Grifte: Neue Kita offiziell übergeben
EDERMÜNDE. Viel Raum für eine zeitgemäße Kleinkindpädagogik, ein hoch motiviertes Team und ein vielleicht etwas außergewöhnliches Erscheinungsbild. So lassen sich die wichtigsten Eigenschaften der neuen Kita Pusteblume in Grifte am besten auf den Punkt bringen.
Am vergangenen Samstag wurde das Gebäude, das Platz für sieben Kindergartengruppen bietet, nach rund zweijähriger Bauzeit im Rahmen eines Festaktes an die zukünftigen Nutzer übergeben. Den von der Kita angebotenen „Tag der offenen Tür“ nutzen einige Hundert Besucher, um sich ein eigenes Bild vom Inneren der neuen Kita zu machen.
Für alle Kinder einen Kita-Platz anbieten
Bürgermeister Thomas Petrich erinnerte bei seinen Begrüßungsworten an den Baubeginn im Oktober 2020, der bereits unter Pandemiebedingungen stattfinden musste. Corona und die darauffolgende Unterbrechung weltweiter Lieferketten sowie der Überfall Putins auf die Ukraine hätten während der gesamten Bauphase für erschwerte Bedingungen gesorgt. Der Bürgermeister bedankte sich bei den Architekten und bei den am Bau beteiligten Handwerkern für das immer spürbare Engagement, um die außergewöhnlichen Herausforderungen kooperativ und auf bestmögliche Weise zu lösen. Die Gemeinde sei laut Bürgermeister sehr stolz, nun Eigentümer und Betreiber einer etwas besonderen Kindertagesstätte zu sein.
Eine besondere Rolle spiele dabei die Raumaufteilung der Kita, die im seinerzeitigen Planungswettbewerb maßgeblich für die einstimmige Entscheidung der Jury gewesen sei. Auch wenn die Kosten von der ersten Berechnung der Architekten in Höhe von 5,4 Mio. EUR durch die diversen Krisen auf rund 7,2 Mio. EUR anstiegen, sei dieses Geld sehr gut investiert. Denn ein zuverlässiges und pädagogisch hochwertiges Kita-Angebot sei für junge Familien absolut unverzichtbar, so der Bürgermeister. Die Gemeinde Edermünde könne mit dem Neubau in Grifte – und mit dem von der Evangelischen Kirche betriebenen Zwillingsbau in Besse, der in Kürze bezogen wird – für alle Kinder einen Kita-Platz anbieten.
Architekt taucht in neue Welt ein
Der Ideengeber für das Bauwerk, Johannes Lott von Löser Lott Architekten (Berlin), berichtete über seine Erfahrungen seit dem Wettbewerbssieg: „Als Architekt taucht man bei jedem Projekt für eine bestimmte Zeit in eine neue Welt ein“, so Lott. Die Mitarbeiter des Büros freuten sich, jetzt ihre planerische Idee in Benutzung erleben zu können. Jürgen Kaufmann, Erster Kreisbeigeordneter und Chef der Fachaufsicht des Schwalm-Eder-Kreises gratulierte zu dem modernen Bauwerk. Kaufmann forderte ein stärkeres Engagement des Landes bei den Investitions- und Betriebskosten für Kindertagestätten, denn vor allem die jährlichen Betriebskosten seien in fast allen Kommunen des Landkreises inzwischen der höchste Ausgabenposten und ließen finanziell kaum noch Luft für andere Bereiche.
Für die Edermünder Gemeindevertretung schaute deren Vorsitzender Armin Wicke zurück auf die mehrjährige Planungs- und Bauzeit. Es habe in dieser Zeit im Parlament immer wieder erheblichen Diskussionsbedarf gegeben, der nicht immer einfach gewesen ist, so der Vorsitzende. Armin Wicke: „Unser Job in der Gemeindevertretung war und ist es, über den richtigen Umgang mit Krisen zu entscheiden und hierfür die Mittel freizumachen, damit wir auch bei schwierigen Rahmenbedingungen zu einem guten Ergebnis kommen“. Das sei laut Wicke unter dem Strich gut gelungen und das Ergebnis könne sich wahrlich sehen lassen.
Eltern, Kinder und Mitarbeitende ausgesprochen „happy“
Der Sprecher des Elternbeirates Benjamin Vogt berichtete über die Erfahrungen der Eltern in den ersten Wochen seit der Betriebsaufnahme Anfang März. Nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch das Personal sei demnach ausgesprochen „happy“ mit der neuen Einrichtung. Die Eltern freuen sich laut Vogt sehr darüber, dass ihre Kinder in dieser tollen Einrichtung aufwachsen können. Im Namen der Eltern dankte Vogt dem Kita-Team besonders für die engagierte Arbeit an dem neuen pädagogischen Konzept. Gemeinsam sei man auf guten Wege, die vielen Möglichkeiten der neuen Umgebung optimal nutzen zu können.
Die abschließenden Worte der Kita-Leitung Jennifer Kalden standen unter dem Titel „Freude, Stolz und Dankbarkeit“. Die Mitarbeiterinnen der Einrichtung verspüren laut Kalden große Freude über das neue Haus. Sie selbst sei als verantwortliche Leitung sehr stolz auf ihr Team, das mit hoher Motivation das neue Gebäude mit Leben fülle. Jennifer Kalden bedankte sich besonders bei ihrer Stellvertreterin Silke Löck, dem Hauswirtschaftsteam und den Kollegen vom Bauhof, die vor allem in der Umzugsphase eine enorme Leistung gebracht hätten.
Tag der offenen Tür
Nach dem Festakt zur Einweihung machten das Kita-Team und die Kinder zusammen mit Bürgermeister Thomas Petrich den Weg frei für die Besichtigung der Einrichtung und den Beginn des „Tages der offenen Tür“. In den folgenden Stunden haben einige Hundert Gäste die Möglichkeit genutzt, um sich ein eigenes Bild von dem neuen Haus zu machen. Elternbeirat Benjamin Vogt musste bereits gegen 16 Uhr verkünden, dass sämtliche 38 Kuchen restlos aufgegessen waren … (Karin Freitag | rs)