SCHWALMSTADT-FRANKENHAIN. Ein schöner Frühlingstag, ein interessanter Wanderweg und über 70 gute gelaunte Wanderer. Die Gemeinschaftswanderung von Knüllgebirgsverein und Rotkäppchenland zurückliegenden Samstag führte über den Qualitätswanderweg Ruhland Pfad.
Auf dem Hugenottenplatz in Frankenhain begrüßte der Bürgermeister von Schwalmstadt, Tobias Kreuter, die Wanderer zu der Wanderung auf dem Ruhland Pfad, der im letzten Sommer eingeweiht wurde. Der Wanderweg entlang des historischen Wassergrabens wurde vom Knüllgebirgsverein und Stadtgeschichtlichen Arbeitskreis wiederhergestellt und ausgeschildert, sodass er schließlich als Qualitätsweg zertifiziert werden konnte. Der Geschäftsführer des Knüllgebirgsvereins, Gerhard Hosemann, erläuterte die Wanderstrecke und Christa Neuwirth vom Stadtgeschichtlichen Arbeitskreis stellte die Hugenottensiedlung Frankenhain vor. Heidrun Englisch vom Tourismusservice Rotkäppchenland freut sich über das qualitativ gute Wanderangebot, denn mit dem Qualitätsweg Ruhland Pfad gibt es 23 zertifizierte Wanderwege im Rotkäppchenland.
Der Ruhland Pfad ist ein Rundwanderweg, der von Frankenhain zunächst durch das idyllische Katzbachtal führt, immer am Waldrand entlang und den munter plätschernden Bach inmitten grüner Wiesen im Blick. Ab dem Wanderparkparkplatz an der Wanderkiefer folgt der Weg in großen Teilen dem Verlauf des ehemaligen Treysaer Wassergrabens, dem historischen Wasserversorgungssystem für Treysa. Die Oberstadt konnte im Mittelalter nicht ausreichend mit Wasser versorgt werden, so dass es in der Fachwerkstadt vor allen an Löschwasser fehlte. Laut einer Sage bot der Gefangene Johannes Ruhland an, das kostbare Nass in die Stadt zu bringen, wenn er dafür die Freiheit bekommt. Mit der Anlage des Wasserleitungssystems soll ihm ein technisches Wunderwerk gelungen sein, das ihm nicht nur die Freiheit sondern auch Ruhm und Ehre einbrachtet.
Während eine Wandergruppe direkt dem Wassergraben folgte, ging die andere Gruppe vorher noch zu der Ableitungsstelle, von der der künstliche Graben mit Wasser vom Katzbach versorgt wurde. Damals führte ein acht km langer Wassergraben schließlich zu einem Sammelteich und durch ein hölzernes Leitungssystem in die Treysaer Oberstadt. Diese technisch brillante Wasserversorgungsanlage war von 1423 bis 1901 in Betrieb. Entlang des Ruhlandpfades ist der Wassergraben heute wieder gut sichtbar und macht die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis. Der Ruhland Pfad ist Bestandteil der ‚Kulturpfade Schwalm, die eine Verknüpfung von regionaler Landschafts- und Kulturgeschichte aufzeigen.
Die Gemeinschaftswanderung endet nicht nur mit vielen neuen Eindrücken, sondern auch mit einer Stärkung im Biergarten des Landcafés 1721 in Frankenhain. (pm)
1 Kommentar
Leute, Leute es schickt langsam mit der zuWanderung.
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