebaut wurde. Seit 1765 ist dieses Schloss im Besitz der Familie von Schwertzell.
Der Meteorit
Im April 1916 erhielt Rommershausen Besuch aus dem All. Ein gut 60 kg schwerer Meteorit schlug in einem nahegelegenen Waldstück ein, ohne jedoch größeren Schaden zu hinterlassen. Das sorgte sogar dafür, dass Alfred Wegener – ja, genau der, nach dem heute unter anderem viele Straßen und ein bedeutendes Institut benannt sind – auf der Suche nach dem Meteoriten nach Rommershausen kam. Der heute eher als „Meteorit von Treysa“ bekannte Himmelskörper befindet sich in einem Museum der Universität Marburg, eine Kopie kann jedoch im Museum der Schwalm in Ziegenhain besichtigt werden.
Alle Informationen auch zum Programm unter www.780jahre.de (wal)
4 Kommentare
Das wird sicher ne tolle Geschichte! Feiern und organisieren können die Römer schon immer gut. Lohnt sich bestimmt !
Vielen Dank für die „Blumen“ 😉 dann bis in 4 Tagen 🙋🏼♂️🍻
Natürlich 14 Tage 🙈
Ich freue mich wirklich darauf! Ich habe von Bekannten aus Rommershausen gehört, was die Bewohner in den letzten Jahren bei der Organisation des Festes durchgemacht haben. Trotz all des Stresses ist das Dorf immer noch voller Begeisterung. Sie haben mit eigenen Mitteln und Leistungen ein großartiges Programm auf die Beine gestellt, und ich denke, solche Veranstaltungen sollten durch unseren Besuch unterstützt werden! Es ist wirklich schön, ein Fest mit einem Markt in Schwalmstadt zu haben, anstatt immer nur in Ziegenhain oder Treysa. Als jemand aus Ziegenhain finde ich, dass die Dörfer ihren eigenen Charme haben und einen bewundernswerten Zusammenhalt in dieser Zeit zeigen.
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