Verkehrsberuhigung und touristische Perspektive für das Malerdorf
WILLINGSHAUSEN. Die Kultur-Initiative-Willingshausen (KIWI) schlägt für das Malerdorf Willingshausen die Einrichtung einer „verkehrsberuhigten Zone für die Kunst“ vor.
Diese „Kunstmeile“ soll in der Merzhäuser Straße zwischen der Hauptkreuzung und dem alten Markt, dem heutigen Volkmann-Platz entstehen. „Mit dieser Anregung möchten wir auf eine Möglichkeit aufmerksam machen, die Verkehrssicherheit in der Ortsmitte zu verbessern und zugleich den Kunstgenuss im Umfeld der Kunsthalle fördern“, erläutert die KIWI-Vorsitzende Margitta Braun-Biskamp den KIWI-Antrag an die Gemeinde. Mehrfach seien Anläufe gescheitert, die Straßenquerungen in der Ortsmitte sicherer zu machen. „Da gerade auch Besucherinnen und Besucher auf dem Weg zwischen Parkplatz und den Ausstellungen betroffen sind, ist uns die Idee gekommen, diesen Straßenabschnitt zu einer Kunstzone zu machen und hier den Fußgängern Vorrang zu gewähren“, fährt Braun-Biskamp fort.
Die bereits im Umfeld der Merzhäuser Straße vorhandenen Standorte für Kunst, Kultur und Tourismus könnten mit der Kunstmeile verbunden und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dazu gehörten Kunsthalle und Reutern-Haus, der Reutern-Platz, der Volkmann-Platz, das Hirtenhaus und Rangs-Hof, und es seien vielfältige Entwicklungspotentiale für weitere Ausstellungsorte, ein gastronomisches Angebot, Ferienwohnungen u. v. a. m. denkbar, so die KIWI-Vorsitzende. Darüber hinaus sei die Kernzone der Kunst in der Ortsmitte in zahlreiche weitere kulturrelevante Örtlichkeiten eingebettet und verfüge Willingshausen damit über eine attraktive und breite Grundlage für einen mutigen touristischen Auftritt.
Die KIWI setzt sich vor diesem Hintergrund dafür ein, die am Ort vorhandenen Elemente und Angebote zu einem gemeinschaftlichen Projekt zusammenzubringen und die Synergien zu einer Stärkung des Alleinstellungsmerkmals „Malerdorf Willingshausen“ zu nutzen.
Die KIWI sieht die „Initiative Kunstmeile Willingshausen“ damit als einen wesentlichen Beitrag im Konzert der Aktivitäten zur Ausgestaltung des Jubiläums „200 Jahre Künstlerkolonie Willingshausen“. Es sollte – so Braun-Biskamp weiter – vor allem auch darum gehen, den Blick auf die Zukunft und die Perspektiven des Malerdorfes richten.
Gerade die bislang ohne touristische Unterstützung agierenden Standorte im Umfeld der vorgeschlagenen Kunstmeile Willingshausen machten mit ihren eigenständigen Aktivitäten ein beträchtliches Potenzial für die Integration in ein Gesamtkonzept für das „Malerdorf Willingshausen“ deutlich, erläutert die KIWI-Vorsitzende.
„Mit Blick auf das 200 Jahre-Jubiläum sollte daher die Initiativkraft des Dorfes, der Gemeinde, aber auch der Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft mbH (WTB) darauf ausgerichtet sein, Willingshausen zu einem ernst zunehmenden, modernen „Cooltour-Ort“ und einem Highlight in der Kultur-Landschaft Hessens zu entwickeln“ fasst Margitta Braun-Biskamp zusammen.
Die KIWI lädt schon jetzt zu einer Visualisierung der Kunstmeile in Form einer „Mitmach-Aktion auf der Straße und für die Kunst“ für Samstag, den 1.7. ein. Dafür ist eine Sperrung des Straßenabschnittes an der Kunsthalle vorgesehen und sollen Straßenmaler, Graffiti-Aktionen, aber auch klassische Formen der Malerei und andere Künste den Straßenfreiraum beleben.
Dem Gemeindevorstand überreichte die KIWI eine ausführliche Präsentation der Konzeptidee „Kunstmeile Willingshausen“ und bot sich für weitere Beratungen dazu und zur Unterstützung bei der Umsetzung an. (Jörg Haafke)
4 Kommentare
Das eine ist eine Kreisstraße, das andere eine Landesstraße. Wer da wohl das Sagen hat? Kann mann/frau nachlesen.
@ Wasenberger
Tempo 30 Zonen werden wie andere innergemeindliche Themen von der Gemeindevertretung entschieden, das sind keine einseitigen Entscheidungen, sondern Mehrheitsentscheidungen. Gemeindevertreter sind demokratisch gewählte Repräsentanten der Kommune, wir haben eine parlamentarische Demokratie, wo die Mehrheit der Gemeindevertreter die Gemeinde für eine Legislatur vertreten. Will man dort mitreden, muss man sich wählen lassen, wurde man gewählt, kann man sich dagegen wehren, aber ein Erfolg ist nicht garantiert. Wenn Sie da so auftreten wie hier werden die anderen Gemeindevertreter ihre Freude an Ihnen heben. .
Tempo 30 Zonen werden von den Ordnungsbehörden festgelegt und gehen nur unter bestimmten Voraussetzungen, Stadtparlamente haben da seltenst mit zu tun. Bislang dürfen Kommunen auch schon selbstständig Tempo 30 einführen, zum Beispiel vor Kitas, Schulen und Pflegeheimen oder aus Gründen des Lärmschutzes. Das müssen sie aber immer begründen und die Tempolimits wieder aufheben, wenn die Gründe nicht mehr gegeben sind.
In Ergänzung dieser mehr als grandiosen und überragenden, nicht zu überbietenden Idee schlage ich ganz privat vor, zuvor die angefangenen Baustellen und kunstkritischen Umgestaltungen unter hervorragendem Einsatz von blauem Flatterband und geschottertem Zugang in wirksame Inszenierungen und verständliche Aufforderungen für Besucherinnen und Besucher, vor allem aus Richtung Bernsburg und Neustadt, zu arrangieren.
Dazu noch die geförderten KuKukswege auf „Hochglanz poliert“, fehlende Tafeln ergänzt und das Hinweisschild von halbacht wieder auf 12 Uhr Mittags fest in die Halterungen gerückt! Die Touristenströme werden anschwellen!
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